Die Befreiung Des Dritten Zeichen
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Kurzbeschreibung
Die Befreiung des dritten Zeichen I
64.1 – Aufbruch aus Kurkum Am morgen des 16. Ingrimm versammeln sich die Gefährten zusammen mit den Beilunker Zwergen, die nach Perricum ein weg der Strecke mit den Gefährten teilen. Shiala, die Schatzmeisterin, kommt auf die Gefährten zu. “Ich habe euch noch 3000 Rationen Fleischvorräte auf einen Wagen gepackt. Durch die Verluste und den Tempel würde das Fleisch hier nur schlecht werden und ihr könnt es auf der Reise sicher gut verkaufen.”, informiert sie die Gefährten, die das Angebot dankend annehmen. Gerion entpuppt sich als guter Wagenlenker und so beschließen die Gefährten, als Tarnung einen Händler mit Wachen zu spielen. Als Tungdil bedenken zwecks der Tarnung gibt, da die Gefährten ja inzwischen sehr bekannt sein müssten frägt Dajin Gerion: “Erzähl uns, was wurde in der Armee über uns erzählt?” Gerion überlegt kurz und meint dann: “Nun, eure Namen sind schon sehr bekannt und auch einige Informationen über eure Fertigkeiten. Aber Tungdil beispielsweise würde ich anhand der Beschreibung nicht erkennen. Ein kräftiger, mächtiger Zwerg mit großer Axt…” Tungdil nickt erleichtert und bekommt von Dorodosch noch einen Felsspalter, um die doch sehr auffälligen Enduriumwaffen auf dem Wagen zu verstecken. Auch Jabal und Dajin legen ihre sagen ab. Nachdem sich alle Verabschiedet haben setzt sich die Gruppe in Bewegung. Das Tal zu verlassen ruft ein merkwürdiges Gefühl bei allen hervor. Über 500 Menschen sind hier gestorben und noch mehr wären gestorben, wenn nicht Nirawen bezwungen worden wär. Tungdil erklärt sich bereit, den Kundschafter zu machen. “Bleib aber in Rufreichweite”, bittet Dajin ihn, doch Tungdil ignoriert das und reitet vor. Immer wieder treffen sie auf Nachzügler der geflohenen Armee. Die meisten ergeben sich einfach. Ein paar sind aber Verzweifelt oder Fanatisch und greifen die Gruppe an. Schnell werden diese kleinen Gruppen bezwungen. Am 17. Ingrimm erreichen wir Dorndorf, bzw den Platz, wo früher das Dorf war. Kein Stein ist mehr auf dem anderen. Die Gefährten verabschieden sich von den Zwergen, die nach Westen abbiegen, während die Gefährten weiter der Schneiße, die die fliehende Armee in den Ogerbusch geschlagen hat, folgen. Fenoscha geht zusammen mit den ausgewählten Verlorenen bei den Zwergen mit.
Als kleine Gruppe reiten wir weiter. Moriah reitet voran, vor dem Wagen den Gerion führt. Dajin sitzt lesend hinten auf dedm Wagen, neben den Fässern voller Pökelfleisch. Tungdil auf seinem Ildaresch Pony und Jabal auf seinem Streitross folgen.
64.2 – Schamaham
Am 18. Ingerimm wird der Weg immer besser und der Ogerbusch lichtet sich, selbst die Ruinen von ein paar Gasthäusern sind zu sehen. An einem alten Baum am Wegesrand hängen 4 Gestalten an einem der starken Äste. Lutisana sagt, dass sowohl der Notmarker als auch sie und auch der Zornbrecht aus demselben Holz geschnitzt sind. Sie sind alle drei kein Freund des schmutzigen Krieges. Aber es gibt auch viele, gerade die Junggarde, die weniger Probleme damit haben. Schamaham war uns als Handelsstadt in Erinnerung, aber jetzt prangt die rotschwarze Flagge mit der Dämonenkrone über der Burg und dem Rathaus. Die Gehöfte vor dem Tor sind niedergebrannt und die wenigen Feldarbeiter sind fast nur Frauen. Auf dem Boronanger sind viele Gräber ausgehoben wurden, aber nicht wieder zugeschüttet worden.
An den Mauern hängen noch die Flaggen der Banner, die Kurkum angegriffen haben.
Da es auffälliger wäre mit einem Händlerwagen der Stadt auszuweichen, fahren wir durch das Pilgertor nach Schamaham ein.
Auf dem Hauptplatz hängen vom Galgen 2 Käfige, in denen die verhungerten Leichen des Baron und des Vogts hängen. Auch die Taverne hat einen neuen Namen, Zum Blutzoll, aber am auffälligssten ist der Tempel der schwarzen Göttin. Auf den Stufen zum Tempel stehen mehrere junge Menschen in schwarzroten Roben die mit Bittstellern sprechen. Als wir uns noch umschauen, entdecken wir auch Azaril Scharlachkraut die aus dem Rathaus zum Tempel geht. Sie wirft einen kurzen Blick zu den Käfigen und lächelt. Sie wollte schon immer den Umsturz derjenigen, die nichts taugen, und auch in unserer Erinnerung war der Baron kein gütiger Herrscher. Danach geht sie zum Tempel und streicht einem der Eleven über das Haupt. Sie trägt eine schwarze Robe mit roter Krone und rotem Heptagramm. Es sind dieselben Farben Borbarads, aber umgekehrt.
