abenteuer:g72:eine_goettliche_queste

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Eine Goettliche Queste
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30.1 - Der schwarze Löwe

Ein wohliges Kichern geht durch den Raum. Vier Paar Augen ruhen fast gebannt auf der rundlichen Gestalt des Fürsten, der in Seelenruhe einen Keks nimmt und in einer fließenden Geste in seinen Mund befördert. “Nach Rashdul müsst ihr also.” Niemand antwortet. Stattdessen erinnern das leise Klirren von Geschirr, das Gluckern beim Einschenken des Weins an friedliche Zeiten. Der Vorkoster wurde - nachdem er alles einmal probierte und leider einen Moment zu lange da war - aus dem Raum komplementiert.
“Und unser schönes Khunchom hat ein Borbaradianerproblem, mit dem ihr mich nun nicht nur alleine lassen wollt, sondern müsst.” Ein zweiter Keks folgt dem ersten in seinen Untergang. “Nun gut, nun gut. Was genau wollt ihr denn in Rashdul?”
“Nun”, setzt Dajin an. “Wir … haben Kunde erhalten von einem Stern, der in Rashdul niedergeht. Für unsere Mission ist es von äußerster Dringlichkeit, diesen Stern zu finden, bevor es ein anderer tut.” “Und wie genau stellt ihr euch das vor?” Fürst Selo lächelt sein warmherziges Lächeln. “Ich meine, nichts für ungut, euer Durchlaucht, doch soweit ich weiß habt ihr euch in Rashdul nicht gerade Freunde gemacht?” Leiser und mit amüsiertem Gesichtsausdruck fügt er hinzu: “Nicht, dass das dieser Tage jemand unbedingt wollen würde, aber Frieden ziehe ich doch alle mal vor.” “Deshalb sind wir ja zu dir gekommen, Bruderschwester.” Dajin greift nach seinem Weinglas, schwenkt es einmal und nimmt einen Schluck. Selo blickt ihn einen Moment an, bevor sich ein sehr zufriedener Gesichtsausdruck zeigt.
“Das Glück ist euch hold, Meister Dajin.” Er grinst. “Rein zufällig ist Rashid heute hier eingetroffen und … nicht nur er. Ihr erinnert euch aber an Rashid?” Selo erzählt daraufhin von einer zwölfgöttlichen Queste, die nach Rashdul führen soll. “Er kam hier herein gefegt wie ein Sturm, groß und dunkel und energisch wie zwölf Pferde - was sag ich, dreißig hungrige Löwinnen! Und er bat mich um ein Gespräch, höflich, aber bestimmt - das ist etwas, das sich wohl einige abschauen könnten - eine beeindruckende Persönlichkeit, fürwahr.” Dieser fremdländische Rondrageweihte will Zwölfgöttergläubige, die in Rashdul verfolgt werden und sich versteckt halten, aus der Stadt herausbringen. Er bespräche bereits die Einzelheiten mit dem Karawanenführer Rashid. “Wie wäre es, wenn ich euch einmal mit ihm bekannt mache?”

