tagebuch:nimithils_tagebuch

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Nachdem Nimithil sich zurecht gemacht hat, geht sie zunächst einmal tiefer in den Wald um dort zu horchen. Rokjoknuk geht es gut. Danach geht sie zu ihren Schützlingen. Erfreut über ihre Ankunft flattern sie sofort auf sie zu und sie lässt sie gewähren. Erst nach der Begrüßungszeremonie und nachdem sichergestellt wurde, dass es allen gut geht, fängt sie an die ersten zu motivieren. Freudig machen sie mit, „spielen“ zusammen. Nimithils Motivation geht mit ihrem natürlichen Verhalten und so ist es ein leichtes sie zu „trainieren“ oder „abzurichten“, wie die Menschen sagen würden, obgleich diese Begriffe Nimithil nicht in den Sinn kämen zu verwenden. Zumindest nicht in der derischen Bedeutung dieser Wörter. Zu erzwungen waren die menschlichen verwendeten Mittel für sie. Teilweise wurde sogar Gewalt verwendet. Derartiges käme Nimithil nicht in den Sinn. Wobei ihr nicht bewusst war, dass auch sie schon manches Mal mit ihrer astralen Kraft manch ein Tier zu etwas gezwungen hatte, dass es sonst nicht getan hätte. Insbesondere im Kampf gegen Glorana ist es passiert, dass sie in ihrem Zorn ein oder mehrere Tiere dazu „befehligt“ hatte „einen Gegner in Stücke zu reißen“. Bei den Flugechsen hat sie ähnliches unbewusst auch schon ein paar Mal gemacht, wenn sie dabei waren sich oder andere in Gefahr zu bringen. Gerade verwendete sie hingegen nicht ihre astralen Kräfte. Gerade blieb es beim bloßen Spielen. Manchmal einzeln, manchmal zusammen. Irgendwann sind sie nicht nur in der Lage einzelne Kämpfer zu tragen, sondern könnten als Einheit agieren. Einer der mutigeren, aber zugleich auch etwas klügeren Flugechsen, wird einmal Beornwulf in die Schlacht fliegen. Danach schlafen die meisten der Flugechsen. Eine der wachen nimmt sie mit und kümmert sich um diese, während sie umherwandert oder isst. Sie hat häufiger ein Tier bei sich, um welches sie sich kümmert oder welches sie pflegt. Als die Flugechse müde wird, liegt sie neben Nimithil, während diese weiter an einem Bogen arbeitet, welcher für einen anderen Elfen bestimmt ist. Athavar hatte ihr gesagt, dass sie wohl auch werde für einige Talbewohner Bogen machen werde müssen, wenn die anderen mitbekommen, dass sie so hervorragende Bögen herstellen kann. Der Gedanke gefiel Nimithil nicht so wirklich, aber sie verstand warum. Später kommt die Flugechse zu den anderen zurück und Nimithil hilft wieder Beornwulf weiter, dessen Band mit „seiner“ Flugechse zu knüpfen, vielleicht sogar sein eigenes Erbe zu finden. Normalerweise würde sie abends mit ihrer Sippe zusammensitzen oder auch mal mit den Menschen auf der Terrasse einer Taverne sitzen oder Leif sehen.

Doch an diesem Abend setzt sich Nimithil zwischen dem Dorf und dem Wald an einem Feuer. Nur der Wolf, der ihr treu zu folgen scheint, sitzt neben ihr. Der volle Mond über ihnen. Rokjoknuk hatte sich zu ihr gesellt, da er am Morgen verstanden hatte, dass seine Tante heute etwas anders ist. Auf ihrem Schoß liegt eine Kantale. Auf dieser hatte man sie schon einige Male zu ihren elfischen Liedern spielen hören. Sie fängt an die Saiten der Kantale zu zupfen. Eine sanfte Melodie erklingt. Dann setzt Nimithils Stimme ein. Es braucht einen Moment bis die ersten, welche das Lied hören können, bemerken, dass es nicht elfisch ist. Die meisten unter ihnen kennen diese Sprache nicht, wobei sie meinen, sie einmal irgendwoher gehört zu haben. Auch einige Nivesen hören zu. Ein paar von ihnen machen sich auf in die Richtung Nimithils und setzen sich hinzu. Zwei von ihnen haben ihre Instrumente mitgenommen. Diverse Bilder sind in ihnen eingeschnitzt. Unter anderem auch Bilder von Wölfen. So wie die Gruppe nun dasitzt und zunächst nur Nimithil lauscht, wird auch anderen, entfernteren Zuschauern bewusst, dass Nimithil in derselben Sprache singen muss, in welcher sie die Nivesen haben untereinander manch einmal reden hören. In diesem Moment wird ihnen auch bewusst, dass die Augen Nimithils nicht einfach die elfischen schräg gestellten Augen sind, sondern auch die schräg gestellten, mandelförmigen Augen der Nivesen. Die Nivesen, welche sich zu Nimithil gesetzt haben fühlen derweil eine innere Ruhe. Diejenigen, die zum Madamal, dem Schandmal, hinaufsehen, fühlen dieses Mal nicht die Schande in der Tat Madas. Dieses Mal haben sie das Gefühl, als hätten die Himmelswölfe ihnen vergeben. Als würden sie selbst ihnen ein Lied singen um sie zu beruhigen und ihnen Mut in der dunklen, rötlichen Nacht zuzusprechen. Das Lied verklingt und eine kurze Pause setzt ein. Dann hört man nicht nur Nimithil spielen und singen. So setzen sich nun auch einige andere um die kleine Gruppe und lauschen ihnen und ihren Sagen, welche sie in Nujuka und Garethi in melodischer Form vortragen. In dieser Nacht, wurde ein weiteres Band geknüpft.

Am darauffolgenden Tag kommt Turkunen auf Nimithil zu. Er bittet sie um Hilfe bei seinem nivesischen Steppenhund, mit welchem er in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte. Nimithil willigt ein und fortan, kommen auch die anderen Nivesen mit ihren Tieren zu ihr. Nicht allein wenn es um Probleme geht. Sie lassen sich auch einen anderen Weg zeigen, wie sie mit ihren Tieren umgehen können. Manchmal kommen sie danach auch mit anderen Problemen zu ihr. Als sie irgendwann später auch einmal erfahren, dass sie das Erbe des Wolfes in sich trägt, als sie einmal zusammen in den Wäldern jagen, gibt es kaum noch Zweifel für sie, obgleich sie halbelfisch ist. Sie wird so etwas wie eine zweite Schamanin für die Nivesen im Tal, eine geachtete Ratgeberin. Außerdem fängt sie an den Nivesen herausragende Bögen zu machen, was ihr mit dem geknüpften Band nun auch deutlich leichter fällt. Auch mit anderen aus dem Tal, welche es mochten Legenden und Sagen zu lauschen, hatten seit der einen Nacht eine Verbindung zu ihr aufgebaut. So kommen auch andere manchmal zu ihr um sie nach ihren Tieren zu fragen und manch einer von ihnen erhält ebenfalls von ihr in der Zukunft einen Bogen.

Auftragarbeiten hingegen, welche man ihr zum Teil erteilt, fallen ihr weiterhin schwer, nimmt sie jedoch, für den Kampf gegen die Disharmonie auf sich.

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  • Zuletzt geändert: 2019/04/28 22:01
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