Das hier schon wenige Tage nach der Eroberung der Stadt ein neuer Tempel für die schwarze Göttin steht, kann kein Zufall sein. Borbarad hat weit mehr als nur einen Feldzug geplant.
Ein paar Wachen treten auf uns zu und Gerion spielt den Händler, der seine Ware verkaufen will. Die Wachen weisen uns zum Rathaus und Gerion gibt ihnen noch etwas Bestechungsgeld mit, damit sie uns in Ruhe lassen. Wir überlegen kurz, ob wir hier einige der Vorräte zu Gold machen, aber als plötzlich eine eher kleine und von Zwei Nachtmahren gezogene Postkutsche schlitternd auf dem Marktplatz anhält und Urdo von Gisholm, der weißhaarige Begleiter von Azaril in Ysilia, heraus springt, zum Tempel läuft, kurz in die Knie geht und dann Azaril hinterher rennt, entscheiden wir uns lieber schnell weiter zu reisen.
Kurz bevor wir das Tor erreichen, holen uns allerdings eilige Hufe hinter uns. Drei Söldner folgen uns und rufen uns zum Anhalten auf. Angeführt werden sie von einem hünenhaften Barbar, der, wie Tungdil und Dajin erkennen, dass Elementarschwert des Eises führt.
Sie haben gehört, dass wir Fleisch haben und sagen, dass sie zwei Fässer konfiszieren müssen und wollen sogar etwas dafür bezahlen. Gerion verhandelt ruhig mit ihnen einen Preis aus, aber der Barbar verlangt plötzlich Jabals Pferd, dass er schon vorher immer wieder interessiert anstarrte, denn sein eigenes ist offensichtlich zu klein für ihn. Es gelingt Moriah die Situation zu beruhigen, als sie sagt, dass Vertragspartner sich gegenseitig nichts stehlen. Wir verkaufen 1000 Portionen für 150 Dukaten, und Tungdil will noch vorschlagen Jabals Pferd gegen das Schwert zu tauschen, Dajin ist dafür den Barbaren aus der Stadt zu locken und ihn dort zu töten und Jabal will schon vorschlagen im Zweikampf um das SChwert zu kämpfen, als Atavars Friendenslied erklingt und wir entscheiden uns das Schwert diesmal ziehen zu lassen.
Als wir die Stadt verlassen haben erzählt Tungdil von der Bedeutung der Elementarschwerter, und dass wir beim nächsten mal größere Mühe nicht scheuen sollte, an diese zu gelangen.
64.3 – Kendram Ein paar Stunden später nähern sich die Helden immer mehr dem nächsten Dorf Kendran. In der Ferne sehen sie, wie ein Halbbanner unter dem roten Banner Borbarads ihnen entgegen kommen. Von der Art wie diese laufen erkennt man sofort, dass nicht alle von ihnen richtige Krieger sind. Es sieht so aus, als ob die Hälfte von ihnen noch nie maschiert sind. Jabal vermutet, dass es wohl Zwangsverpflichtete sind, die in den eroberten Gebieten gezwungen wurden, sich dem Kampf anzuschließen. Tungdil schlägt vor, dass wir sie mit einem der 12 Marschbefehle von Lutisana nach Sandersand schicken, um sie von der Frontlinie weg zu bringen. Jabal ist ein großer Befürworter dieser Idee und so fügt Dajin in den Marschbefehlt den Ort Sandersand ein und Tungdil wirft sich in die Rüstung der Zwerge von Borgars Blut und gibt seinem Ponny die sporren. Er nähert sich den Söldnern und noch bevor der Anführer rufen kann: “Halt, wer seit…” unterbricht Tungdil ihn und blafft ihn an: “Wer seit ihr, von wo kommt ihr!” Der Anführer des Halbbanners wirkt verwirrt, antwortet dann aber Befehlsgewohnt: “Wir kommen von Muschelstrand und sollen uns in Schamaham einfinden so schnell wie möglich.” Tungdil wirft ihm den Marschbefehl von Lutisana entgegen. “Die Lage hat sich geändert. Ihr sollt so schnell wie möglich nach Saldersand gehen.” Der Anführer, der scheinbar nicht lesen kann, ruft eine Soldaten zu sich, der ihm den Befehl vorliest. Dann wendet er sich an Tungdil: “Seit wann machen Zwerge Botengänge? Außerdem haben wir nicht genug Vorräte, um es bis nach Saldersand zu schaffen. Dürfen wir uns auf dem Weg versorgen?” “Seit sich die Lage geändert hat”, blafft Tungdil ihn an. “Und was die Rationen anbelangt, es ist nicht genug