Die Fliesen auf dem Boden des Flures glänzen im Licht der Fackeln an den Wänden, während die Schritte der Helden einen unregelmäßigen Rhythmus bilden. Erst leiser, dann sehr schnell immer lauter und klarer dringt die südländische Stimme eines Mannes dumpf durch eine Tür, der fast fröhlich von allem zu erzählen scheint, was er so weiß. Die massive Tür springt auf und gibt den Blick auf einen schmalen, sympathischen Tulamiden auf der einen Seite des Tisches frei, der mit einer äußerst lässigen Pose auf seinem Sitzsack lümmelt und den Mann mit der stoischen Mine ihm gegenüber angrinst frei. Er holt gerade tief Luft, um in einen neuen Redeschwall zu verfallen, als sein Kopf dem Geräusch folgt und auf die Gruppe schaut. Fürst Selo betritt den Raum als Erster, gefolgt von Dajin und den anderen. Als der Mann in der weiten, luftigen Kleidung den Magier erkennt, strahlt er regelrecht.
“Meister Dajin! Wie gut es ist, euch zu sehen!” Er springt auf und wirkt für einen Augenblick so, als würde er dem Fürsten des Tals um den Hals fallen wollen. In einer einzigen Bewegung erhebt sich der Hüne von seinem Platz. Ruhig weilt er im Hintergrund und wartet ab, während Rashid seinen alten Freund begrüßt. Die Atmosphäre, die von dem zwei Schritt großen Geweihten ausgeht, schwappt wie eine unsichtbare Energiequelle in das bunte Treiben an der Tür, so dass er automatisch die neugierigen Blicke der Helden auf sich zieht. Während Dajin Rashid noch zu erklären versucht, dass Moriah ihm nicht als neue Frau gehört, verebben die restlichen Geräusche langsam. Der schwarze Löwe wirkt wie ein wandelnder Kontrast, der in sich aber zu ruhen scheint. Wie ein Mosaik aus Glasscherben. Denn seine Kleidung, elfenbein mit blutroten Verzierungen, setzt sich so hart von seiner schwarzen Haut ab, dass ein Betrachter meinen könnte, er sei in die Luft gemalt. Selo macht die beiden Parteien wortreich miteinander bekannt.
“Wie lautet noch einmal euer Name, euer Gnaden? Bitte, seht es mir nach …”
“Aljabal‘aswad al’Nach’Ra ibn sal Haimamud al-Rashid”, antwortet dieser mit einer ruhigen, tiefen Stimme - natürlich nicht ohne den dazugehörigen südländischen Akzent. Danach zeigt er der Gruppe ein zu dem Eindruck vorher gar nicht so recht passen wollendes breites, warmherziges Lächeln - als hätte er willentlich ein Fenster zu seiner Seele geöffnet und die Sonne hinaus gelassen. “Doch nennt mich Sahib Jabal”, bietet er an. “Nun, Jabal”, beginnt Dajin. “Fürst Selo berichtete uns, dass ihr Zwölfgöttergläubige aus Rashdul befreien wollt?” Zusammen diskutieren Sie die Möglichkeiten, um unauffällig nach Rashdul zu gelangen und mindestens ebenso unauffällig mit den Flüchtlingen wieder hinaus. Die Idee, mit dem Adler in die Stadt zu fliegen, wird verworfen, da es 100 bis 150 Personen zu retten gibt und man mehrmals fliegen müsste. Man möchte lieber bei der Karawane bleiben. Björn schlägt vor, mit einem Schiff nach Rashdul zu fahren, da man damit alle 100 - 150 Personen gleichzeitig evakuieren könne. Die Anderen befürchten aber, dass dies zu auffällig sei. Auf Björns weitere Frage, ob es magische Möglichkeiten gäbe, erklärt Dajin, dass man durch den Limbus reisen könne, dies aber zu gefährlich sei. Letzten Endes debattieren sie länger, wie sie unbemerkt mit der Karawane in die Stadt und anschließend mit allen Flüchtlingen wieder hinauskommen können sowie die Problematik der Terminierung, da sich die Helden natürlich bis zum 10. Phex in oder um die Stadt aufhalten müssen.
Dajin erzählt Jabal auch davon, dass er und seine Begleiter auf der Suche nach einem Meteoriten sind, der in Rashdul landen soll, und das dies die Priorität seiner Gruppe sei. Jabals möchte hingegen in erster Linie die Gläubigen befreien. Die Helden beschließen, sich bei beiden Vorhaben gegenseitig zu helfen.
“Gut, so sei es denn”, verkündet die sonore Stimme Dajins und wendet sich an Selo. “Wie wäre es mit mehr Wein?” 30.2. - Augenklappe hilft da nicht
Selo nickt begeistert und klatscht zweimal in die Hände. Bevor er aber etwas rufen kann blitzt es vom Fenster her auf, es knallt und raucht. Die Helden sind sofort in Alarmbereitschaft. Der Fürst selbst springt viel flinker, als man ihm zutrauen möchte, hinter den riesigen Thorwaler und hebt die Hände über den Kopf. Hektisch werden Waffen gezogen, gehetzte Blicke suchen nach der Quelle der Störung. “WAS ZU ALLEN NIEDERHÖLLEN WAR DAS?”
“ABWEHRMECHANISMUS!”, brüllt Selo zurück, der noch immer die Hände über den Kopf hälft. “ALLE RAUS HIER!”, brüllt der Thorwaler, der einen bevorstehenden Angriff befürchtet, und will schon aus dem Raum stürzen als ihn Selo noch einmal zurückhält: “Das hier ist gerade der sicherste Raum im Palast.” Moriah und Fenoscha, die ihren Felsspalter gezückt hat, laufen zum Fenster und platzieren sich rechts und links davon, die Rücken flach gegen den Stein gedrückt. Dort ist nichts mehr zu sehen, doch als sie die Runen entdecken, die in den Stein rund um das Fenster eingeritzt sind, sehen ein paar aus, als hätten sie gerade erst gebrannt. “… da KANN gar nichts reinkommen, das irgendwie widernatürlich ist, ich habe viel zu viel Geld dafür bei der Akademie gelassen, nichts kann hier rein …” Das stetige Murmeln des Fürsten suppt langsam durch den Adrenalinrausch und macht klar, dass wohl ein Dämon versucht haben muss, in den Raum einzudringen.
“Hier ist nichts”, sagt Moriah und bemerkt gerade noch rechtzeitig Jabal, der ebenfalls einen Blick aus dem Fenster werfen will. Sie weicht zurück, damit er nicht exponiert im Fenster stehen muss. Gleichzeitig möchte Dajin draußen nachsehen und nimmt Björn mit. Er kann mit einem Odem erkennen, dass tatsächlich ein Dämon anwesend gewesen ist, ein Gotongi oder auch Einauge. Dajin erklärt den Anderen, dass dieser Dämon dazu dient, Dinge zu sehen und seinem Meister davon zu berichten. Er erzählt von einem Stab der tausend Augen, mit dem solche Dämonen gerufen werden können. Der nach seinem Wissen letzte Besitzer dieses Stabs sei Galotta, der vermutlich auch an der Machtverschiebung in Rashdul beteiligt gewesen sei.
Als die Helden noch einmal gemeinsam hinaus in den Garten gehen, stellt Dajin fest, dass dieses Einauge auch Ohren hatte und damit wahrscheinlich doch nicht mit Galottas Stab herbeigerufen worden ist - dafür ist es wahrscheinlich, dass es die Helden nicht nur gesehen, sondern auch den Plan gehört hat.
Die Helden fühlen sich dadurch in ihrer Privatsphäre beeinträchtigt und ziehen es vor, das Gespräch in einem abhörsicheren Raum im Phextempel fortzusetzen. Während der weiteren Diskussion fällt ihnen auf, dass sie möglicherweise bereits bei anderen Gelegenheiten von diesen modifizierten Dämonen abgehört worden sein könnten. Sehr wahrscheinlich weiß der Feind bereits, was sie vorhaben. Daher beschließen sie, bei der Reise nach Rashdul der Heimlichkeit keine allzu hohe Priorität mehr einzuräumen.
Sie wollen nun mit dem Adler dorthin fliegen, während Rashid mit seiner Karawane aufbricht. In Rashdul hätten sie dann mehr Zeit, örtliche Schwierigkeiten - inklusive Gegner - zu beseitigen und die Gläubigen zu befreien. Die Befreiten würden dann der Karawane entgegen geschickt werden, unter dem Schutz des Adlers, der nur von der Mannschaft geflogen wird. Rashid kann sie dann einsammeln. Die Helden werden unterdessen hoffentlich unbemerkt in Rashdul warten, um den Meteoriten und das vierte Zeichen zu bergen.
30.3 - Plötzlich Helden

