Die Suche Nach Dem Vierten Zeichen
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Kurzbeschreibung
Die Suche nach dem dritten Zeichen I
Nur ein Spielstein
Am frühen Nachmittag des 16. Tsa landet Björn Wulfgrimmson den Adler in Tals Tor. Mit an Bord ist auch Alonso Desidero Sercial und 39 weitere Soldaten des Tals, die der Schlacht von Andalkan entkommen konnten. Beide merken schnell, dass Tals Tor nicht mehr so ist, wie sie es verlassen hatten. Nicht nur, dass mehrere neue Zelte mit Söldnern in der Stadt sind, nein - auch die Wachen scheinen nur minimalst eingesetzt zu werden.
Es liegt ein Prickeln in der Luft, eine nicht fassbare Unruhe, welche die Straßen schwemmt und die Gemüter reizt. Seltsam gedrückt laufen die Bewohner der Stadt, die nicht der Waffen mächtig sind, eilig durch die Gassen, während Bewaffnete überlaut rüde Witze zwischen den Steinmauern brüllen. Es könnte fast so sein wie immer, doch alles ist etwas zu laut, zu locker, zu … aufgesetzt. Björn wird aus seinen Gedanken gerissen, als eine ihm fremde Stimme in seine Wahrnehmung platzt. “Euer Gnaden, was ist hier passiert?” Björns Blick wandert zu seinem neuen Gefährten, der mit ihm Seite an Seite am Kopf der Rampe steht und ebenfalls die Stimmung der Stadt in sich aufzusaugen scheint wie ein Schwamm.
“Es war ein Hinterhalt!”, ruft Alonso dem Mann am Fuße der Rampe zu. “Wir müssen schnellstens zu den Fürsten des Tals!”
“Nur Fürst Dajin ist zugegen!” Bei dem Bewohner angekommen tauschen sie noch einige Worte - und werden gewarnt, dass sie auf sich aufpassen sollen, sollten sie alleine durch die Gassen zum Aufzug gehen. Sie kümmern sich um die Überlebenden und Verletzten, die sie mit dem Adler hergebracht haben.
In der Akademie stehen währenddessen Moriah und Dajin gemeinsam an der frischen Luft, um die erhitzten Gemüter zu kühlen, und können doch von der Lösung des Problems nicht lassen. Auch Fenoscha und Nantalin versuchen, wertvolle Denkanstöße zu geben, während Therbun zwischendurch nur die Stirn runzelt und grunzt, dass er von solchen Dingen sowieso nichts verstünde. Nach siebzehn Stunden fühlt sich der Geist auch eher an wie Pudding, außerdem ist es an der frischen Nachtluft so kalt wie oben im Norden. Fröstelnd und leise diskutierend bewegen sich Fenoscha, Nantalin und Moriah zu Therbun ins Innere, der mittlerweile leise vor sich hin schnarcht. Dajin dagegen bleibt in Gedanken versunken stehen. Etwas stört ihn an der Statue und dem unerklärlichen Drang, rote und weiße Kamele zu spielen, aber was? Keine der ihm bekannten (oder von ihm durchgeführten) Analysen hatte einen Beherrschungs- oder Beeinflussungszauber offengelegt - warum also will wirklich jeder, der vor der Statue steht, spielen? Vielleicht liegt der Zauber auch verschleiert auf der versteinerten Niobara und es gibt nur Wenige, die das getan haben könnten, ohne dass der Zauber bei so gründlicher Untersuchung sichtbar geworden wäre. Wenige große Magier. Aber wer? Und warum?
Als er zurück bei den anderen beginnt seine Gedanken mitzuteilen, packt Moriah die Zwergin, die ihr am nächsten ist, an den Schultern und stellt sie mit der Frage “… wirklich jeder?” vor die Statue. Ihre schwarzen Augen lassen die Gefährtin nicht aus den Augen, als Fenoschas Blick wie magisch von dem Spielfeld angezogen wird - mit einem Spiel, von dem sie eigentlich kaum Ahnung hat. Sie schaut, ihre Finger greifen nach einer Figur und fragt dann: “Warum versucht Ihr es nicht so?” Sie nimmt ein Kamel und zieht es regelkonform weiter, während gerade Björn und Alonso eintreffen. Moriah sieht fasziniert auf ihr Reisespiel. “Ja! So müsste es gehen … und wenn wir JETZT noch hier … ” sie verstummt und setzt sich im Schneidersitz vor das Spielfeld, jetzt wieder völlig im Spiel versunken.
Das Wiedersehen
Nach einer Stunde Wartezeit auf den Kran und kurzer Diskussion mit dem Magier der Dienst hatte, kamen sie nach 2 Stunden endlich im Tal an. Dort angekommen erfuhren sie, dass Dajin momentan als einziger Herrscher wieder im Tal und wohl in der Magierakademie zu finden sei.
Am Eingang des Kellerraumes sprechen unterdessen Björn und Alonzo mit Dajin. Sie berichten von von der Rettung der 40 mit dem Adler.
Dajin hatte derweil die beiden Neuankömmlinge stürmisch begrüßt, froh dass es noch weitere überlebende der Schlacht gab. Sie haben nicht lange Zeit sich zu unterhalten bis Moriah das Rätsel gelöst hat, worauf eine in Leder verpackte Rolle Papier aus der Hand der Statue fällt.
Moriah hat sich die Rolle schon gegriffen und wollte diese öffnen als Dajin einschreitet und zur Vorsicht ruft.
Er lässt einen der Schmiede mit seinem Werkzeug kommen:
Mithilfe einer langen Schmiedezange und in einem Gardianum öffnen Sie vorsichtig die Lederhülle, aber nichts passiert.
Der Versuch die Schriftrolle zu lesen scheitert jedoch am Unwissen aller beteiligten.
Alonso meint, er kann vielleicht den Text lesen durch göttliche Hilfe, aber das wird eine Weile dauern. Dajin lädt daher alle zu einem großen Essen auf die Dachterrasse der Akademie ein um sich zu stärken, nur Moriah und Fenoscha bleiben lieber bei der Statue um aufzupassen.
Es dauert eine Weile, aber Alonso schafft es den Text zu lesen. Es ist nur ein Wort: “Freiheit” geschrieben in 3 Yash-Hualay-Glyphen und Protoselemnya.
Das Wort soll vielleicht wie ein wahrer Name funktionieren oder ein Schlüssel für eine Entzauberung.
Alle kehren zu der Statue zurück und teilen das neu gewonnene Wissen.
Zur Sicherheit bereiten sich alle auf einen möglichen Kampf vor während Nantalin sich vorbereitet den Zauber zu lösen.
Nachdem Nantalin aber zweimal scheitert übernimmt Dajin.
Es gelingt ihm, den Zauber zu lösen. In dem Moment wo die Versteierung sich auflößt und die junge Frau zu Boden fällt bricht ein Dämon hervor.
Er ruft laut nach Rohal, dieser war wohl das Ziel dieser Falle.
Der Dämon ist ein Sharbazz, Leutnants der Niederhöllen. Selber schon sehr mächtig und auch noch in der Lage alle paar Sekunden einen Zant zu rufen.
Glücklicherweise ist der Keller nicht so hoch, so dass der Dämon Probleme hat sich frei zu bewegen. Hinter Dajins Dämonenschild gelingt es Moriah, Fenoscha, BNjörn und Alsonso den Dämonen zu vertreiben, bevor er großes Unheil anrichten konnte.
Nantalin war gleich nach der Entzauberung von Niobara zu ihr geeilt. Sie begann augenblicklich wahnsinnig schnell zu altern, und Niobald versuchte sein Möglichstes dies zu verlangsamen.
Niobara erzählt allen von Reo, der Sie früher oft besucht hatte. Er erzählte ihr, dass er in einem Minderglobul Borbarads gefangen ist. Er hat sein Zeichen mithilfe Phex auf einen Stern gebannt. Dieser Stern wird in 24 Tagen, am 10. Phex, auf Dere fallen udn sein Name ist Feqs-Schekel.
Wo er zu Boden fällt weiß Sie nicht, aber vielleicht kann eine Ihrer 3 Schülerinnen helfen.
Eine heißt Chania Bint el’Layla aus Khunchom, die zweite heißt Esmalda al’Mutra in Rashdul und Bianora Sternfreund von Zorgan
Als erstes Ziel wird Khunchom ausgegeben, da Rashdul und Zorgen beides Feindgebiet sind. Alonso, Björn, Dajin, Fenoscha und Moriah werden dazu gemeinsam aufbrechen. Therbun und Nantalin werden aufgrund ihrer Verletzungen zurückbleiben, dann den Wasserkelch zu Rohezal bringen.
Am nächsten Abend findet die Trauerfeier statt um den Toten der Schlacht von Andalkan zu Gedenken.
Beim Friedhof neben der Apfelplantage findet die Trauerfeier statt. Symbolträchtig heben die ca. 2000 Teilnehmer Fackeln der stärker werdenden Dunkelheit entgegen.
Am 18. Tsa 1019 BF geht die Reise nach Khunchom los.
Als die Helden aus dem Tunnel in Tals Tor treten, bemerken Sie eine aufgebrachte Menge beim Adler.
Die Suche nach dem dritten Zeichen II
Von Adlern und Elstern
Als die Helden den Ausgang des Tunnels über Tals Tor erreichen, sehen sie, wie sich eine Menge von 30 bis 40 Menschen um den Adler versammelt hat. Viele Fackeln erhellen die Umgebung, das Licht der züngelnden Flammen zucken über die Wände der Häuser der Siedlung. Fast alle von ihnen sind bewaffnet. Es liegt nah, dass diese Übermacht an wütenden Bewaffneten die sechs Wachen im Fort dazu veranlasst haben, sicher im Fort zu bleiben. Angeführt wird die Menge scheinbar vom schwarzen Alrik.
Anfangs etwas ungläubig schauen die Helden auf die Szene. Da der Aufzug auch gerade nicht verfügbar ist und sie schätzungsweise noch eine Stunde warten müssten, gibt es keinen schnellen und sicheren Weg nach unten. Während also der Mob beobachtet wird wirkt es, als würden einige Gestalten sich tatsächlich am Adler zu schaffen machen. Sie beginnen, den Adler aufzubocken, ihn mit Rädern zu versehen …
“Klauen die da unser Boot?” Fenoschas Stimme klingt fast ein wenig zu hoch für die sonst so resolute Zwergin, aber sie lenkt damit die Aufmerksamkeit der Gruppe auf das Wesentliche. Hektisch sucht jeder Einzelne nach Möglichkeiten. Während Dajin beginnt, sich zu entkleiden, schaut sich Moriah die Felswand skeptisch an.
“Wir sehen uns dann unten!”, ruft der Hesindegeweihte, läuft an ihr vorbei und gleitet mithilfe seines Schwertes bis zur Hälfte der Wand, um dann auf dem nur noch halb aufgeblasenen Ballon des Adlers zu landen. Die Herausforderung lassen sich Moriah und Fenoscha nicht entgehen und folgen auf demselben Weg.