Zeit, dass ihr euch selber drum kümmert. Seht ihr die Händler, die mir folgen? Von ihnen könnt ihr 25 Rationen holen, dass sollte euch nach Saldersand reichen.” Tungdil erklärt ihnen noch schnell den Weg und reitet dann weiter, um sich am Wegesrand zu verstecken. Das Halbbanner passt die den Rest der Gruppe ab. “Halt, wir haben Befehl, von euch 50 rationen zu beschlagnahmen.” — Wir begegnen einem weiteres Halbbanner, dass wir auf dieselbe weise nach Saldersand schicken. Am Abend des 19. Ingrimms erreichen wir Kendram. Das Dorf ist komplett zerstört. Kein Haus steht mehr und wir finden dutzende Leichen überall im Dorf. Schnell wird klar, dass nicht Lutisanas Armee das Dorf vernichtet hat, sondern die nachfolgende Verstärkung. Die Gefährten beginnne, die Leichen zu vergraben und Jabal sprich ein Gebet für ihre Seelen. Dajin, der die Umgebung im Auge hält, erkennt Bewegung am Waldrand. Es scheint sich um Überlebende zu handeln. Nachdem die Leichen alle beerdigt sind, bleiben Tungdil und Gerion im Dorf und beginnen, ein Lager auf dem Dorfplatz, wo wenig Trümmer liegen, aufzubauen. Während dessen gehen Jabal, Moriah und Dajin zum Waldrand. Moriah bastelt sich eine weise Flagge, um zu zeigen, dass sie in Frieden kommen. Jabal hält sich ein wenig im Hintergrund, als ein paar ältere Menschen aus dem Wald kommen und zu Dajin und Moriah gehen. “Ihr könnt aufhören, die Flagge zu schwingen”, begrüßt der Wortführer die Beiden. “Was ist hier passiert?”, fragt Moriah. “Sie kamen, nachdem die große Armee schon weg war. Sie haben alles zerstört. Wir konnten uns gerade so in den Wald retten. Sie wurden von einem Mann angeführt”, berichtet der Wortführer. Dajin erkennt anhand der Beschreibung sofort, dass es wohl Sulman gewesen sein muss, der diesen Angriff angeführt hat. “Dann haben sie diesen Baum auf dem Dorfplatz gepflanzt und sind weiter gezogen. Wegen dem Baum trauen wir uns nicht mehr zurück”, beendet der Wortführer seine Erklärungen. Verwirrt drehen sich Moriah und Dajin um und schauen Richtung Dorf. In der Nähe, wo Tungdil und Gerion das Lager aufgeschlagen haben, sehen sie einen 3 Meter hohen Baum. Dajin wird ganz bleich und reist sich die Augenklappe runter. Sein rubinrotes Auge beginnt zu leuchte und Dajins erkennt einen Dämonenbaum. Er beginnt zu rennen und schreit aus voller Kehle: “Tungdil! Gerion! Weg von dem Platz!!!” Auch Moriah beginnt zu rennen, nur Jabal braucht einen Moment, bevor er die Lage versteht und sich auch umdreht und zum Dorf rennt. Tungdil hört den Ruf von Dajin, zieht seine Waffe und packt Gerion hinter sich. Als er sich Bewusst nach der Gefahr umschaut kann der Zauber, der auf dem Arkhobal liegt, ihn nicht weiter vor Tungdils Augen verbergen. Tungdil erkennt den Baum, hatte er doch in der Dämonenbrache bereits Erfahrung gesammelt. Er stößt Gerion zum Wagen und beginnt selber, zu diesem zu rennen. Drei Wurzeln hatte der Arkhobal ausgesand. Die erste schnappt sich ein Zelt und vernichtet es. Eine weiter verfolgt Tungdil und Gerion, während die letzte sich zu Wagen bewegt. Moriah erreicht mit Dajin den Platz und zerschlägt die Wurzel, die hinter ihrem kleinen Bruder her ist. Dajin erreicht Gerion und legt ihm die Hand auf den Arm. “Zieh den Wagen weg”, befiehlt er Gerion, als er ihn mit einem Attributer so stark wie ein Oger macht. Tungdil springt auf den Wagen, als Jabal ihm zuruft: “Tugndil! Mein Schwert.” Tungdil greift nach Graufang und hört: “Du wärst es auch wert …” Tungdil wirft ohne zu zögern Graufang zu Jabal. Gerion zieht den Wagen zur Seite, während Jabal gekonnt mit Graufang über den Wagen springt und sich dem Baum nähert. Gekonnt rammt Jabal das Schwert ins Maul des Arkhobal. Dieser scheint das nicht zu Mögen. Moriah zerhackt den Arm, der das Zelt zerfetzt hat, als auch Tungdil zum Baum springt. Tungdil