“Wie schnell könnt Ihr den Adler startklar machen, Björn?”
“Maximal zwei Stunden”, antwortet der Thorwaler prompt.
“Worauf warten wir dann noch?”, fragt Moriah, greift nach ihren Waffen und nickt Björn zu, der ihrem Beispiel folgt. “Ich begleite euch, die Straßen werden für uns nicht sicherer geworden sein.” Als der schwere Vorhang hinter Björn wieder zufällt, erhebt sich Jabal, um den beiden zu folgen.
“Wartet!”, hält Fenoscha ihn auf. “Ich möchte, dass euch bewusst ist, worauf ihr euch einlasst.”
Sie versucht Jabal so gut es geht zu erklären, was bisher geschehen ist. Einige Sachen sind auch für sie noch schwammig und wie auch die anderen ist sie anscheinend doch überwältigter von den letzten Monaten, als es ihr bewusst war. Die Worte sprudeln aus ihr heraus, machen sich gegenseitig Konkurrenz und es wirkt, als würden sich die Geschichten in ihr nur auftürmen, um auf die Ohren des Rondrageweihten zu treffen. Dieser auf der anderen Seite hat viele Fragen. Er ist davon überzeugt, dass Borbarad tot sein muss, aber Dajin kann ihn vom Gegenteil überzeugen. “Ich weiß, dass Borbarad lebt.” Der Magier schaut Jabal eindringlich an, bevor er seine Augenklappe hebt. “Ich trage das erste Zeichen, und das kann ich nicht sein, wenn Borbarad nicht ist.” Jabal reißt die Augen auf. Die kurze Skepsis, als ihm der Rubin entgegen blinkt, weicht schnell der Erkenntnis. Er beherrscht sich und schaut Dajin ruhig und aufrichtig in das freundliche Gesicht, das nun - mit dieser Offenbarung - auf ihn eine völlig andere Wirkung hat. Dort sitzt nicht mehr der freundliche Fürst des Tals, der sympathische Magier, dem Etikette fast egal zu sein scheint - eine Härte zieht sich durch die Mimik, die Jabal und auch Fenoscha vorher nicht aufgefallen war.
“Sind die anderen auch … gehören sie dazu?”
“Wir sind auf der Suche. Moriah ist gezeichnet, doch die anderen haben wir zeitweilig verloren.” Er seufzt tief. “Doch wir werden sie finden, Bruderschwester, davon bin ich überzeugt.” Ein Lächeln bricht die ernste Mine des Magiers auf und als er die Augenklappe wieder über den Rubin zieht, scheint es fast nur eine Illusion gewesen zu sein. Nun sieht Dajin es nicht mehr als nötig an, Jabal zu verschweigen, dass mit dem Meteoriten ein weiteres Zeichen geborgen werden soll. Der ehemals vierte Gezeichnete, Reo, habe die Firnglänzenden Finger an den Stern geheftet, der nun fallen soll. Jabal ist von den Informationen sehr ergriffen, führt aber die Fäuste vor der Brust zusammen, neigt den Kopf und sagt: “Die Götter haben uns zusammengeführt. Was auch immer passiert, ich muss dafür sorgen, dass die Gläubigen gerettet werden - danach ist mein Weg der eure.”

Zu dieser Zeit ist noch immer fast so viel Treiben auf den Straßen Khnuchoms wie sonst auch. Händler bieten ihre Waren feil, zeternde Frauen verjagen kleine Straßenkinder, irgendwo gackert ein Huhn. Als Moriah sich einem Gefühl folgend umschaut bemerkt sie in einigem Abstand zwei dieser kleinen Füchse, die auffällig unauffällig versuchen, Björn und ihr zu folgen. Sie lehnt sich zu Björn hinüber und wispert: “Pscht, Björn, wir werden verfolgt. Da hinten sind zwei …”
“WAS? Wo?” Björn ist in etwa genau so unauffällig wie die beiden Kinder, die natürlich sofort Versengeld geben.
“Verdammt!” Moriah blitzt den Thorwaler kurz an, atmet dann einmal tief durch und streicht sich faserig durchs Haar. “Nun gut. Nicht weiter wild. Was soll schon passieren…” Im geheimen Tunnel der in den Palast führt, wartet keine 15 Minuten später ein Hinterhalt an der Abzweigung zum alten Sterntempel auf sie, den Moriah aber bereits erahnt. Es schallt “Tod den beni al kitab” aus dem Nebengang. Waffen werden gezogen, Blut spritzt, Knochen brechen, Moriah und Björn gehen unbehelligt weiter.Leider müssen sie Selo nun berichten, dass sein Geheimgang wohl nicht mehr ganz so geheim ist. Der Fürst ist wenig begeistert.

Währenddessen geht Jabal göttliche Dinge erledigen. Zeitgleich trifft er mit Fenoscha und Dajin beim Palast ein. Der Adler ist bereits startklar. Viele Anwohner, insbesondere Kinder und der Fürst, sehen aufgeregt dabei zu, wie das Luftschiff mit den Helden abhebt. Wie ein kleines Kind steht der Fürst fasziniert an Deck und lässt sich alles ganz genau von Björn zeigen. Der Thorwaler ist sogar so großzügig und lässt Selo selbst den Adler testweise bedienen, bevor die Helden wesentlich auffälliger als geplant mit kleineren, spontanen Feuerwerken und begleitet von den Rufen der Kinder aus dem Innenhof des Palastes aufbrechen.