Fenoscha und Alonso springen mit gezogenen Waffen auf das Deck des Adlers, bereit zum Kampf. Moriah hingegen mischt sich heimlich unter das wütende Volk, um auszukundschaften, was denn überhaupt los ist. Sie erfährt so, dass Alrik wohl ein lukratives Angebot von Fasar bekommen hat, die gutes Geld für den Adler bezahlen wollen und dorthin wollen sie den Adler bringen. Während sie noch überlegt, wie sie es schafft, sich in die stehlende Meute zu mischen, um eventuell den Adler mit ihren Gefährten zu retten, ohne unnötig jemanden umzubringen, fängt eine Bewegung im Augenwinkel ihren Blick. Einem Schatten gleich und doch untrügerisch real, weil sie ihn auf ihren Armen trug, gleitet das zweidimensionale Abbild des Hirsches über die Mauern und Häuserwände von Tals Tor, zielstrebig auf den Adler zu. Die Worte des Mannes werden immer leiser, immer unbedeutender, während das Zeichen klarer und klarer wird. Die Welt scheint sich genau darauf zu reduzieren und sie hat das untrügerische Gefühl, dass dort drüben in der Gasse ihr Schicksal liegt - wenn sie dem Zeichen begegnet. Also schaut sie ihren Gesprächspartner an, der noch mitten im Satz seine Augen in ihrem Dekoltee verliert, grinst “Danke!”, haut ihm zwei Mal auf die Wange und beginnt in Richtung der Gasse zu rennen.
Dajin hat sich derweil in einen Falken verwandelt und versucht schnell einen Überblick über die Situation zu erlangen. Ungefähr 35 Männer machen sich am Adler zu schaffen, davon vielleicht zehn, die trainierte Kämpfer sind. Alrik in der Menge hat eine Balestrina in der Hand, welche er gerade auf den entgegenkommenden Alonso richtet, und eine weitere hängt in seinem Gürtel.
Aus der Vogelperspektive sieht er auch, wie Fenoscha sich von einer fortlaufenden Moriah abwendet und ihren Blick auf Alonso und Alrik heftet. Der Geweihte scheint nicht bemerkt zu haben, dass der schwarze Alrik eine Balestrina gegen ihn erhoben hat, und trotzdem geht er selbst mit gezogener Waffe zielstrebig auf den Anführer der Räuberbande zu. Für Fenoscha Zeichen genug, ihre Waffe ebenfalls zu ziehen und sich schnellen Schrittes in die Situation zu begeben.
Die Zwergin schlägt - und zwar daneben. Durch die Wucht ihrer eigenen Bewegung verliert sie das Gleichgewicht, stolpert und landet genau zu Füßen des schwarzen Alriks. Seine Augen blitzen bösartig, als er sich ihr zuwendet - allerdings wird ihm im nächsten Augenblick die Waffe aus der Hand gerissen. Dajin hat sich im Sturzflug auf die Balestrina des Räubers gestürzt und dabei die Sehne zerstört. Der schwarze Alrik schlägt nach ihm, doch Dajin ist zu flink für große, behäbige Menschenhände. Er weicht dem Schlag aus, schlägt einen Haken und während er knapp am vor Wut verzerrten Gesicht vorbeifliegt, jagt er seine scharfen Falkenklauen in die Hutkrempe. Allerdings merkt er dort fast keinen Widerstand. Stattdessen merkt Dajin, wie sich eine schleimige Substanz an seine Krallen heftet, sich an ihn hängt und eine Stimme in seinem Kopf meint ruhig: “Nun gut, dann nehm ich halt dich!”
Im nächsten Augenblick muss sich der Falke gegen den Hut wehren, der versucht, seine Klauen zu umschlingen.
An einem anderen Ort der Geschichte hallen Schritte in einer leeren Gasse wider, wie es sich für die anständigen auditiven Begleiterscheinungen einer Gasse nun einmal gehört, und Moriah scheint es, als wäre dieser Ort von der Hektik und aufgeheizten Mentalität der Situation unberührt. Sie stoppt nicht, Schritte und Atemzüge geben den Rhythmus, als sie den Hirsch im absolut perfekten Zeitpunkt auf der Hauswand sieht. Gerade, als sie sich dem Zeichen in den Weg stellt, erfüllt sie ein entsetztes Schreien des Eiskelches und ihr ist klar, dass dieser nun nicht mehr zu ihr gehört.
Der Hirsch springt auf sie zu und legt sich auf ihre Haut und verwandelt sich dabei in eine Elster. Sie hört die Stimme des zweiten Zeichens, sowie darüber gelagert, darin eingebettet, überall die Stimme Mareks: “Du bist diejenige, die zum Bündnis bittet.„
Ohne seinen großen Schlapphut sieht der Anführer der 35 Räuber sehr verloren aus. Geradezu verwirrt schaut er dem Falken hinterher, der mit dem Kleidungsstück zu kämpfen scheint, als ein Hieb ihn trifft. Er sackt zu Boden, Spritzer seines Blutes landen auf Fensochas Gesicht, die instinktiv die Augen zukneift. Als sie sie wieder öffnet, fokussiert sich ihr Blick auf eine ihr angebotene Hand. Dankbar lässt sie sich von Alonso aufhelfen.
Allerdings stehen beide jetzt in einem großen aufgebrachten Mob.
“Geht es euch gut?” Der Hesindegeweihte blickt die Zwergin aufrichtig besorgt an, während sie sich noch etwas schüchtern bei ihm bedankt, nickt und meint: “Ja, natürlich, alles halb so wild …” und erst im letzten Augenblick bemerkt, wie von einer Seite zwei spielerische Vorstöße mit Waffen Richtung Alonso kommen. Sofort wieder im Kampfgeschehen stellen sich die beiden Rücken an Rücken aneinander, während sich nicht nur die aufgebrachte Menge um sie herum verdichtet, sondern auch die ersten Rufe lauter werden.
“ER HAT IHN EINFACH UMGEBRACHT!”
“Wir sollten IHN umbringen!”, ruft ein Zweiter.
“Auge um Auge …”, flüstert ein Dritter.
“… aber er ist doch ein Geweihter?”, klingt es noch leiser.
Der Hieb, der erst klar auf den Geweihten gerichtet war, wird zögerlicher und geht Phex sei dank daneben. Allerdings scheint es, als würde eine Barriere durchbrochen, ein Zauber gelöst, denn es folgen mehr Drohungen, Hiebe zu allen Seiten. Die Stimme Alonsos klingt über die Köpfe der Angreifenden, als er ruft: “Er war von schwarzer Magie besessen! Ich hatte keine andere Wahl!”
Moriah bewegt sich zielstrebig durch die Menge, ihren Gefährten entgegen. Ganz ähnlich der Situation zuvor hat sie eine Vermutung - sie greift an ihre Schulter und hilft der Elster aus ihrem Körper heraus, die sich daraufhin in die Lüfte schwingt. Sie verleiht der Spielerin die Macht, Frieden zu stiften. Sie schiebt sich vor den neuen Gefährten und ruft: “Ihr habt ihn gehört - offensichtlich war euer Anführer magisch beherrscht und er hatte keine Wahl! Ist das ein Grund, jetzt einen Geweihten umzubringen?” woraufhin sich die Situation zumindest entspannt und auch niemand mehr den Adler klauen will.
An Deck desselben verwandelt sich Dajin zurück. Der Hut versucht immer noch ihn zu umschlingen, aber mithilfe eines Ignifaxius kann Dajin ihn verbrennen.
Erst jetzt, nachdem die Situation entspannt ist, trauen sich die zehn Thorwaler und die sechs Wachen des Forts heraus, um den Adler wieder zu beschützen. Björn verabschiedet sich auch an dieser Stelle für die Nacht von den Gefährten - er will das Luftschiff nicht unbewacht lassen. Dajin heuert für ihn noch ein paar Söldner an, die ihm dabei helfen sollen.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Licht fällt durch die dicken Buntglasfenster in den Raum des Bordells, in dem sich die Gruppe mit Delian trifft. Es ist recht ruhig - das Tagesgeschäft scheint gerade erst langsam zu beginnen. Aus dem oberen Stockwerk klingen gedämpft vereinzelte Geräusche herunter, die zumindest Fenoscha die Röte ins Gesicht treiben.
Etwas angeschlagen betreten die Helden den Holzgetäfelten Raum hinter Delian, der zielstrebig zur Bar hinübergeht.
“Sei so gut, gib mir etwas von dem Garether Schnaps!” Er dreht sich zu den Helden um. “Was ist mit euch? Ein Getränk? Ich kann wahrlich eines brauchen.” Dajins Mine wird bei den Worten etwas angespannter und er fragt: “Träumst Du wieder?” Darauf erzählt er von Träumen voller Blut und Blutrausch und macht Andeutungen, die Moriah nicht entgehen, die sie aber nicht verstehen kann. Als sie nachfragt, entdeckt Delian das Tattoo des schlafenden Zeichens unter dem Kragen des Hemdes hervorblitzen.
“Dajin, wusstest Du davon?”
“Wovon?”
Moriah zieht den Kragen des Hemdes etwas zur Seite und zeigt die Elster. “Davon.”
“Sie scheint also das zweite Zeichen zu sein.”
Das führt dazu, dass Delian nun davon erzählt, dass er von Dajin und seinen Gefährten vor einigen Monaten aus einem Kerker aus Tuzak befreit wurde, wo er wohl von Borbarad zurückgelassen wurde. Etwas Magisches wurde ihm eingepflanzt, vermutlich ein Beherrschungszauber der ihn wohl irgendwann irgendwas machen lassen soll. Auch dieser ist so gut versteckt, dass er nur von Borbarad versteckt worden sein kann.
“Aber genau deswegen, Moriah, sind diese Alpträume so wichtig und die in den letzten Nächten waren brutal, so viel Blut - aber irgendwas ist falsch, da fehlt etwas … sie beginnen eigentlich immer mit einem Klopfen …”
Es klopft drei Mal an der Tür.
Während alle anderen zumindest zur Tür schauen, lässt sich Dajin davon nicht stören und führt das Gespräch weiter, aber Delian sagt:”Dajin, Ihr wisst noch was zu tun ist?” Seine Hand gleitet an einen Dolch. Dajin bejaht das und die Waffe wechselt den Besitzer. Eine Anspannung, die für einen kurzen Augenblick fast greifbar war, sich in die Mitte des Tisches setzte und alle zu umfangen schien, dämpft alle Geräusche in diesem Moment. Als habe Satinav persönlich den Fluss der Zeit verlangsamt legen sich Dajins Finger um den Griff des Dolchs. Ein erneutes Klopfen reißt alle aus der Situation und der Magier steckt den Dolch weg. Von der Tür kommt die Stimme einer jungen Dame die darum bittet eingelassen zu werden. Als Alonso jedoch aus dem Fenster schielt, sieht er drei der Kämpfer, die vorher noch beim Adler waren, mit gezückten Waffen vor der Tür stehen. Moriah gibt den Kelch des Eises an Dajin weiter, der Delian fragt, ob er die Gäste nicht hereinbitten möchte. Delian zieht sein Schwert, öffnet die Tür und die drei Kämpfer sind nicht mehr.