schlägt nach dem Ast, der sich weiter auf den Wagen zubewegt, verfehlt doch den dünnen Ast und seine Axt bleibt im Boden stecken. Moriah eilt ihm zu hilfe, zerschlägt auch den letzten Ast und meint: “Damit sind wir quitt.” Tungdil nickt Moriah zu und schlägt seinen Lindwurmschläger tief in den Stamm des Baumes, wodurch dieser einfach zur seite fällt. Dajin beschleunigt Jabal und Moriah, die auch auf den Baum einschlagen und sich wundern, warum der Dämonen nicht verschwindet, wie bisher jeder Dämon. Dajin sieht mit seinem Auge, an der Stelle wo Tungdil den Baum gefällt hat, ein purpurnes magisches Herz. Er sieht, dass die Matrix sehr der Matrix ähnelt, die Tungdils Astralkörper blockiert und verhindert, dass auch positive Zauber auf ihn voll wirken. Dajin stopt die beiden und erklärt: “Ihr könnt aufhören. Die aktive dämonische Präsenz ist weg.” Tungdil vereinfacht es und sagt: “Der Baum ist echt, der Dämon war nur in ihm.” Dajin, dem voll bewusst geworden ist, was die existens des Herzes bedeutet wendet sich an Tungdil. “Tungdil, mein Freund. Ich weis nicht, wie ich es sagen soll, aber siehts du das Herz dort?”, beginnt Dajin und zeigt auf das purpurne Holzherz. “Dieses Herz ist von Achaz erschaffen worden. Ich erkenne die Matrix nur zu gut. Das bedeutet, dass Achaz lebt. Da sie lebt denke ich, dass ein guter Alchemist mit 3 dieser Herzen den Fluch, der auf dir liegt, brechen könnte.” Tungdil wirkt verdutzt, reist dann aber das purpurne Holzherz aus dem Stamm und meint: “Dann bewahre ich es auf, bis wir 3 gefunden haben.” “Sollten wir es nicht irgendwie sicher aufbewahren”, schlägt Moriah vor, doch Tungdil erwidert: “Es ist für mich wichtig und bis wir 3 gefunden haben ist es bei mir am sichersten.” “Woher wisst ihr eigentlich, was das für ein Dämon war, Tungdil?”, frägt Jabal. “Naja, wir haben in der Dämonenbrache bereits gegen so einen Baum gekämpft, als wir die Queste hatten, Luthers Grab zu finden. Wir haben aus den Klauen des Arkhobal dort das Schwert von Luther geborgen und den Eiskelch, den er mit in sein Grab genommen hatte.” Moriahs Augen werden größer, als sie realisiert, dass die rondragefälligen Recken, von denen sie schon vor Jahren gehört hatte, als sie in Gareth lebte, Tungdil, Dajin und Marek waren. “Das wart ihr?”, frägt sie ungläubig und fügt dann voller Ehrfurcht hinzu: “Ihr seit eine Legende, zumindest bei den Kindern in Gareth!” “Siehst du Dajin, es hat sich doch gelohnt”, meint Tungdil mit einem Stoß zu Dajin. “Was genau ist den damals vorgefallen?”, möchte Jabal wissen. “Wir haben in der Dämonenbrache einen verrückten aufgehalten, der junge Rondrageweihte mit der Sage über Luthers Grab in die Dämonenbrache gelockt und getötet hat und haben dann das Grab geborgen”, sagt Dajin nüchtern. Jabal nickt und bedankt sich bei den Beiden auf Rondrianer Art.
Die Befreiung des dritten Zeichen II
65.1 – 19. Ingerimm, in Kendram Nachdem der junge, dämonische Baum zerschlagen und die Reste verbrannt sind, spricht die Gruppe mit zwei der Anführern der Flüchtlinge im Wald, die ihnen zum Dank einige Informationen über das nächste Ziel geben. Sie sagen, dass Burgheym eine Zollburg sei, die in vier Richtungen das einfache Durchkommen blockiert. Allerdings hat der Feind um die Burg herum das Wäldchen, das eigentlich bis zu den Mauern ging, gerodet, um den Zoll zu umgehen. Alrik und Ilrik glauben nicht, dass vor Ort auch nur eine vertrauenswürdige Person lebt. Zur Geschichte der Burg können sie uns sagen, dass die Burg von ehemaligen Baronen nach Osten ausgedehnt wurde und dass Verteidigungswälle nach Osten und Süden gebaut worden seien. Scheinbar aber ohne großen Plan, denn Architekten aus aller Herren Länder haben daran mitgebaut. Damals gab es Gerüchten zufolge auch einen Propheten, der vor etwa 30 Jahren dem Baron eine