Nach nur kurzer Strecke bemerkt Dajin die Anwesenheit eines weiteren fliegenden Augen-Ohren-Dämons. Moriah, die in der Nähe steht, beobachtet das magische Spektakel. Auch wenn sie durch ihre Begleiter mittlerweile so etwas wie eine rudimentäre Ahnung von Madas Kraft hat, ist es für sie doch immer wieder befremdlich zu sehen, wie Magie gewirkt wird. Mit einer gewissen Faszination folgt sie Dajins Blick an eine leere Stelle. “Moriah, könntest du bitte deine Armbrust spannen?” Sie blickt von ihm zu der leeren Stelle, wieder zurück und nickt. Währenddessen zieht Dajin den Eiskelch aus seinem Mantel. Er hält ihn in seinen Händen und die Umstehenden hören leise einige Fragen, die er der Entität stellt.
“Habt ihr eigentlich einen Namen, mit dem ihr angesprochen werden wollt?” Dajin verstummt. Nickt.
“Glacerion also.” In Moriahs Rücken weiten sich die Augen des Rondrageweihten. Jabals Blick fällt auf den Kelch und als er den Namen hört sinkt er auf die Knie. Tränen rinnen ihm stumm über das Gesicht. Der Kelch wiederum ist Dajin gegenüber tatsächlich ein wenig abgeneigt und bittet ihn darum, doch einmal entweder einen der beiden Großen oder die Kleine probieren zu dürfen. “Björn, Jabal oder Fenoscha, gut.” Dajin und Moriah drehen sich um. Jetzt erst bemerken sie den emotionalen Zustand des Geweihten. Moriah geht zögerlich auf ihn zu, legt ihm eine Hand auf die Schulter. “Geht es euch gut?” Jabal braucht einen Moment und antwortet nicht. Dann legt er eine seiner riesigen Hände auf Moriahs, streift sie ab und richtet sich auf. Die Spielerin geht verwundert zwei Schritte zurück, als sie zuschaut, wie er sich entkleidet, einen rituellen Dolch zieht und mit geübten Bewegungen alte und frische Narben öffnet. Er beginnt überall zu bluten, während er mit den Augen den Kelch fixiert. “Siehst Du?” wispert der Kelch etwas hibbelig zu Dajin. “Er tut es FREIWILLIg!” So entscheidet er sich für Jabal. “Fang es auf, bevor es verschwindet!” Der Magier folgt dem Willen des Kelches und überreicht ihn dem Rondrageweihten, der ihn andachtsvoll entgegennimmt, in die Höhe hält und voller Ehrfurcht anschaut.
“Glacerion!”, beginnt er eine flammende Rede
“Sahib, könntet ihr den Kelch bitten, einen Eisbolzen für Moriah zu erschaffen?” Dajins sanfte Stimme erreicht den Rondrageweihten durch das wilde Rauschen in seinem Kopf. “Dort drüben ist wieder einer der spionischen Dämonen.” Fast in Zeitlupe stellt Jabal Glacerion vor sich ab, kniet sich hin und gibt dem Kelch, was er verlangt. Moriah sieht, wie sich ein Stab beginnt zu materialisieren, doch als Jabal seine Hände darum schließen will zerfällt das Gebilde zu feinem Schnee. Er atmet tief ein und aus, ist völlig mit dem Eiskelch verwoben und der Wurfspeer, den er mithilfe Glacerions erschafft, ist wunderschön. Er erhebt sich, während Dajin mithilfe eines Flimflams die dämonische Wesenheit offenbart. Jabals Blick heftet sich an das riesige Auge, er brüllt seine ganze Wut hinaus, rennt zwei, drei, vier Schritte zur Reling und schleudert den glitzernden Speer mit voller Wucht. Das dämonische Auge zerplatzt wie eine überreife Tomate.

31.1 - Jabals Geschichte Schwer atmend steht Jabal an der Reling des Adlers und starrt auf die Stelle, an der das Einauge zerplatzt ist. “Das hast du gut gemacht”, schmeichelt die Stimme Glacerions in seinem Kopf. “Komm, ich kann noch mehr …” Während er sich umdreht fällt sein Blick der Reihe nach auf Fenoscha, Moriah, Dajin und Björn, die das Spektakel beobachtet haben. Festen Schrittes geht er zurück zum Kelch - die Reise hat begonnen. Für einige Augenblicke starrt der hünenhafte Utulu den Kelch an, seine Rechte halb nach ihm ausgestreckt. Dann strafft er sich. Wortlos schreitet Jabal am Kelch vorbei zum vordersten Punkt des Oberdecks (?) und lässt sich dort mit untergeschlagenen Beinen nieder. Die kommenden Stunden verbringt er, leise vor sich hin murmelnd, in Meditation.

Mitten in der Nacht regt er sich wieder. Er legt seinen reich verzierten Bel-el-Sûl, seinen Zeremoniendolch, vor sich, reckt Kopf und Arme gen Himmel und stimmt eine Anrufung der Donnernden auf Ur-Tulamidya an. Im Anschluss greift er sich den Dolch und zieht sich die Schneide über die linke Handfläche. Die Linke zur Faust geschlossen, fallen einzelne Blutstropfen auf seinen ausgestreckten rechten Unterarm. Jabal zittert vor Anspannung als sich das Blut seinen Weg über das Gewirr von feinen und groben Ritualnarben sucht. Plötzlich entspannt sich sein Körper und er atmet zweimal tief durch. Im Anschluss erhebt er sich, geht er zu seiner Ausrüstung und reinigt und verbindet seine Wunden. Nur Augenblicke nachdem er damit fertig ist, sinkt er in einem bleiernen Schlaf.

Am folgenden Tag sitzen die neuen Gefährten zusammen und aus einem Impuls heraus fragt Fenoscha Jabal: “Würdet Ihr mir erzählen, Sahib Jabal, wie es kam, dass Ihr zu einem Geweihten der Rhondra wurdet?” Überraschend offen antwortete dieser:

“Meine Mutter, Shasiwatu, war eine Utulu vom Stamm der Rololo. Sie gehörte zur Leibgarde des Sonnensohns auf der Zimtinsel Ulikkani. Nur der feige, aber gut geplante Hinterhalt eines tulamidischen Sklavenjägers konnte dazu führen, dass sie in Ketten nach Baburin gebracht wurde, um dort meistbietend verkauft zu werden. Der damals schon nicht mehr ganz junge Haimamud al‘Rashid, Gemahl der Laila saba al‘Laila, Erste der Sippe der al‘Iirada, beobachtete interessiert wie rund ein halbes Dutzend Schläger eines baburer Sklavenhändlers versuchten, eine zwei Schritt große, schwarze Kriegerin an Ketten Richtung Marktplatz zu zerren. Sie war wunderschön. Ihre Haut schwarz und makellos wie poliertes Ebenholz. Darunter spannten sich Muskeln wie Drahtseile. Ihr Blick war wild und voller ungebrochenem Stolz. Ihre fließenden Bewegungen glichen denen eines Dschungeltigers. Eine winzige Unachtsamkeit eines Schlägers reichte ihr, um ihm eine der Ketten zu entreißen und ihn mit einem kraftvollen Tritt gegen den Hals röchelnd zu Boden zu schicken. Ein weiterer ging nach einem mächtigen Schlag mit der Kette zu Boden und noch ehe die restlichen wussten wie ihnen geschah, hatte sie einem von ihnen die Kette um den Hals geschlungen und benutze ihn als hilflos zappelnden Schild. Selten hatte Haimamud so stolzen Kampfesmut beobachten dürfen. Und er hatte viele tapfere Kämpfer gekannt und zu seiner Zeit so manchen ausgebildet. Doch diese hünenhafte Wildkatze schlug ihn in ihren Bann - Unvermittelt überkam ihn eine Vision. Er sah nicht mehr die stolze Dschungelkriegerin, sondern einen monumentalen, schwarzen Löwen, der sich, ohne Zögern, einer Übermacht dämonischer Feinde entgegenstellte. Bei Rondra, welch schrecklicher, welch stolzer Anblick! Noch lange stand Haimamud, wie vom Blitz gerührt, auf der Straße und blickte der Schleifspur nach, die die Stammeskriegerin hinterlassen hatte, nachdem es einem der Schläger gelungen war sie von hinten mit einem Knüppel ohnmächtig zu schlagen, während die anderen sie ablenkten. An diesem Abend fasste er einen Entschluss. Was es ihn auch kosten würde, er würde seine liebreizende Laila davon überzeugen diese Dschungelkriegerin zu kaufen. Er war sich sicher, die Donnernde selbst hatte ihm diese Vision geschickt. Mochte er auch schon gut fünfzig Götterläufe zählen, die Herrin des Kampfes hatte einen Plan für ihn und diese Wildkatze. Ein Detail seiner Vision bereitete ihm jedoch Kopfzerbrechen. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, aber ein Zufall konnte es auch nicht sein. Er hatte eindeutig einen Löwen und keine Löwin gesehen.. - Shasiwatus Stolz war zutiefst verletzt durch die Niederlage, die die Sklavenjäger ihr beigebracht hatten. Sie verdiente ein Leben in Ketten. Doch sie war auch dankbar von der Sippe der al’Iirada gekauft worden zu sein. Dieser Haimamud schien kein schlechter Mensch zu sein. Er wusste was Stolz bedeutete. Und trotz seines vorgeschrittenen Alters und seiner geringen Körpergröße, konnte man seinen Bewegungen noch immer ansehen, dass er einmal ein großer Krieger gewesen sein musste. Er behandelte sie mit Respekt. Trotz allem war sie beunruhigt, denn lange würde sie nicht mehr verheimlichen können, dass sie ein Kind erwartete. - Haimamud war sich sicher, dass musste es sein! Nicht die schöne Shasiwatu hatte er in seiner Vision gesehen, sondern ihren Sohn! Der schwarze Löwe würde er heißen, Asada’aswad. Und niemand anders als er selbst, Haimamud al’Rashid iben Ruban iben Omar (…) iben Ra’Machtuk sal Iirada al‘Safya, würde ihn in den alten Wegen der Ra’Andra unterweisen. Er würde ihn ausbilden das Erbe, Iiradas al’Safyas höchst persönlich, anzutreten.” - Im Anschluss blickt Jabal euch reihum tief in die Augen und spricht: “Ihr meine Freunde, seid mein Schicksal! Hiermit gelobe ich, der Asada’aswad, Aljabal‘aswad al’Nach’Ra ay Baburin ibn Haimamud al-Rashid, vor der ewigen Donnerden, vor … (langatmige Aufzählung aller eurer Namen inklusive mir bekannter Titel), vor euch (raumgreifende Bewegung in Richtung der Mannschaft) und diesem, Hesindes Wundergefährt, dem Adler, dass ich alles in meiner Macht tun werde um die Schutzlosen Göttergläubigen aus Rashdul zu befreien und im Anschluss meine bescheidenen Fähigkeiten demütig in den Dienst Eurer Sache zu stellen, bei Rondra! 31.2 - Björn und seine tollkühne Crew Lange hatte die Diskussion über die Art und Weise der Anreise gedauert. Natürlich war der Adler die einzig richtige Wahl, doch als Björn dies vorgeschlagen hatte, war er nur auf Ablehnung bei seinen Gefährten gestoßen. Es sei zu auffällig, man könne nicht alle Flüchtlinge mitnehmen, … Letztendlich war ihnen dann aber aufgefallen, dass die Feinde wahrscheinlich bereits wussten, wohin die Reise gehen sollte und welchem Zweck sie diente. Und plötzlich war das Luftschiff doch keine so schlechte Option mehr gewesen. Ein wenig war Björn froh, Khunchom nun zu verlassen. Es war sicherlich eine schöne und sehenswerte Stadt. Doch Björn war es leid, ständig diesen fanatischen Witzbolden über den Weg zu laufen, die ihm und seinen Begleitern nach dem Leben trachteten. Die meisten von ihnen konnten nicht einmal ihre Käsemesser gerade halten, die sie Schwerter nannten. Aber es gab so viele von ihnen in dieser Stadt. Sogar kurz vor der Abreise auf dem Weg zum Adler hatten sie Moriah und ihm aufgelauert. Die Begegnung hatte nur kurz gedauert. Wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen hatte das Aufbauen und Anheizen des Adlers. Wenn das Luftschiff nicht verwendet wurde, waren die beiden Ballons sorgsam zusammen gefaltet in der Gondel verstaut. Aber so viel Mühe sich seine Mannschaft beim Verstauen auch gab, jedes Mal, wenn die Ballons wieder entfaltet wurden, hatten sich irgendwelche Seile ineinander verheddert. Es war mysteriös. Björn fragte sich immer wieder, ob die Takelage des Luftschiffs ein geheimes Eigenleben führte, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Nachdem die Mannschaft mehrere Minuten damit verbracht hatte, die Knoten wieder zu lösen, konnte Björn die beiden Brenner befüllen. Das Öl, das zum Heizen der Ballons benötigt wurde, wurde in diesen Brennern unter den Ballons verbrannt, sodass die entstehende heiße Luft hinauf in die Ballons stieg. Die aufgeheizte Luft war leichter als die Umgebungsluft und dadurch bestrebt, über sie hinauf zu steigen. Da sie in den Ballons gefangen war, zog sie diese mit sich und damit auch die Gondel, die an ihnen hing. Leonardo hatte