Bei einer Runde Boltan lässt die Gruppe dann den Abend ausklingen. Delian bekommt die Mittel um Söldner anzuheuern und dafür zu sorgen, dass zukünftig Ruhe in Tals Tor ist.
Die magische Schlange Khunchoms
Nach einem Kaiserdrachen und einer durthanischen Sphäre in seltsamen Zwischenwelten muten die drei Tage Reise nach Khunchom auf dem Luftschiff nahezu alltäglich an. Während Björn ganz in seinem Element ist und genau weiß, was er zu tun hat, und Dajin und Alonso natürlich nicht zum ersten Mal Passagier an Board sind, sind Moriah und Fenoscha doch zumindest kurzzeitig angemessen beeindruckt. Allerdings hängen die Abenteurer in der Zeit eher ihren eigenen Gedanken nach. Nach dem ersten Rausch, Aventurien von oben betrachten zu können, nachdem das Kribbeln im Bauch sachte und zur Gewohnheit wurde, verarbeitet jeder für sich die Erlebnisse der letzten Tage. Moriah unter anderem unterhält sich viel mit der Elster, die nun ein Teil von ihr zu sein scheint. Sie sagt ihr:
“Wenn du möchtest nutzt du deine KRaft und schaffst Frieden. Immer! Du schaffst Botschaften, du schaffst Leute zu verbinden die sich mit einem Messer gegenüberstehen.” Danach fällt der Blick der Elster auf Dajin, der in kurzer Entfernung breit grinsend mit ein paar Besatzungsmitgliedern spricht. Bunt gekleidet strahlt er seine typische Freundlichkeit und Ruhe aus. “Dieser dort ist unser Gegenspieler. Er ist der, der Hass spricht.”
Moriah schaut verwundert den Magier an. “Dajin?” Sie lacht ungläubig. “Das kann ich mir bei aller Fantasie nicht vorstellen …”
“Glaub mir, er wird über die Leichen seiner Kinder gehen und Landstriche verwüsten, um Borbarad zu vernichten …”
Am 22. Tsa 1019 BF landen sie in Khunchom in den Gärten des Palastes und werden von Fürst Selo, einem durchaus beleibten, freundlichen, kurzum unglaublich sympathischen Typen, der seine Zeit lieber in Bordellen und Spielstuben verbringt, auch herzlichst begrüßt.
Bei einer Auffrischung in den Bädern des Palastes erfährt Alsonso noch, dass Khunchom vor 319 Jahren durch den steigenden Menehdi einmal fast komplett untergegangen ist und die ganzen Kellergeschosse dabei überflutet wurden und es noch sind.
Am späten Nachmittag gehen die Helden dann zum Tempel der magischen Schlangen (Hesindetempel), markant durch seinen 30 Schritt hohen, schiefstehenden Sternenturm und die Bibliothek wo es noch viele Werke mit Urtulamydischen und Protoselemnya gibt.
Der Hoher Bruder Hirady begrüßt Dajin und fragt wann er denn seine Prüfung zum Erzmagier ablegen will, worauf dieser antwortet, dass es momentan wichtigere Sachen zu erledigen gibt als eitle Titel. Auf Alonso ist der Hohe Bruder allerdings nicht gut zu sprechen als Dajin ihn vorstellt. Es gibt wohl ernsthafte politische Konflikte hier zwischen dem Hesindetempel und den Drakonitern, welche gleich nebenan ein Ordenshaus haben, geführt von der Erzäbtissin Kerime al Ab'tin.
Dajin erklärt, dass man auf der Suche nach Schriften von Chania ist, um herauszufinden, wo denn der Feqz Schekel fallen wird.
Als Chania den Tempel gegründet hat, war der Turm noch gerade, aber genauere Informationen über die Tempelgründung sind beim Hochwasser verloren gegangen.
Es gibt Gerüchte, dass man unter der mittleren Insel noch etwas finden kann, der Zugang ist auch zufälligerweise hier im Hesindetempel. Vor ein paar Jahren haben sich ein paar Abenteuerlustige mal auf den Weg gemacht, sind aber nie zurückgekehrt.
Die Suche nach dem dritten Zeichen III
Die ausgeflogene Rapunzel
Vor 319 Jahren hat ein Flut Havena und Khunchom überschwemmt.
Bei der durch ein Meeresbeben ausgelösten Großen Flut versank am 16. Ingerimm 702 BF ein großer Teil Havenas im Meer, wobei die Unterstadt entstand. Von den meisten Einwohnern der Stadt wird dieses Ereignis als Strafe Efferds für anmaßendes und sündiges Verhalten verstanden - unter anderem hatte sich Albernia kurz vorher vom Mittelreich losgesagt - und daher auch Efferds Zorn oder Zorn der Götter genannt.“Ihr habt natürlich ein paar Optionen, wenn ihr euch denn der Aufgabe berufen fühlt.” Der Hesindegeweihte schaut die Helden mit hochgezogenen Augenbrauen an, als würde er ihnen das selbst nicht ganz zutrauen. “Wenn ihr unter den Hesindetempel unter Wasser wollt, meine ich.” Frustriert schaut Moriah auf den Vorsteher des Tempels und fragt sich, warum zum Rattenkind er sich so quer stellt, wenn sie ihm nur helfen wollen. In der Diskussion bis hierhin hatte er sich vehement geweigert, auch nur einem von ihnen Zugang in den Sternendeuterturm von Niobaras Schülerin zu gewähren. Niemand sei seit Jahrhunderten dort oben gewesen und auf alle Fragen rund um die Stabilisierung dieses Bauwerks hatte er immer eine gelehrte, ausweichende Antwort parat - bis er letztendlich das Gespräch wieder unter den Tempel lenkte. Dort sei es möglich, vielleicht einen Ort zu finden, an dem noch Dokumente aus der Gründungszeit des Tempels zu finden sind.
“Und welche Möglichkeiten haben wir da?”
“Nun, entweder besorgt ihr euch …” Er korrigiert sich fließend. “… besorge ICH euch einige Cajunasamen, dann wird es wahrscheinlich etwas schwieriger hineinzufinden - aber ihr könnt im schlimmsten Fall unter Wasser atmen. Ihr müsst wissen, dass einige Teile der Unterstadt auch frei begehbar sind - aber so kommt ihr nicht weit.” Er rutscht ein wenig auf dem Stuhl herum, um eine bequemere Position zu finden, schlägt die Beine übereinander und fährt fort: “ODER ihr sucht den Kenner der Küsten und bittet ihn, euch hineinzuführen.”
“Der Kenner der Küsten?”, fragen Fenoscha und Moriah aus einem Mund. Der Hesindegeweihte legt eine überlegene Mine auf und nickt.
“Der Kenner der Küsten, jawohl. Er ist einer der berüchtigsten Schmuggler hier in Khunchom. Alleine ihn zu FINDEN wird schon eine spannende Aufgabe, solltet ihr euch dazu entscheiden. Niemand kennt seinen Namen, geschweige denn, weiß, wie er aussieht.” Es ist kurz still, als diese Information bei der Gruppe einsinkt. Schließlich sagt Moriah: “Nunja, irgendwer muss ihn ja mal gesehen haben, man muss nur die richtigen Leute fragen …” und leiser fügt sie hinzu: “Außerdem scheint er gute Barden zu beschäftigen.”
“Ein Freund von mir”, sagt Dajin. “hat einmal für eine ähnliche Situation eine ganz praktische Lösung gefunden - aber ich weiß nicht, ob ich die jetzt hier adhoc replizieren kann.”
“Ein Freund?”, fragt der Hesindegeweihte. Dajin nickt.
“Leonardo von Havena.” Als der hohe Bruder den Namen Leonardo hört, verändert sich plötzlich sein Verhalten. Er gibt zu, selber regelmäßig in den Turm zu gehen und will nun auch die Helden in den Turm lassen. Schnellstens schickt er einen Jüngling los, Fackeln und den Schlüssel zu holen und erzählt der Gruppe von den Statuen, die sie im Turm entdeckt haben. Drei an der Zahl zeigten sie die Schülerin Niobaras, Chania bint el’Layla, lesend mit drei verschiedenen Büchern. Sich über die doch sehr offensichtliche Eitelkeit der Schülerin ausbreitend ignoriert der Hohe Bruder sowohl die Rückkehr des Boten als auch die sich zumindest bei der Zwergin entwickelnde Ungeduld Nach einiger Zeit nimmt Fenoscha dem gelangweilt wartenden jungen Herren kurzerhand die beiden Fackeln und den Schlüssel aus der Hand, hält Moriah eine der Fackeln entgegen und geht vollkommen selbstbewusst an dem Hesindegeweihten vorbei, um nicht länger zuhören zu müssen.
Knarzend schwingt die alte Holztür in den Turm. Während Dajin und Moriah noch aus einer Art ehrfürchtiger Neugier stehen bleiben, marschiert Fenoscha zielgerichtet los. Sie betreten den Turm im dritten Stock. Die Wendeltreppe scheint sich im Innern an der Mauer nach oben zu drehen, um einige Räume herum. Nach unten frisst Dunkelheit nach wenigen Metern den Fackelschein. Die Zwergin, der Magier und die Spielerin beginnen ihren Aufstieg, von der Dunkelheit weg. Hinter ihnen zieht der Hesindegeweihte die Tür wieder ins Schloss. Sobald die Helden alleine sind berichtet Dajin, dass Leonardo von einem von Borbarads Schergen entführt wurde, um vermutlich Kriegsmaschinen zu bauen. Es schwebt ein wenig die Frage in der Luft, ob dem Geweihten zu trauen ist.
Je höher die Helden kommen, umso klarer wird, dass schon lange kaum mehr jemand hier gewesen zu sein scheint. Sie sehen die großen Schuhe des hohen Bruders als Abdrücke im Staub. Fenoscha findet neben seinen Fußspuren auch noch ein zweites Paar Spuren. Diese sind kleiner, scheinbar von einer Frau und führen nur nach oben. Die Räume, an denen die Truppe vorbeikommt, sind komplett leer und verlassen.