Invasion aus dem Osten gewarnt haben soll, der daraufhin das angeratene Heckenlabyrinth Richtung Muschelstrand und Dinglingen anlegen ließ. Doch die Armee blieb aus. Stattdessen kam Prakmak mit seinen Grolmen und wurde mit dem Wegzoll gieriger als jeder Baron zuvor. Zur Zeit wohnen etwa 30 von ihnen auf der Burg, so wissen die neu gewonnenen Vertrauten. Da diese Spezies hochgradig Magiebegabt ist kann man sie nur mit einer Armee von Magiern vertreiben, was schlichtweg für jeden zu viel Zeit kostet. Die Grolme allerdings treiben Handel mit den dort lebenden Spinnen, die zum Gefolge des Spinnenkönigs gehören – und abgesehen davon habe noch Falk von Keilerswacht im Dienste Borbarads das Amt des Garnisonsvorstehers übernommen. 65.2 – … und was kriegen wir dafür? 20. bis 22. Ingerimm Die Praiosscheibe am Morgen des 20. Ingerimm brennt für die Helden nach den kalten Tagen durch die Machenschaften des Feindes ungewöhnlich heiß. Für Dajin und Jabal fühlt es sich an wie ein angenehmer Wintertag, doch Moriah, Tungdil und Gerion rinnt im Laufe der Reise an den Rande des Wäldchens rund um Burgheym der Schweiß in die Rüstungen. Immer wieder zeigen Ruinen vergangener Ortschaften ihr Antlitz rechts und links des Wegesrandes. Frisch zertretene Dörfer, in denen nichts mehr lebt außer vielleicht die Ratten und Feldmäuse, die nach Resten zwischen den Resten suchen. Auch frisch aufgewühlte Gräber sind hier und da zu sehen, allerdings leer und wie anklagende Omen, die ihre Schatten vorauswerfen. “Wir haben noch ein bis zwei Stunden Tageslicht!”, ruft Gerion irgendwann vom Kutschbock den Gefährten zu. “Wollt ihr lagern oder lieber noch ein paar Meilen in den Wald hinein?” “Wo wir dann im Dunkeln Zelte aufstellen müssen, umgeben von Spinnen?” “Ich habe nie behauptet, dass es eine gute Idee ist – ich habe nur gefragt, wie ihr es euch wünscht.” Das Schnalzen der Zügel unterbricht seine Worte. “Wir können heute Nacht am Waldrand nächtigen und morgen mit einem Gewaltmarsch bis zur Burg kommen.” “Und dann erschöpft gegen 30 Grolme ziehen?” Jabal wirkt nicht überzeugt. “Ohne die Chance, dort oben zuvor auszuruhen und zu regenerieren? Ich weiß nicht …” “Ich habe gerne Tageslicht, wenn ich ein Lager errichten soll”, murrt Tungdil. Moriah und Dajin stimmen dem ziemlich schnell zu, und so wird das Lager abseits des Weges an einem sicheren Ort aufgeschlagen.
Nachts werden alle von dem diffusen Gefühl der Gefahr wach. Leise erheben sie sich von ihren Lagern und legen sich geschützt an die Böschung ins hohe Gras. Sie begrüßt der süßliche Gestank nach Verwesung und ihnen ist klar, dass die hinkenden und schlurfenden Gestalten beim vorbeiziehenden Heer keine verletzten Soldaten sind. Angeführt wird sie von fünf Reitern in roten Mänteln, die einen Mann in schwarzer Robe zu beschützen scheinen. “Ich vermute, dass da ist der Nekromant”, wispert Dajin. “Er muss sehr mächtig sein, wenn er all diese unter seiner Kontrolle hält.” Die Blicke der anderen schweifen über die etwa 50 Kopf große Armee, die ihm folgt und deren Nachhut acht bis neun Ghule bilden. Die fünf, vielleicht sechs Bogenschützen, die in sicherem Abstand folgen, beobachten diese ganz genau, damit sie unter den Untoten nicht für Unruhe sorgen. Mindestens drei erkennen die Gefährten als Orks und den Gefährten läuft kurz eine Gänsehaut über den Körper. “Sollten sie uns bemerken,” meint Gerion. “… haben wir ein Problem, wenn sie hungrig sind. Das Ghulgift bekommt keinem von uns.” Einer der gruseligen Gestalten bleibt wie auf Kommando stehen und saugt zischend die Luft um sich herum ein. Schnell ducken sich die Fünf tiefer in ihr Versteck und für zwei sehr lange Herzschläge legt sich die Angst zu ihnen, bevor der Ghul weiter den Untoten folgt. Es dauert, bis die Gefährten wieder zurück in unruhige Träume finden.