Björn dieses Prinzip ausführlich erklärt. Er hatte immer gesagt, dass es wie Magie wirke, aber nur ein Naturgesetz sei. Das Problem mit dem Öl war allerdings, dass es hochentzündlich war. Man musste sehr vorsichtig damit umgehen, wenn man vermeiden wollte, sich und das Luftschiff abzufackeln. Björn übernahm das Befüllen der Brenner daher immer selbst. Bis genug heiße Luft entstanden und die beiden Ballons prall gefüllt über der Gondel gestanden hatten, waren viele weitere Minuten vergangen. Dann waren auch Fenoscha, Dajin und der Rondrageweihte Jabal am Startplatz eingetroffen. Fenoscha und Dajin, wie auch Moriah, kannte Björn jetzt schon seit einigen Tagen. Jabal hingegen, war erst hier in Khunchom zu der Gruppe hinzugestoßen. Er war ebenfalls auf dem Weg nach Rashdul und aufgrund von Interessenüberschneidungen reiste er nun mit ihnen. Der Adler bot ihnen genügend Platz. Die Gondel war nicht groß, konnte aber bequem zwanzig, in Ausnahmefällen aber auch bis zu vierzig Personen tragen. Zehn davon bildeten die Mannschaft. Allesamt kräftige Thorwaler, die vor allem die Aufgabe hatten, über Gestänge mit Pedalen die beiden großen Rotoren anzutreiben, die wiederum das Luftschiff antrieben. Leonardo hatte Björn erklärt, dass diese Konstrukte aus Holz und Metall so geformt waren, dass sie die Luft vor ihnen hinter sich schoben, wenn sie sich drehten. Da sich dort allerdings bereits Luft befand, staute sich die verschobene Luft und drückte von hinten gegen die Rotorblätter, wodurch diese nach vorne bewegt wurden und das an ihnen befestigte Luftschiff mit sich zogen. Auch dies beruhte laut Leonardo auf Naturgesetzen. Damit das Schiff nicht nur in eine Richtung flog, waren hinter den Rotoren große Ruderblätter angebracht, die über ein Steuerrad nach links und rechts geschwenkt werden konnten. Ganz ähnlich wie bei einem normalen Schiff, das auf dem Wasser fuhr, bewegte sich der Adler dann in die entsprechende Richtung. Björn fragte sich manchmal, ob man nicht auch die Rotoren an Wasserschiffen befestigen könnte, wo sie dann Wasser statt Luft bewegten und das Schiff dadurch vorantrieben. Wenn er Leonardo jemals wiedersehen würde, wollte er ihn dies fragen. Der Adler war nicht lange in der Luft gewesen als Dajin verkündete, dass sie von einem unsichtbaren Dämon verfolgt wurden. Schon wieder eines der Unwesen, das die Besprechung im Palast gestört hatte. Während Björn das Steuerrad hielt, beobachtete er, wie sich der Kelch Glacerion mit Jabal anfreundete und ihm eine Lanze aus Eis bescherte. Mit einem respekteinflößenden Kampfesschrei warf Jabal die Lanze über die Reling und traf den unsichtbaren Dämon tödlich. Danach hatte die Gruppe erst einmal Ruhe. Dajin fand keine weiteren unsichtbaren Verfolger. Jabal nutzte die Zeit, um seiner rituellen Selbstverletzung zu frönen. Während die anderen die Dinge taten, die sie so taten, wenn sie sonst nichts zu tun hatten. Fenoscha schien sich sehr zu langweilen. Also bot Björn ihr an, sich zu der Mannschaft zu setzen und mit in die Pedale zu treten. Aber leider stellte sich heraus, dass ihre Beine zu kurz dafür waren. Die Pedale waren eben für lange Thorwalerbeine gebaut worden. Auf eine Frage der gelangweilten Fenoscha erzählte Jabal plötzlich seine Lebensgeschichte. Ein wenig erinnerte er ihn in seiner Ausführlichkeit an eine ältere Dame aus seiner ehemaligen Nachbarschaft in Havena. Doch im Gegensatz zu der Geschichte der alten Dame, war die Geschichte des Rondrageweihten interessant, auch wenn Björn immer wieder den Faden verlor, wenn ein neuer Name genannt wurde. Die Namen der Leute in Jabals Heimat waren aber auch lang… Wie konnte die sich jemand merken? Als die Geschichte geendet hatte und ein Moment des Schweigens vergangen war, begann Björn damit, etwas über sich zu erzählen. Ihm fiel auf, dass auch die anderen drei Begleiter noch nicht viel von ihm wussten. „Ich bin in Havena aufgewachsen“, begann er. „Meine Mutter ist Albernierin, mein Vater Thorwaler. Ich habe einen jüngeren Bruder und eine noch jüngere Schwester, die bei meinen Eltern in Havena geblieben sind. Als ich zwölf Jahre alt war meldete ich mich bei der Kriegerschule Ruadas Ehr in Havena und wurde aufgenommen. Ich ließ mich zum Krieger ausbilden, während meine Geschwister den Weg des Handwerks wählten.“ Björn warf einen bösen Blick zu einem der Thorwaler an den Pedalen. „He, Sören. Nicht einschlafen!“ Der angesprochene schreckte hoch. „Jawohl, Herr Kapitän“. Dann strampelte er weiter. Björn wandte sich wieder seinen Kameraden zu. „Meine Ausbildung war noch nicht beendet, als ich meinen ersten echten Kampfeinsatz erlebte. Unser Fürst Bennain führte unsere Truppe nach Gareth um den Usurpator Rabenmund zu stürzen. Der Mistkerl hatte echt geglaubt, einfach so den Kaisertitel stehlen zu können. Naja, die Kämpfe waren schnell vorbei. Er muss seine Dummheit wohl eingesehen und aufgegeben haben. Gleichzeitig begannen die Orks ins Mittelreich einzufallen und in Havena brachte jemand die Bürger gegen Haus Bennain auf. Als wir nach Havena zurückkehrten mussten wir die Stadt erst zurückerobern. Dann erst konnte ich meine Ausbildung abschließen.“ Wieder sah Björn zu dem Thorwaler an den Pedalen. „Sören! Wenn du noch einmal wegpennst, lass ich dich Kiel holen, aber ohne Seil.“ „Aber wir sind in einem Luftschiff, Kapitän.“ „Ach.“ „Oh.“ Daraufhin strampelte Sören besonders eifrig weiter. „Also, ich versuche mich kurz zu fassen“, fuhr Björn fort. „Nach meiner Ausbildung schloss ich mich dem Mechanicus Leonardo an, der mit mechanischen Waffen die Befreiung des Mittelreichs von den Orks vorantreiben wollte. Anschließend nahm ich sein Angebot an, mich seiner Mannschaft anzuschließen, die sein Luftschiff flog. So machte ich Bekanntschaft mit dem Adler. Bei einem Aufenthalt in Havena verschwand Leonardo allerdings eines Nachts spurlos. Für mich endete die Reise im Adler damit vorerst. Jemand aus der Mannschaft erzählte mir von einem gewissen Tal in der Wüste Gor und dass dort gute Kämpfer gebraucht würden. Zusammen brachen wir auf dem Landweg dahin auf. Eines Tages gelangte auch der Adler dorthin und ich wurde wieder Teil der Mannschaft. Bei der Schlacht bei Andalkan verschwand dann der neue Kapitän bei der heldenhaften Verteidigung gegen einen Dämonen und vermachte mir seinen Posten. Und nun bin ich hier.“ Björn warf einen strengen Blick zu Sören. Sören blickte misstrauisch zurück. „Ich bin fertig“, sagte Björn und Sören schien erleichtert zu sein.