Auf der letzten Treppenstufe angekommen hebt sich Fenoschas Blick in einen großen, kreisrunden Raum, in dem schon lange niemand mehr gewesen zu sein scheint. Die Decke ist höher als in den restlichen Räumen und scheint eine Kuppel zu sein. Etwa in der Mitte ist ein vertikaler Schlitz als Öffnung, durch den perfekt ein Teleskop in den Sternenhimmel schauen kann. Gerade diese Öffnung scheint für Fledermäuse außerordentlich attraktiv zu sein, denn gerade diese hängen zu Hauf kopfüber an der Decke. Die Luft ist gefüllt vom leisen Rascheln ihrer Flügel und dem typischen Fiepen, der Boden unter ihnen dagegen ist voll mit Kot. Etwa in der Mitte des Raumes stehen die drei Statuen Chanias. Die fremden Frauenfüße vor Fenoscha führen zielstrebig darauf zu - die Zwergin folgt in den Raum hinein, direkt hinter ihr: Dajin. Sie stellen fest, dass sich jemand - eventuell eine Person, die hervorragend zu so kleinen Frauenfüßen passen würde - länger Zeit vor den Statuen auf dem Boden gesessen zu haben scheint. Moriah bleibt indes erst einmal in der Tür stehen und beobachtet argwöhnisch die Tiere an der Decke, während Dajin und Fenoasche sehen, dass an einer Seite des Raumes in der hinteren Ecke ein größerer Fledermauskackehaufen liegt. Mitten in Fenoschas Beschreibung der Sitzspuren der Unbekannten stockt sie und fragt: “Was ist DAS?”
Moriah fragt: “Was?” und kommt zwei Schritte in den Raum. Etwa dieselbe Strecke legt derweil Dajin hinter sich, der mit seinem Stab beherzt in den großen Kackehaufen sticht. “Das.” Er stockt. Da lukt doch etwas Weißes unter dem schmierigen, stinkigen Zeug hervor? Er stochert etwas weiter und findet einen Haufen Klamotten: eine Pluderhose, Schuhe von kleinen Füßchen, ein tulamydischer Frauenhut und eine Gelehrtenbrille mit dem hesindezeichen einer Schlange. Es ist die Kleidung einer Hesinde - Akolythin.
Als Dajin den Raum noch mit einem Oculus untersucht, findet er in der Mitte des Raumes einen adlerschwinge und an den Statuen jeweils ein Hartes Schmelze und Weiches Erstarre an den Schultern der Statuen, als ob jemand die Arme der Statuen verdreht hat.
“Jemand hat die Statuen verändert und ist dann ausgeflogen.”
Ein Buch, sie zu finden
Alle drei Statuen stellen Chania als reisende Hesindegeweihte dar. Die Hände sehen aus, als hätten sie verschiedene Sternzeichen andeuten können, aber da bei den Statuen an den Armen rumgespielt wurde, ist nichts zu erkennen.
Fenoscha greift sich währenddessen die Kleidung der Hesindeakolythin und ist quasi schon mit einem Fuß wieder hinaus zur Tür. Während auch Moriah noch den Blick durch den Raum schweifen lässt und Dajin sich mit den Statuen beschäftigt, sagt sie: “Also, wir sind hier fertig, oder? Dann lasst uns wieder zum Geweihten hinab.”
Dajin stimmt ihr zu und während Moriah sich gerade zum Gehen wenden will, da der Geweihte wirklich schnellstenst informiert werden sollte, fällt ihr etwas auf. Wie versteinert bleibt sie stehen.
“Dajin, Fenoscha - die Bücher fehlen.”
“Welche Bücher?”
“Na, die, die Chania in der Hand halten sollte.” Sie zeigt mehr unbewusst auf die leeren, etwas grotesk anmutenden Arme der Statuen. “Die, von denen der hohe Bruder erzählt hat. Deren Inschriften wir lesen sollten!”
Schnell werden sich die Drei darüber einig, dass etwas, das durch diesen Schlitz in der Decke passt, nicht stark genug ist, um größere Bücher aus Stein zu transportieren, also fängt Fenoscha noch während des Gesprächs an, den Fledermauskot zu durchsuchen. Nach einer Weile liegen zwei der drei Bücher vor ihnen. Ein drittes, kleines Buch ist nicht zu finden. In dem großen Foliant, es ist eins von Rohals Standardwerken kann man lesen:
“Mauern einst aus Stein erbaut,
Wissen dort gehütet liegt.
Verborgen wird sein lange Zeit,
Ort an dem ich’s niederschrieb.
Wohin ich, der Weise, zeige,
folget dem Pfad,
und sucht geschickt.
So wird der Himmel offen steh’n,
zu sehen, was sich viele fragen,
wohin wird führen euch die Zeit.”
In dem kleineren Buch steht nur:
“Wenn Du am richtigen Orte bist, folge meinem Beispiel.
Folge dreifach richtig, dann wird sich die Tür öffnen.”
Drei nachdenkliche Augenpaare starren auf steinerne Seiten und kauen auf Worten, die nicht sie geschrieben haben und doch an sie gerichtet sind. Sie diskutieren, wie diese geschriebenen Zeilen wohl zu verstehen sind.
“Vielleicht hat es etwas mit ihren Händen zu tun? Etwas, worauf sie zeigt vielleicht?” Fenoscha redet noch weiter, aber Moriah hört nicht mehr zu. Sie schaut sich die Statuen noch einmal genauer an, wuchtet dann das kleinere der beiden Bücher hoch und versucht es irgendwie auf der Hand der entsprechenden Statue zu platzieren. Durch die verkehrte Handhaltung fällt es fast hinunter und der Zwergin auf den Kopf, die sich hilfsbereit darunter gestellt hat - falls genau dieser Fall eintritt, will sie es auffangen. Kurzerhand benutzt Moriah sie als Statue.
“Halt mal kurz.”
Zu Dritt im Verbund - mit Dajins Hand und Fenoschas starkem Arm - sehen sie, dass man durch die Finger einen Buchstabensalat erkennen kann. “2R1L” vielleicht für zweimal rechts, einmal links.
Beim Versuch, dies mit dem Folianten zu wiederholen, gab es allerdings keinen Erfolg. Moriahs Vermutung ist hier, dass sie alle drei Bücher brauchen, um das Rätsel zu lösen, da jedes einen Teil der Antwort enthält.
Beim Abstieg aus dem Turm fällt Dajin plötzlich wieder ein, wer der junge Mann war, der ihnen die Schlüssel gebracht hatte. Sein Name ist Gerbald Restufir und Dajin hatte ihn schon einmal im Puniner Hesindetempel getroffen vor annähernd neun Jahren. Der junge Mann hatte damals wohl eine Beziehung mit seiner Mallehrerin dort. Seine Vorliebe, gerade von ihr Akt zu zeichnen, hat ihn damals wohl schwer in die Bredouille gebracht.
Dynasty
Wieder unten angekommen empfängt der hohe Bruder die Helden.
“Ihr seid einige Zeit dort oben geblieben - habt ihr in Fledermausexkrementen gebadet?” Fenoscha nickt und antwortet: “Unter anderem deswegen.” Sie wirft ihm die gefundene Kleidung vor die Füße.
“Aber wir haben nicht nur das gefunden. Die Person, die die Kleidung getragen haben muss, ist mithilfe eines Zaubers entkommen. Außerdem wurden die Statuen magisch verändert und die Bücher …”
Zerstreut nickt der Hesindegeweihte und wirkt, als habe er nicht richtig zugehört. Er nickt und fährt sich durch die Haare. “Hm? Ja, gut gut. Dann, ähm, können wir ja eventuell … wenn Ihr wollt, Frau Redo …”
Fenoscha lässt sich nicht beirren. “Kann es sein, Erhabener, dass ihr eventuell Gäste mit hinauf in den Turm genommen habt?”
“Wollt Ihr mir nun doch noch rote und weiße Kamele beibringen?” Dajin, dessen Blick etwas an der Gruppe vorbeischweift, bemerkt den jungen Gerbald Rastufir, der ihm mit eindeutigen Gesten anzeigt, mit ihm unter vier Augen sprechen zu wollen. Um für etwas Ablenkung zu sorgen fragt Fenoscha nach einem Bad, wohin der Hohe Bruder Fenoscha und Moriah auch bringt.
Gerbald berichtet Dajin, dass der Hohe Bruder ihn angelogen hat. Er habe sich bezirzen lassen von einer gewissen Bartholomea di Zeforika, die mit ihrem Bruder Romeo einige mal hier waren. Auch diese beiden Namen kennt Dajin noch aus Punin, als eine Mondfinsternis stattfand. Sie ist eine Sterndeuterin und Romeo ein Magier. Dajin bemerkt einen Skizzenbock bei dem jungen Mann.
“Sagt, Bruder, habt ihr zufällig auch Bartholomea gezeichnet?” Röte schießt in die blassen Wangen und verlegen stotternd gibt er zu, dass er sein frivoles Hobby nicht ad acta gelegt hat. Dajin lächelt ihn versöhnlich an.
“Macht euch keine Sorgen, ich habe euch als sehr guten Zeichner im Kopf behalten.”
“Nun gut …” Gerbald blättert hektisch durch die vollgekritzelten Seiten und Therbun erkennt nicht nur Barthlomea - sondern auch eines von Moriah, welches er in der kurzen Zeit gemalt hat und Zeichnungen der Statuen, wie diese Original aussahen - allerdings sind die Damen alle nackt. Schmunzelnd blättert er durch die Portraits.
“Meine Erinnerung hat mich nicht getrogen. Vielleicht solltet Ihr irgendwann ins Tal kommen, wir können fähige Zeichner brauchen …”
Danach schließt er sich den anderen im Badehaus an.
Der Hohe Bruder kann immer noch nicht von Moriah ablassen, und sie hofft die Chance zu nutzen, ihm bei Rote und Weiße Kamele etwas Nützliches abzunehmen.
Beim Spielen bringt sie den hohen Bruder auch dazu von den Di Zeforikas zu erzählen, sogar, dass er Bartholomea nicht nur in den Turm gebracht, sondern auch zwei Tage zuvor alleine dort hinein gelassen hat. Erst als Moriah nochmal erwähnt, dass die Bücher fehlen und die Statuen verändert wurde scheint der Hohe Bruder dies wirklich zu realisieren.
Entsetzt rennt er in den Turm, gefolgt von den Helden um das Unglück zu betrachten.
Er berichtet, dass Bücher mit Informationen zu den Statuen und der Tempelgründung vor einiger Zeit ausgeliehen wurden, von einem Adligen dessen Haus vor ein paar Tagen abbrannte.
Die Di Zeforikas sind im Haus der erhabenen Menahdi untergekommen, dem besten Gasthaus der Stadt. Sie sind eine reiche Familie und haben eine große Bedeckung.
Immer noch aufgebracht gibt er uns einen heiligen Befehl das Problem zu lösen.
Der Besuch bei der Erzäbtissin der Draconiter Kerime ak'Kadmin, bringt leider wenig neue Informationen. Auch hier waren die Di Zeforikas zu Gast und haben großzügig gespendet, mehr kann sie aber nicht sagen. Aber sie ist sehr wütend auf den Hohen Bruder und wird dessen Fehltritt bestimmt ausnutzen.
Die Eingangstür des Tempels der Magischen Schlange zu Khunchom schließt sich hinter Dajin, Moriah, Fenoscha, Alonso und Björn. Eine Brise trägt Gelächter, Gemurmel und den Geruch nach Sommer.
“Nun … was tun wir jetzt?” Moriah schaut die anderen auffordernd an.
“Wir sollten zuerst die Unglücksstätte besuchen”, meint Fenoscha. “Vielleicht können wir dort erste Hinweise finden.” Währenddessen kramt Dajin in seinem Beutel.