Noch bevor die ersten Strahlen der Praiosscheibe auf Sumus Leib treffen, peitscht die Gruppe ihre Tiere und sich selber durch den Spinnenwald am Rande der Burg von Burgheym. Die Straße ist alles andere als gut und es scheint, als sei hier seit längerer Zeit niemand mehr entlang gegangen, denn die Wurzeln der umstehenden Bäume haben begonnen, sich ihr Territorium zurückzuerobern. Die Luft ist schwer vom würzigen Geruch, den die Armee der letzten Nacht wie ein giftiges Geschenk hinterlassen hat, gemischt mit dem Duft der schweren Tannen und dem Erdboden. Ein paar Meilen muss sogar der Wagen mit vereinten Kräften geschoben werden, da der Weg nicht nur wenig passierbar, sondern auch sehr steil ist. Als sie für ein paar Minuten Kraft schöpfen, um die letzte Anstrengung zu wagen, bemerken der Geweihte, der Handwerker und der Magier einen großen Bereich, in dem seltsam anmutende Pilze wachsen. Eitriger Krötenschemel weiß Dajin zu berichten, als ein roter Zipfel zwischen zwei Baumstämmen verschwindet, nur um an anderer Stelle in Gestalt eines kleinen, hutzeligen Männchens umhüllt in einem roten Kapuzenumhang aufzutauchen. Um seinen Arm trägt er einen Bastkorb, gefüllt mit Pilzen dieser Art. Aber warum wirft er einige davon fort? Plötzlich kommt ein stark behaartes Spinnenbein aus dem Busch hervorgestochen und es werden immer mehr. Dajin erkennt sofort, dass diese Spinne eine Verwandte der Marasken ist. Sie sind hochgiftigt und sehen alles, von dem sie glauben, ihnen ihr Essen klauen zu wollen, als Feind an. Die paar Pilze, die der Grolm wegwirft, werden nicht reichen, um ihn zu retten. Als die Spinne jedoch komplett auf den Weg tritt, stellen die Gefährten mit erschrecken fest, dass das Wesen anstelle eines Spinnenkörpers ein Totenschädel in Größe eines Ogerkopf hat. “Ab! Ab!”, ruft der Grolm und versucht mit noch mehr Pilzen das Spinnenwesen loszuwerden. Als es die Gefährten erblickt bettelt es sofort um Hilfe und Jabal will schon seine Waffe ergreifen, als er Dajins erhobene Hand sieht. “Was bekommen wir für deine Hilfe?” Ohne zu zögern ruft der Grolm, dass wir die beiden Körbe mit Pilzen bekommen, worauf Moriah es mit einem Schuss tötet.
Dajin den Grolm der sich selbst als Bragmaks Pilzsucher bezeichnet fragt, was dieser denn anbieten kann wenn er die 2 Körbe mit Pilzen zurück will und er bietet den Gefährten freien Wegzoll und ein Bett für die Nacht ohne zu versuchen sie zu versklaven.
Auf dem Weg nach Burgheym erfahren wir noch, dass die Grolme auf der Burg sehr hungrig sind und dass ein junger verwirrter Magier direkt aus dem Limbus bei ihnen auf der Burg aufgetaucht ist, sich aber niemand mit ihm unterhalten kann.
65.3 – In Burgheym
Am frühen Abend winkt der Grolm die Gefährten auf einmal von der Straße hinunter. “Zugang zur Burg gibt es nur über diese Tunnel” Der Tunnel entpuppt sich als überraschend groß, denn selbst der Wage mitsamt der Vorräte passt hinein und schon nach wenigen Minuten betreten die Gefährten nahe der Burgmauer den Innenhof der Feste Burgheym.
Es geht geschäftig zu auf der Feste, aber schnell erkennen die Gefährten auch, dass dies eine von Grolmen beherrschte Feste ist. DIe Menschen die herumlaufen, haben alle einen gestörten, leicht abwesenden Blick und scheinen sich um all die körperlichen Arbeiten auf der Feste zu kümmern. Es sind wohl um die 30 Grolme die sich in der Feste aufhalten und die meisten halten sich vor einem für die Gefährten sehr merkwürdigen Gebäude auf, es sieht einem Tempel ähnlich aber nicht wie sie es gewohnt sind. Auf einem Siegel über den Eingeng ist auf einer Seite ein Fuchskopf zu sehen, auf der anderen eine Waage. Bei dem Anblick entwischt Jabal ein tiefes, zorniges Knurren, bevor er sich wieder abwenden kann. Es scheint ein Tempel zu sein, der sowohl Phex, als auch Tasfarelel, seinem Gegenspieler gewidmet ist. Aber für die Grolme sind beide nur unterschiedliche Seiten derselben Medaille. Die Wächter am Eingang zum Palast schauen die Gefährten Böse an, aber Pilzsucher verscheucht sie. “Ich bringe euch zum Grolmenkönig, und wenn ihr mit einen großen Handel vereinbart, bekomme ich bestimmt einen eigenen Namen.” Der Grolmenkönig sitzt auf dem Thorn, und trägt einen Purpurnen Mantel und eine Krone die ihm jedoch beides zu groß sind. Auch er sieht hungrig aus, und hat tiefe Falten im Gesicht. Er steigt vom Thron begrüßt die Gefährten und beschnuppert dabei Gerion. “Händler sind willkommen, vor allem wenn sie nach Salzfleisch riechen.”
Der Grolmenkönig Prakamak unterhält sich mit Prakmaks Pilzsucher auf Grolmisch, aber Dajin gelingt es zumindestens ein paar der Worte zu verstehen und reimt sich zusammen, dass Prakmak fragt, ob man die Gäste einfach übers Ohr hauen kann.