Namen der Mannschaft:

Sören Ormson (hat eine Glatze) Helgi Isleifson Tjalf Jelioson Isleif Tevilson Harbard Wulfhelmson Runolf Wulfhelmson (hat eine rote Nase) Havuvar der Aufbrausende Eirik Frenjarson Widar Ägarson Garald Kjaskarson 31.3 - Dajins Zeitvertreib

Dajin hat sich nachdem Jabal den DÄmon zerstört hat, zurückgezogen. Unter dem Licht seines Stabes blättert er in einem sehr alt wirkendem Buch herum. Er ist dabei sehr konzentriert und bemerkt nicht viel was sonst noch in der Nähe geschieht Als er müde wird, packt er das Buch wieder ganz tief in seine Tasche ein, welche er auch als Kopfkissen zum schlafen verwendet. 31.4 - Am Nachmittag

Fenoscha, Björn, Dajin und Moriah sitzen beieinander und unterhalten sich mit einem der anwesenden Mitglieder der Mannschaft namens Sören. Da Dajin behauptet hat, sich beim lesen seines Buches durch nichts ablenken zu lassen, beschließt Fenoscha, seine Geduld auf die Probe zu stellen und ihm Zöpfe zu flechten. Moriah sitzt auf seiner anderen Seite, Björn steuert den Adler und Sören ist endlich wieder konzentriert bei der Arbeit. Sie unterhalten sich grob über ihre Heimatstädte, wer wann wie warum schwimmen gelernt hat und grob darüber, wie sie nun hier her gekommen sind. Dajin erzählt unter anderem wie es war, der erste Gezeichnete zu werden. Björn lässt die anderen wissen, dass er Krieger wurde, weil er als kleiner Junge immer einen Drachen besiegen und eine Prinzessin retten wollte… [fügt gerne ein]

32.5 - Moriahs Umtrieb Moriah wird sich in den drei Tagen vor allem mit ihren Gefährten auseinandersetzen in irgendeiner Form. Außerdem wird sie die Zeit nutzen, sich mit ihrem Zeichen zu beschäftigen, mit den Säbeln zu üben, Hilfsarbeiten an Deck zu übernehmen und mit den Mitgliedern zu kontakten - auch abends gerne die ein oder andere Runde Boltan zum Spaß zu spielen. Sie wird tatsächlich die Mitglieder der Mannschaft nur ausnehmen, wenn sie ausdrücklich darum bitten, um etwas zu spielen - oder wenn sie etwas findet, das für sie ganz besonders interessant ist. (Informationen natürlich immer, auch Gegenstände wie beispielsweise Notizbücher, unbeschriftete Phiolen, was auch immer sie so bemerkt - manchmal auch um Dinge, die einfach nur ganz besonders hübsch glitzern, dafür aber Ramsch sind). Wer sie beobachtet sieht, dass sie… … am ersten Tag mit Björn zusammen die Mannschaft mit Liedern unterhält, damit die Moral nicht sinkt …sich am Abend des ersten Tages tatsächlich für eine Weile neben Jabal auf den Boden setzt und seine Haltung nachahmt - und das zwei Stunden durchzieht. Am nächsten Tag stehen die beiden eine Weile im Gespräch versunken an der Reling, bevor der Geweihte sie zu einer für sie unbekannten Meditationstechnik bewegt, auf die sie sich einlässt. … mit Dajin am Abend des zweiten Tages zusammenhockt, Boltan spielt und lange redet - die ein oder andere Flasche Wein findet dort Verwendung. Die Gespräche scheinen ernst und vertraut zu sein, während die Karten zwischen den beiden tanzen. … außerdem nach dem Boltanspiel mit allen außer Jabal noch länger bei Fenoscha sitzt, während alle anderen schon schlafen gegangen sind oder sich mit Wichtigerem beschäftigt haben. 32.6 - Fenoschas Axt Dinge reparieren, Rüstungen polieren, Äxte sauber und tiptop in Schuss halten. Ein bißchen rumstinken, ab und an einen der zwei Bärte rausholen und mit und ohne vor der polierten Rüstung stehen. Für den Fall, dass wir eine Lösung für das Größenproblem gefunden haben, auch strampeln. Armdrücken mit Sören, Runolph oder wem auch immer. Einen Riss im Hemd stopfen und dadurch das Loch vergrößern …