“Hier, vielleicht hilft uns das schon weiter …” Er hält ihnen die Zeichnungen von Gerbald hin. Die Zwergin beginnt durch die Zeichnungen zu blättern, während Moriah sich über ihre Schulter beugt. Das unruhige Fackellicht tanzt über ihre Gesichter und malt bisweilen bizarre Schatten.
“Er hat dich gut getroffen!”, lacht die Zwergin, und kurz scheint sie wieder Fenosch zu sein.
“… zumindest hat er eine gute Vorstellungsgabe … “ Rascheln von Papier. Eine neue Zeichnung zeigt sich den Betrachtern.
“Keine Kleidung - aber sie hält die Bücher.” Gemeinsam schauen sie auf die Darstellung der drei Statuen.
Am nächsten Morgen wird der Hohe Bruder tot aufgefunden werden. Er nimmt sich das Leben. Doch noch ist das Gewissen der Gruppe in dem Punkt unbelastet.
Die Suche nach dem dritten Zeichen IV
Auf dem Weg
Das Pergament raschelt, als Fenoscha kritisch die Zeichnungen der nackten Statue Chania bint el’Laylas erst in die eine, dann in die andere Richtung wendet, bevor sie sie schulterzuckend zu Moriah reicht.
“Wenn er mal auch bei Gegenständen so viel Zeit für Details aufwenden würde …”, grummelt die Frau. Die Zeichnungen glänzen von fast realistisch anmutender Qualität - aber leider sind die Bücher nur anskizziert. Seufzend gibt sie das Pergament an Dajin zurück, der sie wieder mit den anderen verstaut.
“Nun, wollen wir zu der niedergebrannten Villa gehen …?”
Also entschließen sich die Helden, das abgebrannte Haus der Familie Gorbas zu untersuchen, die nach Auskunft des Hesindegeweihten mehrere wichtige Bücher aus der Kirche ausgeliehen hatten.
Das Licht über Khunchom beginnt zu schwinden und nach und nach ahnt der aufmerksame Betrachter, wie viel Schönheit in der niemals schlafenden Stadt steckt, wenn die Nacht eingebrochen ist.
“Ich meine, die Gorbas sind die, die mit Waren handeln, die eigentlich dem Maraskankontor zugesprochen sind. Gifte, Gewürze, Alchemika - so etwas.” Dajin wirft einen Blick zu den anderen. Moriah nickt. Es gibt keine bekannten Beziehungen der Familie Gorbas zum Kontor, daher wird gemunkelt, dass sie mit Schmugglern zusammenarbeiten.
“Wir sollten das im Hinterkopf behalten.”
Auf der Straße vor dem abgebrannten Gebäude, der gewaltigen Fürst Istav Allee, bleibt die Gruppe stehen und lässt die Szene auf sich wirken. Entgegen den ersten Berichten, nach denen die Villa abgebrannt ist, scheint nur ein Teil betroffen zu sein. Dajin schaut kurz, ob bei dem Brand Magie im Spiel war und entdeckt auch, dass der borbaradianische Zauber “Brenne toter Stoff” hier benutzt wurde.
Hinter der Villa ragt hoch die Arena des immerwährenden Kampfes hoch. Jubel und Gebrüll erfüllt die Luft, scheinbar müssen dort gerade tapfere Recken Kor würdig erweisen. Auch von Links dringen leisere Rufe und Trubel zu den Helden - dort überschaut der gigantische Basar Khunchoms die Dächer der südländischen Stadt.
Wie überall in Khunchom ist auch hier die Straße voller Leben. Die Einwohner der Stadt gehen ihren eigenen Geschäften nach, nicht Wenige strömen noch eilig zur Arena. Fenoscha schaut sich um und spricht einen der Vorbeieilenden an: “Entschuldigt bitte, aber was geht dort vor sich?” Er berichtet, dass dort Diebe die einen Praiostempel ausrauben wollten hingerichtet werden. Auf Fenoschas verabschiedung “Rashtullah zum Gruße” erweider der Passant nur, dass er doch kein Götzenanbeter ist und verschwindet in der Menge.
Die Büchse der Gorbas
Abschätzend blicken die Helden sich um.
“Und wie kommen wir jetzt da hinein, ohne gesehen zu werden?” Ein Blick zu der zerstörten Ecke der Villa offenbart eine Gruppe von kräftigen Männern, angeführt von einem alten, gebrechlichen. Zwischendurch dringen Wortfetzen durch das Atmen der Stadt, die klar machen, dass sie irgendetwas zu suchen scheinen.
“Vielleicht sollten wir auch besser in der Arena nach Informationen suchen?”
“Oder wir warten, bis die da weg sind.” Die Blicke, welche die Gruppe immer wieder auf die niedergebrannten Reste werfen, scheinen nicht unbemerkt zu sein. Einer der Söldner baut sich auf und eilt bedrohlich auf die kleine Gruppe zu.
“IHR DA! Macht, dass Ihr fortkommt, hier gibt es nichts zu sehen!”, brüllt er ihnen entgegen. Den Ohren der Helden wird nicht verheimlicht, dass er aus Gareth zu stammen scheint - Moriah schließt zu ihm auf und lächelt ihn an.
“Oh, entschuldigt, wir wollten nicht starren.” Sie packt den breitesten garethischen Slang aus, den sie in ihrer Sprache noch finden kann und schaut an ihm vorbei. “Aber das hier ist ja nun doch eher ungewöhnlich … was ist denn hier geschehen, wenn ich fragen darf?”
“Das Buch muss doch irgendwo hier sein, verdammt! Es kann doch nicht einfach Beine bekommen haben und fortgelaufen sein!” Die Stimme des alten Mannes im Hintergrund ist bei Weitem kräftiger, als erwartet werden würde - und rollt diese Worte ungewollt auf das Kopfsteinpflaster zu den Füßen der Helden.
“Oh, ein garether Mädchen?” Die Körpersprache des Söldners verändert sich sichtlich. “Weit weg von der Heimat - was führt euch hier her?”
Moriah bezirzt ihn ein wenig und will sich schon mit ihm in ein Gasthaus am Abend treffen, um sich mit ihm über die Vorfälle vor Ort unterhalten zu können. Als der ältere Herr, der sich später als Quentan Gorbas vorstellt, aus dem Hintergrund ruft, dass die Aufräumarbeiten schneller gehen müssen, um das Buch zu finden, verabschieden sich der Söldner schnell. Noch im Gehen klären Moriah und er die Details ihres Treffens. Während sie rückwärts zu ihren Gefährten geht ruft sie noch kurz:
“Hey Gareth! Wie heißt Du?”
“Mein Name ist Alrik Gutgässler!”
“Ich bin Moriah!”
Sie dreht sich damit grinsend zu ihren Gefährten.
“Und, wie schlagen wir uns die Zeit tot, bis wir wissen, was wir als nächstes tun?”
Noch während sie überlegen, ob sie nun zur Arena, zum Basar oder lieber direkt in die nächste Taverne gehen, hören sie erneut Schritte hinter sich.
“Du hättest mir auch sagen können, dass ihr die Leibwache für einen so bekannten Magier seid”, raunt Alrik Moriah zu, bevor er sich mit einer leichten Verbeugung an Dajin wendet. Sein Herr Quentan habe Dajin als Magier erkannt und lässt ihn fragen, ob er seine Leute für die Aufräumarbeiten mit zur Verfügung stellen kann - gegen Entlohnung natürlich.
Er stimmt zu und während seine Freunde und Gefährten in der unerträglichen Hitze bei der Suche nach der Kassette, in der das Buch stecken soll, in Schutt und Asche helfen, unterhält er sich mit Quentan und lässt sich bedienen.
Er vermutet, dass Quentan ihn erkannt hat, obwohl er versucht, das zu verbergen.
Dajin erfährt, dass Quentans Sohn bei dem Feuer ums Leben gekommen ist. Dieser hat wohl mit einem Borbaradianerorden, gennant “die Sechs” gedealt. Gorbas behauptet auch auf der Suche nach einem Buch zu sein, dass er unbedingt an den Hesinde Tempel zurückgeben müsse. Er beruft sich auf seine Ehre als Händler und versucht rechtschaffen zu wirken. Quentan behauptet selbstverständlich keinen Sklavenhandel zu machen, die Art, wie er mit den nackten oder fast nackten Damen in seiner Gesellschaft umgeht, die Angst die diesen ins Gesicht geschrieben steht, sprechen eine andere Sprache.
Währenddessen haben Moriah, Björn und Fenoscha Überreste der Bibliothek gefunden - und viel wichtiger: Überreste des Schreibtischs, in welchem sich die Kassette mit besagtem Buch befinden soll. Sie finden auch die Kassette und Björn versteckt diese auf Fenoschas Vorschlag bevor die anderen bemerken, dass die Bibliothek gefunden wurde.
Als Sie die anderen schließlich darauf hinweisen die Bibliothek und den gesuchten Schreibtisch gefunden zu haben, ist Quentan sehr aufgeregt, nur um kurz darauf noch wütender zu werden, als niemand die Kassette aufspüren kann.
Stattdessen bemerkt Moriah, dass unter Björns Fuß ein etwas angekokelter Zettel liegt
Als dieser ihn aufhebt ist Quentan Gorbas sofort zur Stelle, reißt ihm das Schriftstück aus der Hand und fängt an zu lesen.
Dajin, in seiner bekannt freundlichen Art, stellt sich neben ihn und liest einfach mit
Darauf steht: “Sendet umgehend (spätestens 18. Tsa) die Ware an den bekannten Zielort. Erwünscht werden zusätzlich 50 Sun. und 30 Kuk. Als Sonderposten sind 7 Kerzen aus dem Praiostempel sowie vom Blitz gesplittertes Holz eines Baumes aus der Dämonenbrache zu benennen. Der Tag Eurer Entlohnung ist nicht mehr fern. Siebenfach Heil dem Meister!”
Das sein Sohn mit Borbaradianern gehandelt hat oder evt sogar selber einer ist, scheint ihn nicht wirklich zu bekümmern. Er scheint also schon davon gewusst zu haben, oder keinerlei Probleme damit zu haben. Das will er wohl gerade vertuschen.
Als Dajin ihn fragt, was denn an dem Buch so wichtig ist, erzählt er, dass es ein Buch voller Zahlenrätsel von Rohal ist und er glaubt, dass darin ein tieferes Geheimnis zu finden ist.
Er fragt Dajin ob dieser nicht für ihn das Buch von den sechs wieder beschaffen kann, im Ausgleich für Handelsbeziehungen für das Tal.
Dajin sagt, dass er es sich überlegen wird und will gerade mit den anderen weiter ziehen, als Sie noch einen Wasserträger bemerken der vor dem Grundstück steht. Quentan eilt zu ihm, bestellt noch mehr Wasser und wirkt dabei aber sehr unruhig.
Aus heiterem Himmel
Der erste Halt ist ein kleines Gasthaus, in dem sich Moriah und Björn ein Zimmer mieten um die Kassette gefahrlos öffnen zu können, die auch noch mit einer Giftfalle gesichert war.