Während die beiden sich noch unterhalten dringt lautes Ziegenmeckern in den Saal und die Worte “Jetzt mecker doch nicht so!” Dajin erkennt die Stimme sofort. Es ist Rohal, auch wenn die Stimme deutlich älter und seniler wirkt. Dajin hat kaum 2 Schritt zum Fenster gemacht, um in den Burghof zu schauen, als Rohals Stimme wieder ertönt, “SIE SIND WIEDER DA!”, gefolgt von dem lauten Kreischen von Harpyien. Die Harpyien versuchen Rohal zu füttern mit rohem Fleisch, während dieser sie quängelnd wie ein kleines Kind abzuwehren versucht. “Merkwürdige Gäste habt ihr hier.” erwähnt Dajin zum Grolmenkönig “Er ist eines Tages hier einfach aufgetaucht und immer wenn wir ihn in den Kerker schmeißen wollen, tauchen die Harpyien auf, also lassen wir ihn in Ruhe. Meistens spricht er eh in einer fremden Sprache, die wir nicht verstehen.
Prakmak bietet freies Geleit, wenn wir ihm übersetzen können, was Rohal immer vor sich hin murmelt. Außerdem zeigt er uns einen Stapel Blätter, die ein Gast namens Borotin Almachios, der hier eine Weile verweilte, geschrieben hat, aber auch deren Inhalt verstehen sie nicht, den wir ihm abkaufen können. Als Dajin kurz auf die Niederschrift blickt, wirken alle Zeichen irgendwie etwas zu lang. Der Text wirkt fast wie am Stück heruntergeschrieben. Es sind ein paar Unzulänglichkeiten dabei, aber trotzdem besitzt er eine sehr hohe Präzession. Der Titel der Niederschrift auf in Alttulamydia heißt „Ist mein Großvater ein Dämon?“. Moriah fragt Prakmak ob die Burg denn auch zu Verkauf steht. Er ist nicht abgeneigt, denn die Burg steht nun im Feindesland und niemand kommt mehr hierher um zu handeln. Sie warten nur auf einen Dummen, der einen guten Preis bezahlt. Dajin folgt der Unterhaltung zwischen Moriah und Prakmak da schon nicht mehr. Als er die Erlaubnis bekommen hat, mit Rohal zu reden, geht er eiligen Schrittes aus dem Saal und bittet Jabal noch kurz, das Dokument einzupacken. Als dieser das Dokument anpackt, reagiert Graufang wütend. “Kennst du ihn?” fragt Jabal. “Er ist es, der Spross!”.
Als Dajin an Rohal herantritt, der gerade eine der Ziegen streichelt, wirkt dieser kein Stück, wie der junge intelligente Magier den Dajin so gut kannte. Nur einen winzigen Moment, als Dajin ihn anspricht, leuchtet das altbekannte Glimmen der brutalen Intelligenz des Jungen auf, bevor die Augen sich wieder bewölken. Rohals Gesicht ist blutverschmiert und sein Blick schweift ständig umher, auch während er mit Dajin spricht. Dajin nimmt sein Gesicht in beide Hände und fragt: “Rohal, bist du es?”. Die Augen des Jungen suchen nach etwas und er antwortet auf tulamidisch “Ich weiß nicht?” Dajin nimmt seine Augenklappe ab, besorgt ob nicht ein Zauber auf Rohal liegt. Aber da ist nur Rohals eigene Kraft, auch wenn diese viel mehr ist als es früher war. Er ist voller Magie und sein Potenzial ist unglaublich gewachsen, sodass Dajin sein Auge wieder bedecken muss, da es ihn blendet. Es ist eindeutig Rohal, auch wenn er all seine Weisheit verloren hat. “Wie geht es dir?”, fragt Dajin. “Ich kann die Milch trinken und manchmal füttern mich diese Bestien, aber es geht mir gut. Und dir? Irgendwoher kenne ich dich.” “Ja, wir kennen uns, aber es ist eine Weile her. Ich freue mich sehr dich zu sehen.” “Dann freuen wir uns doch einfach gemeinsam. Komm!” Er setzt sich danieder und freut sich wie ein Kind, bis er Dajins traurigen Blick bemerkt. “Mir kommt es so vor, als ob ich jeden Tag vor etwas Grünem an der Wand stehe, die mit Weißem beschrieben wird, aber am nächsten Tag ist sie wieder sauber.” “Willst du mich begleiten Rohal? VIelle können wir einander helfen.” “Gerne, aber wir müssen einen Freund mitnehmen.” “Dein Freund ist auch mein Freund.” “Der Graf ist unten von den Grolmen eingesperrt und von einem dreiköpfigen Hund bewacht.” “Dann werde ich mal nach ihm sehen.” und damit kehrt Dajin zu den anderen Gefährten zurück. Moriah und Tungdil haben derweil mit Prakmak einen Handel abgeschlossen, damit Burgheym Moriah gehört. 150000 Dukaten sollen innerhalb der nächsten 5 Jahre bezahlt werden und Sold damit die Grolme bleiben bis Moriah bereit ist. Für weitere 4,5 tsd Dukaten gehen auch die Sklaven in Moriahs Besitz.