32.1 - Über den Wolken

Die Wolken ziehen ruhig daher am strahlend blauen Himmel, als ein unbeteiligter Beobachter bemerkt, wie ein seltsames Gebilde - scheinbar bestehend aus zwei Körben und dazugehörigen, gigantischen Ballons - durch dieselbigen bricht. Als habe es etwas zu viel Schwung - oder wolle sich die Gegend einmal genauer anschauen - schwankt es von rechts nach links, reckt den Kopf und schaut dann wieder nach unten. Alrik beobachtet den Vorgang mit offenen Mund und der Halm, auf dem er ein paar Sekunden zuvor noch herum gekaut hatte, segelt lautlos zu Boden. Als er überlegt, den Obrigkeiten Bescheid zu sagen, zieht es so stark an seiner Angel, dass sie ob seiner Unaufmerksamkeit fast in den Fluss gezogen wird. Hektisch springt er hinterher. Ein paar Meter weiter platscht es.
“Geht es dir gut?” Die Zwergin hängt über der Reling. Sämtliche Farbe scheint aus ihrem sonst so hübschen Gesicht gewichen zu sein, als sie kurz erschöpft zu den Kollegen schaut und ihr sonst gewohnter Widerstand durch ihre Augen blitzt. “Seh ich so aus als ob?”, faucht sie, allerdings eher halbherzig, bevor sie das Innere ihres Magens über die Reling schickt.
Die Tage auf dem Adler sind ruhig. Morgens und Abends schaut Dajin nach, ob der Adler von Einaugen verfolgt werden und Kapitän Björn sorgt dafür, dass das Gerät auch nachts in Betrieb bleiben kann. Sie folgen dem Fluss an Al’Ahabad und Temphis vorbei Richtung Rashdul und fliegen dabei auch nachts durch. Am zweiten Tag bemerkt Fenoscha, dass weit unter dem Adler eine Karawane plötzlich überfallen wird. Moriah will näher heranfliegen, da auch mti Dajins Fernrohr nicht viel zu erkennen ist, und um eventuell helfen zu können, aber Dajin wehrt das ab, da laut ihm hier ständig Karawanen überfallen werden und nur sinnlos die eigene Gefahr vergrößern würden. Moriah gibt nach, aber die Stimmung ist nicht mehr ganz entspannt.
Am Abend geht ein Ruck durch den Adler. Aus dem Unterdeck fallen Sachen heraus, und beim nachschauen entdeckt Fenoscha ein großes Loch. Glücklicherweise ist nichts wichtiges verloren gegangen, aber der Adler beginnt auch zu sinken. Früh in der Nacht, einige Meilen vor Rashdul, landet Björn den Adler etwas ruppiger als gewöhnlich in einem Wald.
Als Dajin einen Blick in den Sternenhimmel wirft, erkennt er, dass die Leere zwischen Rahja und Praios zugenommen hat und die 4 Sterne des Rondraschwertes viel heller leuchten als normal. Das könnten die Anzeichen für eine bevorstehende große Schlacht sein. Jabal hat derweil die Umgebung etwas ausgekundschaftet und trifft auf ein paar Tulamiden die vom Lärm des abstürzenden Adlers angelockt wurden. Als sie Jabal sehen erschrecken sie sich und fangen an zu schreien, weil Sie ihn für einen Dämonen halten. Es gelingt ihm die Situation zu beruhigen bis die anderen auftauchen, den Schreien folgend. Der Anführer der kleinen Sippe stellt sich als Sahib Ben Haran und lädt die Gruppe zu einem Essen in sein Heim ein. Seiner Frau ist anzumerken, dass sie darüber nicht glücklich ist und bei genauerer Beobachtung fällt der Gruppe auch auf, dass fast die gesamte Sippe stark unterernährt ist. Die Ausnahme sind 2 ältere Jungen, die in einer Ecke sitzen. Als Moriah das erkennt, geht sie zurück um Nahrungsmittel vom Adler zu holen. Beim Gespräch erfahren die Helden, dass der Revolutionsrat, angeführt von Belizeth, seit ihrer Machtübernahme in Rashdul die Bergstämme noch mehr ausgepresst als früher. Auch werden sie, wie Dajin betroffen erfährt, von Söldnern aus Tals Tor hin und wieder überfallen.
Dies hat dazu geführt, dass diese einst sehr wohlständige Sippe ist mittlerweile gezwungen die 2 genährten Jungen sollen als Sklaven zu verkaufen. Die Frau des Sippenführers versucht ihn zu drängen uns auszuliefern, aber sein Stolz als Gastgeber lässt das nicht zu und Moriah beruhigt sie Situation und die Helden bieten an die Steuern für die Sippe zu bezahlen.
Am nächsten Tag beobachten die Helden noch wie die Steuereintreiber kommen. Sie wirken eher wie eine Bande von Mördern als Soldaten. Angeführt werden von einem Elfen in Vollrüstung der Nazir gerufen wird.
Die Helden bekommen noch einen Kontakt in der Stadt genannt. Ben Harikim ist der Bruder des Anführers dieser Sippe und lebt in Rashdul. Um sich auszuweisen hat Moriah den Familiendolch bekommen, aber er ist nicht vertrauenswürdig und wird noch mit viel Geld bestochen werden müssen um die Helden nicht zu verraten. Er sagt auch, dass die Bergsippen so ausgepresst wurden, dass sie sich eventuell gegen den Revolutionsrat erheben könnten.
Jabal, Björn und Moriah verkleiden sich als Kasemiten und Fenoscha in Burka und Dajin als Diener, und so laufen sie los nach Rashdul.
Die Karawanserei der Störebrands bei denen die 12 Göttergläubigen sich versteckt halten sollen ist niedergebrannt, überall ist noch Blut zu sehen. Die Anwohner die vorbeilaufen sehen auch noch sehr erschrocken aus und sind unnatürlich still.
Moriah, Jabal und Björn geben vor, ein Schweigegelübde abgelegt zu haben und lassen Dajin für sie reden. Ein Mawdli wird geholt um uns zu begrüßen. Er fragt ob wir hier sind um die neue Rechtsschule kennen zu lernen. Als Dajin das bejaht, sagt er dass Belizeth sich sicher gerne mit uns treffen wird, nach dem Ritual, welches in 3 Tagen stattfinden soll. Es wurde wohl eine große Gruppe 12 Götter Gläubiger gefunden die dort vor ein Gottesurteil gestellt werden sollen.

Tempel

Militäreinheiten

AP

Loot

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  • Zuletzt geändert: 2022/02/15 19:53
  • von nassirius