In der Kassette finden Sie tatsächlich ein Buch mit Zahlenrätseln von Rohal und es ist überall zu gekritzelt. Quentan wollte bestimmt nicht das Buch wieder zurückgeben.
Als sie das Gasthaus verlassen tauchen auf einem der Dächer mehrere Assassine auf und schießen mit Armbrüsten auf Dajin. Nur dank Moriah, die es bemerkte und Dajin wegschubste überlebte er es, da die Hälfte der Bolzen so ihr Ziel verfehlten.
Sie springen vom Dach und rufen dabei: “TOD ALLEN … BENI AL KITAB (Die Söhne des Buches, ein Borbaradianer Orden aus Fasar)” und greifen die Helden an.
Fenoscha versucht anfangs noch herauszufinden, warum genau die denn angreifen. Es kommen jedoch nur fanatische Rufe über “Ketzer”.
Die Assasins sind gute Kämpfer und Björn fängt noch einen Schwerthieb mit der bloßen Hand ab und stellt fest, dass es doch ernsthaft schadet. Nur einer wird am leben gelassen um diesen später zu befragen.
Moriah verkauft noch schnell die erbeuteten Waffen an einen Händler der von dem Kampf noch ganz begeistert war.
Der Überlebende wird von Björn in den Palast getragen. Dabei fallen Fenoscha die Schwimmhäute zwischen den Fingern des Assassinen auf. Mit dem verdienten Geld rufen Sie noch einen Heiler aus der Dracheneiakademie der die Wunden des Kampfes versorgt.
Dajin spricht einen Bannbaladin auf den Assassinen um diesen aufgeschlossener zu machen und befragt ihn.
Er gehört der Gruppe der Schattengeister an. Eine Meuchelmörder - Gruppierung, die nie versagt! Er ist überrascht und erfreut, dass sie versagt haben, denn es müssten wohl zwei Gruppen in der Stadt herumlaufen, die genau der Beschreibung unserer Gruppe entsprechen, sonst hätten sie nicht fälschlicherweise Dajin, seinen Freunde” angegriffen.
Es ist wahrscheinlich, dass die Schattengeister nochmal Assassine losschicken werden um den Auftrag zu Ende zu bringen.
Die Schattengeister empfangen ihre Aufträge im Wirtshaus “zum Füllhorn” durch den Wirt Alrech. Der Auftraggeber soll angeblich einer der sechs gewesen sein.
Den Kenner der Küsten findet man am ehesten im Tempel der neun Flüsse.
Als Fenoscha fragt ob der Assassine denn wisse, dass Dajin ihn verzaubert hat, wird er unwillig weiter zu reden. Sie übergeben ihn der Palastwache wo er auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird.
Dajin fällt beim Zurückdenken an den Tag ein, dass die Wasserträger in Ehristar ein uralter Asserbat (eine vorherige Inkarnation Borbarads) waren und wahrscheinlich sind auch die Wasserträger hier ein ähnlicher Orden.
Es entsteht der Eindruck, dass es in Khunchom 3 konkurrierende borbaradianische Gruppierungen gibt:
a) Der Bund der Sechs, der mit einer Gruppe von Schmugglern zusammenarbeitet.
b) die Söhne des Buches (Beni al kitab), eine “Zweigstelle” eines Fasarer Ordens
c) den Orden der Wasserträger,die wahrscheinlich an den “wahreren Halbgott” glauben. - oder eben schon viel länger dienen …
Die Vermutung steht im Raum, dass Quentan Gorbas der Auftraggeber für den Anschlag gewesen sein könnte, da sein Verhalten dem ärmlichen Wasserträger gegenüber schon sehr auffällig war
Die Suche nach dem dritten Zeichen V
28.1 - Frühstück
Das typische Geräusch der blubbernden Wasserpfeife erfüllt den kleinen Innenhof, in den es die Gruppe nach diesem Tag verzogen hat. Leise knackt ein Feuer, Insekten, die fernen Geräusche der Stadt hinter den dicken Palastmauer - all das wiegt die Vier in Sicherheit. Moriah und Dajin grübeln noch eine ganze Weile über dem Buch, bis ein beherztes Gähnen aus der Kehle des Thorwalers dringt.
“Wollt ihr es nicht langsam gut sein lassen?”, fragt er mit einem Blick auf die beiden Rätselfanatiker. Dabei fällt ihm auf, dass die Spielerin - das Kinn auf die Knie gestützt, die Arme um ihre Beine geschlungen - mehr zuschaut als mitdenkt. Ein leises Schnarchen auf seiner Linken offenbart, dass auch Fenoscha ihren Weg in das Reich des Schlafs gefunden hat. “He, Meister Dajin - Ihr solltet es ihnen gleich tun!”
Dajin aber winkt nur murmelnd ab und vergräbt sich tiefer in das Büchlein, woraufhin Björn die beiden Frauen weckt, welche nur zu dankbar in ihre Zimmer schlurfen.
Dajin jedoch versucht vehement die Rätsel zu lösen, bis die Zahlen vor seinen Augen tanzen. Beim ersten kommt er auf 23, beim dritten auf 42 und ist sich bei beiden sicher es gelöst zu haben - aber bei zweien bekommt er gar keine Lösung hin. Als er sich mit dem letzte Rätsel beschäftigt, ist es schon fast wieder früh. Er bemerkt kaum, dass seine Augenlider immer wieder zufallen, bis er sich fragt, warum die 23 plötzlich immer größer wird, sich vom Blatt löst … und da ist er eingeschlafen.
Als die anderen mit dem ersten Gezwitscher der Vögel, knurrenden Mägen und noch reichlich Schlaf in den Augen zurück in den Hof kommen, sehen sie den Fürsten des Tals - in sich zusammengesunken, das Kinn auf der Brust und in den Händen das Buch - dort, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Moriah, die gerade noch herzhaft gähnt und sich streckt, verharrt mitten in der Bewegung. Sie schaut Dajin ins Gesicht und danach auf das Buch.
“Heckst Du schon wieder was aus?” Die Stimme der Zwergin in ihrem Rücken lässt die Spielerin kurz zusammenfahren. Vorsichtig schleicht sie an den Magier heran und zieht ganz sachte das Buch unter seinen Fingern hervor. Triumphierend dreht sie sich zu Fenoscha und winkt damit, bevor sie wieder zu den Gefährten geht. Björn, der sich gerade eines der überaus köstlichen Gebäckteile klauen möchte, die für die Helden angerichtet wurden, schaut Moriah über die Schulter, als sie beginnt, durch die Rätsel zu blättern. Sie beobachtet vor allem das Gekritzel und liest in einer sehr filigranen “Die Zahl ist nicht 23!”. Der Verfasser scheint noch mehr geschrieben zu haben, aber um den Rest zu erkennen wäre wohl eine Lupe vonnöten.
Das Geklirr von Bechern und der Duft nach frischem, heißem Mohaka zieht durch den Innenhof, als Moriah - mit zusammengekniffenen Augen und einer Zungenspitze zwischen den Lippen - versucht, mehr zu entziffern.
“Ohne die Lupe wird’s nichts …” Sie schaut kurz zu Dajin. “Wär doch gelacht, wenn der keine hat.” Sie schnappt sich eine Tasse des schwarzen Goldes, schleicht wieder zu Dajin und lässt die Tasse unter seiner Nase immer wieder hin und her wandern.
“Daaaajin.” Ganz sanft lässt sie seinen Namen von der Zunge rollen, als sie da so neben dem Magier hockt. “Daaaajin, aufwachen! Ich hab hier was für Dich …” Dajin öffnet langsam ein Auge, schaut seine Gefährtin an und murrt: “Lass mich. Warum musst du mich unbedingt wecken?” Er versucht, sich von ihr wegzudrehen.
“Komm schon, Dajin, hier! Ich hab dir Mohaka mitgebracht”, flötet sie. “Außerdem bräuchte ich etwas aus deinem Rucksack …” und beginnt mit der freien Hand nach Dajins Zeug zu greifen.
“Wag dich.” So unzufrieden hatte Moriah ihn nun wirklich noch nicht gesehen. Sie verharrt mitten in der Bewegung, als er ihr die Tasse wegnimmt. “Was willst du denn?”
“Nun gut.” Sie steht auf und lässt alle Scharade fallen. “Du hast doch bestimmt als belesener Herr eine Lupe dabei, oder?” Ein Grinsen unterdrückend schaut er zu ihr hoch und hebt die Tasse.
“Nein?”
“Aber du liest doch viel?”
“Ja?”
“Dann … warum nicht?”
“Ich kann dir ein Teleskop anbieten.” Sie legt den Kopf schief, nicht sicher, ob er sie nur verarschen möchte oder nicht. “Wirklich, hier!” Er stellt die Tasse noch einmal ab, kramt in seinem Rucksack und reicht ihr ein zusammengeklapptes Fernrohr. Sie zieht eine Augenbraue hoch, schaut auf das Gerät in ihrer Hand - und drückt kurzerhand Björn das Buch in die seinen.
“Geh mal weiter weg!” Dajin lacht leise in sich hinein und nimmt endlich den ersten Schluck des heißersehnten Getränks.
“So weit?” Björn steht etwa zwei Schritt von Moriah entfernt. Die scheucht ihn mit der Hand weiter.
“Nee, weiter weg!”
“So?”
“Nein!”
“… so aber?”
“Halt mal still!” Dajin kommentiert diese Aktion mit einem undefinierbaren Geräusch.
“Lach nicht!”, schmunzelt Moriah, bevor sie ihren Blick auf den Magier richtet und feststellt, dass er ganz und gar nicht lacht. Die Zunge schwillt ihm an und er bekommt Atemprobleme, der Mohaka war wohl vergiftet. Moriah schickt einen Sklaven los, um Hilfe zu holen und Björn wirft sich Dajin über die Schulter und rennt hinterher. Da der Sklave allerdings zuvor Bemerkungen gemacht hatte, die ihr Misstrauen geweckt haben, schickt sie zusätzlich ihre Elster zur Dracheneiakademie - es handele sich um einen Notfall, Meister Dajin drohe zu ersticken. Gleichzeitig herrscht sie eine der noch dort stehenden Sklavinnen an: “Du! Wer hat das Frühstück gemacht?” Stammelnd erklärt die junge Frau vor ihr, was sie weiß und erklärt sich bereit, Moriah zur Küche zu begleiten. Sie weist auch die anderen Sklavinnen an, mitzukommen und will ihnen als Letzte folgen. Als sie sich aber einem Gefühl folgend nochmal umschaut, um ganz sicher zu gehen nichts übersehen zu haben, sieht sie einen Menschen, der gerade von der Mauer springt und sich zielstrebig auf das Buch mit Rohals Zahlenrätseln stürzt.
“HEY! Was wollt Ihr hier?”, brüllt sie der Gestalt entgegen, zwei Schritte in die Richtung gehend. Der Mann schaut sie an und für ein paar Augenblicke sieht sie sein Seelentier, das absonderlich eine Mischung aus Spinne und Skorpion zu sein scheint. Kurz legt sich das schimmernde Abbild dieses Wesens über ihn, offenbart eine größere, mächtigere Gestalt, wie eine Blaupause, durchscheinend, gläsern - bevor er sich umdreht und mit einem übernatürlichen Sprung über die Mauer setzt. Die Spielerin blinzelt einmal, zweimal - und setzt hinterher. Sie folgt ihm über den Hof, Richtung Tor. Sie folgt ihm selbst dann noch, als sie sieht, wie er einfach senkrecht eine Wand hinauf und eine Zeit an ihr entlang läuft. Eine Wache tötet. Manchmal scheint es, als ob er sich wie eine Spinne oder Skorpion bewegt oder sowohl als auch. Über die Mauer zum alten Sternentempel setzt. Erst dort, oben auf der Mauer, lässt sie sich von der Stimme des überlebenden Gardisten einholen, der sie eindrücklich warnt, denn dort warte nur der Tod. Sie sieht, dass die Mauern des Tempels dazu gedacht sind, etwas im Tempel zu halten - nicht andersherum - und hört noch, wie das fremde Wesen in die Kanalisation verschwindet. Manchmal scheint es, als ob er sich wie eine Spinne oder Skorpion bewegt, als auch.
Dajin ist es derweil gelungen, sich selber zu heilen und von Björns harter Schulter zu entkommen. Als sie sich wieder im Hof des Gästehauses treffen und Moriah berichten will, was sie gesehen hat, taucht ein Magier der Dracheneiakademie auf, um Dajin zu heilen und verschwindet erst, als er bezahlt wurde. Für jede noch so unsinnige Dienstleistung.
28.2 - Inhalation für Efferd-Gläubige
Dicker Nebel wabert träge aus den Becken im Tempel der Neun Flüsse, rollt über den Boden um dann vor den Füßen der vier neuen Besucher zu vergehen. Mit sandigen Stiefeln, staubiger Kleidung und dem Schreck in den Gliedern hatten sich die Vier entschieden, nach dem Kenner der Küsten zu suchen - denn, ganz ehrlich: es mochte niemand so wirklich in die Kanalisation.
Leise Gespräche werfen Echos in den buntgekachelten Räumlichkeiten. Es ist warm, es duftet nach allerlei Öl und geschäftige Akolythen eilen von A nach B. Sowieso ist der tulamidische Efferdtempel sehr viel lebendiger als alle Tempel, die unsere Zwölfgöttergläubigen bisher für den Wassergott gesehen haben.
“Efferd zum Gruße, Ihr seht suchend aus? Sicher wollt ihr eine Überfahrt segnen lassen, dann stellt euch bitte dort an.” Mit einer ausladenden Geste weist er auf eine viel zu lange Schlange vor einem der Schreine, in der sich gefühlt alle Kapitäne Khunchoms ihre Holzbeine in den Bauch stehen. “Danke, vergesst den eifrigen Efferdakolythen nicht.”
“Deshalb sind wir aber nicht hier.” Dajin tritt ein paar Schritte auf den jungen Mann zu.
“Nicht?”
“Nein.”
“Wir hatten gehört”, ergänzt Fenoscha. “… dass wir hier Informationen …” und ihre Stimme senkt sich, so dass sie sich im Rauschen des Wassers tarnen kann. “… erhalten könnten?” Der Akolyth reckt sich, geht einen Schritt zurück und schaut sich fast eine Spur zu hektisch um.
“Nun, eine Tempelführung? Sehr gern, sehr gern, die Damen, hohe Herren …” Und er hält seine Hand auf. “Nun, gegen einen Obolus gebe ich euch gern, worum ihr mich gebeten habt.”
Eines der Bilder an der Wand soll den Kenner der Küsten zeigen und nachdem ein paar Münzen die Hände gewechselt haben sagt er, dass man den Kenner der Küsten in zwei Stunden hier im Nebelbasar treffen könne. Danach richtet er einen ernsten Blick auf Dajin und warnt ihn, dass auf ihn ein hohes Kopfgeld ausgesetzt wurde, da es heißt, er habe die Seite gewechselt. Schließlich habe er sich den Söhnen des Buches angeschlossen. Er ist ja mit einer großen Anzahl an Schwarzmagiern in den Krieg gezogen und als Einziger zurückgekehrt.
Als die Helden zwei Stunden später im kühlen Wasser des Nebelbasars sitzen, werden sie von einer weiblichen Stimme aus dem Nebel angesprochen. Als sie erfährt, dass die Helden einen Weg in die Kanalisation suchen und den alten Hesindetempel finden wollen, erzählt sie, dass dort unten ein mächtiger Magier herrscht. Er ist der Oberste der Sechs und sein Name ist Ashulab ibn Shahr. Er hatte eine romantische Beziehung mit Chania bint el’Layla. Als sie starb hatte er sich von der Hesindekirche abgewandt und den dämonischen Weg gewählt. Er gleicht heut eher einem Skorpion als einem Menschen.
Für ihre Hilfe verlangt sie, dass ein Kind des Kenners der Küsten namens Hashim el Alif, das zu Unrecht der Schmuggelei bezichtigt wurde und in die Sklaverei verkauft werden soll, frei gelassen wird. Nur dann wird sie am Abend unter der Palastbrücke warten. Es ist ein Leichtes, als Dajin später Fürst Selo um den gefallen bitte den Jungen frei zu lassen.
Dieser hat auch noch ein Angebot für Dajin und Moriah. Da er seine private geheime Geldschatulle etwas aufbessern möchte, will er die beiden für ein bald stattfindendes Boltan Turnier mit hohen Einsätzen etwas vorfinanzieren. Bei der Möglichkeit bekommen beide leuchtende Augen und sagen gerne zu.
Bevor sie am Abend losziehen besorgen sich die Helden noch ein paar Artefakte, Heil- und Astraltränke und Waffenbalsam. Während die Anderen noch die Zeit bis zum Abend nutzen, um sich auszuruhen, geht Moriah mit Selos Hilfe durch einen Geheimgang aus dem Palast zum Phextempel, um zu beten. Auf dem Rückweg nutzt sie die Gelegenheit, noch einmal im Hesindetempel vorbeizuschauen und nach dem hohen Bruder zu fragen. Allerdings kommt sie zu spät - der Hesindegeweihte hatte sich in den frühen Morgenstunden das Leben genommen.
28.3 - Unter dem Hesindetempel
Als am Abend dann alle durch den Geheimgang zum Treffpunkt gehen, entdecken sie im Tunnel eine Abzweigung, die wahrscheinlich zum Sternentempel führt, wo der Magier am Morgen verschwunden war. Mithilfe des Eiskelches, der sich so richtig mit niemanden mehr anfreunden kann, verschließt Dajin den Eingang, damit zumindestens für ein paar Stunden dort niemand mehr lang kann. Moriah nutzt die Gelegenheit noch einmal, um den Anderen ins Gedächtnis zu rufen, dass Ashulab ibn Shahr in genau diese Kanalisation entflohen ist.
“Entweder haben wir ihn nun also eingesperrt - oder er läuft irgendwo hier mit uns durch die Dunkelheit.” Wasser tropft durch das dichte, kurze Schweigen, bevor die Helden ihren Weg wieder aufnehmen - nicht ganz ohne das Gefühl von Blicken im Nacken.
Unter der Brücke werden die Helden von einer Frau begrüßt. Sie will die Gruppe nur kurz an ihr Ziel fahren und wieder verschwinden, stimmt aber am Ende zu, wenigstens kurz zu warten ob die Helden zurück kommen um sie zurückzubringen.
“Ich geb euch eine Stunde. Wenn ihr dann nicht wieder da seid, bin ich weg.”
Als sIe unter dem Drakonitertempel vorbeikommen warnt Sie alle still zu sein, da der Eingang zum Reich der Sechs nicht weit ist. Dort würden zwei Wachen auf sie warten, die nicht bestechlich sind, denn die Sechs folgen ihrem Herzen. Als sie die Wachen jedoch erblicken, sind die beiden in die Wand eingeschmolzen, ihre Knochen gebrochen, aber noch am Leben. Anscheinend ist noch jemand anderes hier unten, der etwas von den Sechs will - allerdings ebenfalls borabaradianisch.
Die Zwergin, der Magier, der Krieger und die Spielerin wagen sich langsam und vorsichtig durch das Dunkel. Der Untergrund ist vom Brackwasser feucht, irgendwo tropft ist und leises Tappen von Kanalisationsbewohnern begleiten sie. Fenoscha und Björn gehen vorne weg, Dajin und Moriah hinterher - rechts und links vom Kanal. Zielsicher bewegt sich Fenoscha an der ersten Abzweigung nach links vorbei. Moriah aber schleicht, so leise sie kann, einmal kurz in den Gang - nur um ein paar Sekunden später durch ein halblautes FUMP davon in Kenntnis gesetzt zu werden, dass Dajin über den Kanal gesprungen ist.
“Warte, Moriah!”, zischt er und eilt ihr hinterher.
“Dajin?” Die Stimme der Zwergin knallt scharf durch die Stille. Kurze Zeit später rennt sie klappernd hinter dem Magier her und bekommt ihn noch am Schlawittchen zu packen, während Moriah schon weiter vorn fast an der nächsten Abzweigung hockt und sie mit großen Augen über die Schulter hinweg anstarrt. “Moriah! Ihr könnt doch nicht…”, beginnt sie laut loszuzetern, als Moriah vor sich ein Geräusch hört - und sich einer Spinne gegenüber sieht. Sie flucht laut und schießt ihren Bolzen auf die Kreatur ab, der allerdings kaum Schaden zu machen scheint. Hektisch versucht sie sich von der Spinne wegzubewegen, allerdings ohne Erfolg - das Wesen packt sie, wirft sie auf den Rücken und beginnt, sie einzuspinnen. Moriah wird schon eingesponnen und angeknabbert, als Dajin sie versteinert und Fenoscha und Björn mit den Spinnen kurzen Prozess machen.
Die Suche nach dem dritten Zeichen VI
29.1 - Bartholomea und der Skorpion (23. Tsa 1019 BF)
“Moriah, willst du dich nicht doch kurz abwaschen?” Die Zwergin schaut von Moriah zum Brackwasser der Kanäle und wieder zurück zur Spielerin, die sich gerade rudimentär versucht Spinnweben und Spinnenflüssigkeiten von ihrer Kleidung zu wischen. Brackwasser - Moriah, die wischt. Brackwasser - Moriah, die innehält und den Kopf hebt. Brackwasser - Moriah, die eine Augenbraue hochzieht.
“Nunja, du hättest dich ja nicht auf die Spinnen einlassen müssen …”, versucht die Zwergin einen Scherz zu machen. Die Spielerin funkelt sie an, greift nach ihrer fallengelassenen Armbrust und zischt beim Vorbeigehen: “Es wäre einfach toll, Fenoscha, wenn du beim nächsten Mal, wenn du siehst, dass ich schleiche, nicht einfach hinter mir herbrüllst.” Mit säuerlichem Gesichtsausdruck geht sie weiter Richtung Norden. Die Zwergin schluckt ihre Antwort herunter und beeilt sich, mit den Worten “Entschuldige Moriah, du hast natürlich Recht” wieder ihren Platz vor ihr einzunehmen, bevor sie dann doch lieber mit Björn tauscht. “Wegen des Lichtes”, natürlich. Also folgen Fenoscha und Dajin rechts des Kanals dem Weg, Björn und Moriah links.
“Es sieht hier alles gleich aus!”, flucht der Thorwaler nach ein paar Metern.
“Du bist hier halt auch nicht auf dem Meer … da vorne geht’s lang!”
Moriah und Björn springen zu den anderen über den Kanal, nur um sofort stehen zu bleiben und zu lauschen. Schreie ertönen aus dem Gang rechts von ihnen. Sofort spannen sich die Helden für einen eventuellen Angriff. Mit einem warnenden Seitenblick zu Fenoscha hebt Moriah den Finger an die Lippen, um zum nächsten Gang zu schleichen. Ein weiterer Schrei lässt sie in der Bewegung erstarren, gefolgt von Schritten, die lauter werden. Der Kampfeslärm begleitet jedes Schlurfen, als ein Mann in Söldnerkluft aus dem Gang heraustritt, wie in Zeitlupe zu den Helden schaut und dann mit leblosen Augen ins Brackwasser kippt. Der Hals ist massivst zerstört. Nach einem tiefen Atemzug schiebt Moriah den rechten Fuß weiter. Holt den rechten nach. Plötzlich dreht sich die Welt, der Magen sackt erst nach oben, dann nach unten - und sie stolpert mitten rein, vor den Gang. Steht dort, gut einsehbar, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Blickt einem dicken Magier ins Gesicht. Der dicke Magier blickt zurück, flucht und kurz, für einen halben Augenblick, scheint sich eine große, skorpionartige Figur über ihn - bevor er, statt die Helden anzugreifen, nach rechts verschwindet. Moriah rennt kurzerhand los und als sie den Gang gegenüber der Treppe prüft, über die der Magier verschwunden ist, blickt sie in das Gesicht von Bartolomea di Zeforika, die sich hinter einen Söldner duckt.
Von der Treppe sieht sie ölig schimmernden Nebel träge Stufe um Stufe hinunter wabern.
“Oh, hervorragend, lass sie gehen!”, schneidet die höhnische Stimme der Frau durch die Gänge. Moriahs Blick wandert zurück zu der Gegenspielerin, die sich langsam mit ihrem Leibwächter rückwärts durch die Leichen der Söldnerkumpane aus dem Raum schieben will. Die anderen haben Moriah mittlerweile eingeholt, und Dajin erkennt, dass dies ein dämonischer Nebel ist, der Krankheiten verursacht.
“Also, findet ruhig raus, was da oben ist!”, ruft Bartolomea noch, bevor sie so schnell wie möglich aus dem Umkreis des Nebels bewegt - ebenso wie Moriah, die ihnen wieder hinterher setzt.
“Berührt den Nebel nicht, der Nebel macht krank!”, ruft Dajin immer wieder, folgt aber Moriah auf dem Fuße - genau so wie Fenoscha und Björn. Allerdings stolpert Fenoscha über die vor ihr liegende Leiche und als sie sich instinktiv umwendet sieht sie ein kleines, steinernes Buch, das bis etwa 30 cm vor den Nebel schlittert. Als sie in ihm das kleinste Buch Der Staue von Chania erkennt, springt sie geistesgegenwärtig nach vorne und greift zu. Sie landet auf dem Bauch und schließt beide Hände um den Gegenstand.
“HA!” Ein Geräusch der puren Freude löst sich aus Fenoschas Kehle, bevor sie bemerkt, dass sich ein gigantischer Schatten über sie schiebt. Langsam blickt sie nach oben, sieht wie der Nebel sich direkt vor ihr auftürmt und Ashulab ibn Shahr in seiner vollen Gestalt auf sie hinab blickt. Ihre Mine ändert sich schlagartig. Bevor der Stachel auf sie hernieder gehen kann, weicht mit einer Rückwärtsrolle aus
und ruft nach Moriah und Dajin, die schon weiter gelaufen sind. Das kleine Buch an sich gedrückt liegt sie auf dem Boden. Björn stellt sich schützend über sie.
Bartolomea rennt daraufhin nach Norden weg.
Schwach im Nebel ist die Chimärengestalt des Magiers zu erkennen, und ohne zu zögern springt Björn in den Nebel um dem Magier zu erschlagen. Es bedarf nur weniger guter Treffer von Björn und Fenoscha um ihn zu erlegen, und Dajin bläst den Nebel fort, bevor den beiden etwas passieren kann.
Der Magier haucht noch “Jetzt kann sie niemand mehr sehen”, verstirbt und alles fleischliche verfällt schnell zu Staub.
Auffällig war nur, das er mehrere versteinerte Finger an einer Hand hatte. Als Fenoscha nach diesen greift bemerkt sie, dass der Magier seinen Traviaring versteinert hat, um ihn zu einem Teil seiner selbst zu machen. Dajin schaut sich parallel noch das Amulett des Magiers an, das in der Asche des Chimärenmagiers liegt und möchte dann dem Skorpionschwanz noch den Stachel rauben, während Fenoscha sich vorsichtig neben Moriah schiebt, die etwas angespannte versucht, sämtliche Gänge im Blick zu behalten. Ein Ellbogen piekt sie an der Hüfte. Einmal, zweimal, bevor der gestresste Blick auf die Zwergin hinabfällt.
“Schau, was ich gefunden hab.” Moriah schaut verwirrt drein, schaut zu Dajin, der gerade Björn bittet, die Stachel abzutrennen.
“Du hast es gefunden!” Ein schnelles Lächeln huscht über ihre Lippen. “Entschuldige Fenoscha, ich möchte gerne …” Ihr Blick gleitet zurück zu Dajin, der noch den Stachel zu sichern versucht - auch das Gift scheint sich schneller zu verflüchtigen als ihm lieb ist.
“Dajin … können wir … ?”, fragt Moriah ungeduldig. Das leise “… bitte?” hört eventuell nur Fenoscha.
29.2 - Tom und Jerry suchen Rohal (Nacht 23. auf 24.)
Die eiligen Schritte werfen ihren Widerhall von Wand zu Wand zu Wand, während die Helden schnell atmend hinter Bartolomea und ihrem Söldner herhetzen. Die Luft scheint klebrig vor Konzentration und Adrenalin. In den nächsten Gang, eine nächste Kreuzung, ein schmaler Weg -
“… perfekt für eine Falle.” Moriah atmet tief durch und denkt noch darüber nach, was sie tun könnte, als Björn entschlossen an ihr vorbei mitten in den Kampf stapft. Fenoscha läuft hinter ihm her als Dajin nach einer Warnung an ihr vorbei einen Zauber schickt, der einen Lichtblitz explodieren lässt. Einer der beiden hat sich schnell ergeben nachdem sein Partner tot war und durfte fliehen.
Nur kurze Zeit später können die Helden die hitzige Diskussion der di Zeforikas hören. Scheinbar fehlt auch ihnen noch eine Lösung zu dem Rätsel und sie streiten, wessen Leibsklave zuerst vorgehen soll.
Als Romeo vorschlägt darum zu spielen, tritt Moriah plötzlich hinter der Ecke hervor und sagt, dass sie mitspielen will.
Bartolomea bietet an, dass die Helden vorgehen, wenn beide Parteien vorher ihre Lösungen bei den Zahlenrätseln austauschen und schwören sich nicht gegenseitig anzugreifen oder hinterrücks umzubringen.
Die di Zeforikas sind etwas entsetzt als sie feststellen, dass Dajin nur eines der Rätsel lösen konnte, aber sie halten sich an die Abmachung - davon überzeugt, dass die Helden schon im nächsten Raum sterben werden.
Die erste Tür öffnet sich anstandslos, nachdem alle Zahlen in der zwergische Vorrichtung eingestellt wurden, und die Helden gehen in den nächsten Raum, der komplett verspiegelt ist. Mithilfe des Buches sehen Dajin und Moriah Parallelen zwischen diesem ersten Raum und dem Rätselaufbau. Drei Stellen sind auf dem Boden durch ein Rohals-R markiert. Anhand der Zeichnungen von Chanias Statuen bringt Dajin seine Gefährten in die entsprechende Position, bevor er sich auszieht und unsichtbar macht. In dem Moment, in dem er verschwindet, öffnet sich mit einem dumpfen Klick eine der Spiegelpaneele in der Wand.
Fenoscha und Björn luken übereinander um die Ecke, während Dajin Moriah seine Klamotten wieder abnimmt und sich ankleidend ebenfalls zum Durchgang geht. Es öffnet sich ein langer Gang, der ebenfalls verspiegelt ist. Vier Türen links, vier Türen rechts. FUMP! ein Geräusch von er andere Tür erinnert die Helden daran, dass sie tendenziell noch andere in ihrem Nacken haben.
“Nun gut, 2R, 1L.” Nachdem Fenoscha noch die Tür hinter ihnen schließt hören sie in der Stille des Ganges ein Schleifen aus den Wänden, Schuppen, die über Stein schaben …
Sie folgen der Rätsels Lösung, welche sie aus einem der steinernen Bücher im Sternenturm gefunden hatten, und gelangen über eine uralte Treppe weiter nach oben. Seit bestimmt 500 Jahren scheint niemand mehr hier hinaufgegangen zu sein und jeder Schritt wirbelt dicke Staubwolken auf. Unsichtbare Spinnweben streichen den Helden durch das Gesicht, bis sie durch eine dicke, uralte Holztier in einen weiteren Raum kommen. An einer Wand ist eine riesige Karten Aventuriens aufgemalt, die deutlich schon mehrere Jahrhunderte alt ist. An der gegenüberliegenden Wand steht eine Rohalsstatue, die auf die Karte zeigt. Genau genommen auf den nördlichen Teil Rashduls, wo der alte Palast war.
Björn dreht etwas an der Statue, damit diese woanders hinzeigt und Dajin löst einen kleinen Windsturm aus, um den Staub aus Jahrhunderten wieder zu verteilen und die Spuren zu verwischen, aber ob es erfolgreich war um die Di Zeforikas zu täuschen wissen sie nicht.
Als sie wieder an den di Zeforikas vorbeikommen nicken sie sich nur kurz zu, und sie sagen, dass das Metall ihnen gehören wird.
“Wir sehen uns dann am Zielort.”
Die Kennerin der Küsten hat noch gewartet und die Helden sicher wieder aus der Kanalisation gebracht. Als sie auf die Straße treten, hören sie aus einer Gasse ein pfeifen. Es ist der Söldner Orelio Santuez, den sie hatten fliehen lassen. Auf Fenoschas Vorschlag will er sich Thesia von Ilmenstein im Norden anschließen.