65.4 – Prophezeiungen
Nachdem der Handel um Burgheym abgeschlossen wurde, fügt sich Prakmak den Befehlen der Gefährten. Als Dajin von dem Gespräch mit Rohal berichtet hat und dem Grafen der im Kerker sitzen soll, führt Prakmak sie anstandslos hin. Noch bevor sie die Kerker im Keller erreichen, entdecken die Gefährten ein Bild an der Wand. Darin bewegt sich ein dreiköpfiger Hund. Tungdil und Dajin erinnern sich beide mit Unbehagen an das Bild von Xeledon. Es scheint, das Bild oder die Kreatur bewachen einen Durchgang. Aks Dajin es begutachtet sieht er hinter dem Bild das voller Magie ist, noch einen Raum und darin den Eingang eines Sphärentores. Es gibt bestimmt ein Zeichen, mit dem das Bild die Kreatur entlässt und dadurch der Eingang aufgeht.
Nur wenige Meter weiter befindet sich der Kerker. Darin befindet sich ein Mann, der adelige, aus gutem Stoffen und gut geschnitten, aber veraltete Kleidung trägt, die aber seit wenigstens 20 Jahren aus der Mode ist. Ansonsten wirkt er erstaunlich gepflegt. Als er Dajin erblickt ruft er aus, „Ich wusste, dass du kommen wirst. Ich habe dich eigentlich schon vor 5 Jahren erwartet. Die Prophezeiungen die ich sehe, sind oft ein wenig diffus.. Aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, Graf Baldur Greifax von Gratenfels.“ Er ist der Bruder des Gegenboten des Lichts. Kaiser Hal hat ihn gefangen nehmen lassen, nachdem er seine Grafschaft brutal ausbeutete, um einen Schutzwall gen Osten zu bauen. Nur leider Jahrzehnte zu früh. “Jetzt solltet ihr euch aber beeilen. Ich glaube, heute oder morgen, vielleicht auch nächstes Jahr, will da draußen jemand versuchen etwas zu beschwören, das schon viele Tote verursacht hat. Ich sehe etwas, das 6 Hörner trägt und das am ersten der Tage, die nicht sein sollen, die meiste Macht hat. Da will jemand die Grolme loswerden, aber er wird scheitern und dort unten werden sich alle zerfleischen. aber es wird nicht vor der Burg haltmachen, sondern auch die ganze Burg ergreifen.”
Durch seine Beschreibung ahnt Dajin, dass jemand versuchen wird, einen Isyahadin zu beschwören. Ein Dämon, der den Geist verwirrt und alle dazu bringt, sich gegenseitig anzugreifen. Nur während der Magierkriege und einmal von Fran Horas überhaupt soll dieser Dämon beschworen worden sein. Dajin vermutet, dass dieser Baldur ein Marginalprophezeiher ist. Je kleiner die Vorhersage umso genauer wird sie. Es ist mittlerweile schon später Abend, als die Gefährten aus dem Kerker kommen. Von der Westmauer aus sind Lagerfeuer zu sehen, und Dajin erkennt auch ein stümperhaft gemalten Dämonenbeschwörungszirkel.
Ohne zu zögern rennen die Gefährten aus dem Ausfalltor. Die überraschten Angreifer können kaum reagieren, bevor Tungdil dem Magier schon die Beine abgehackt hat. Dabei brüllt der Magier noch: “DU SOLLTEST NICHT HIER SEIN! SIE HAT DICH VERFLUCHT!” , und Tungdil erkennt, dass der Magier dieselbe Nase wie Achaz hat. Er findet auch ein Amulett bei ihm, dass ähnlich dem Baumherzen aussieht, welches Dajin ihm gezeigt hatte. In dem Heptagramm stoßen immer wieder Flammen in die Luft und Tungdil wirft die Leiche des Magiers hinein. Da erscheint der Dämon und fragt “WER HAT MICH GERUFEN?” “Der da.” antwortet Tungdil und deutet auf den Magier. Kurz darauf verschwindet der Dämon mitsamt den Resten des Magiers.
Jabal tötet noch 2 der Wachen des Magiers als Dajin sich an die restlichen Angreifer wendet, sie auffordert die Waffen niederzulegen und der neuen Baronen, Moriah von Keilerau treue zu schwören. Es funktioniert gut, denn die allermeisten der Soldaten sind Zwangsrekrutierte die selbst ängstlich die Machenschaften des Magiers beobachtet hatten. Moriah die noch am Kämpfen war, steht im Hintergrund und wischt grad Blut von ihrem Säbel und schaut einen Moment verwirrt als Habal ruft, “Heil der Baronin von Keilerau!” 25 neue Gefolgsleute knien vor Moriah.
Die Befreiung des dritten Zeichen III
66.1.2 – 22. Ingerimm 1019 BF: Nachverhandlungen in Burgheym 66.1.2.1 – Zwei Seiten einer Medaille Ein hölzerner Becher landet unsanft auf dem ebenso hölzernen Tisch, um den Jabal, Tungdil, Moriah, Gerion und Dajin sitzen. Die Nacht war anstrengend genug und gerädert, müde gehen sie den Vertrag zwischen den Grolmen und ihnen immer wieder durch. Tungdil, Moriah und Jabal denken sich die Köpfe heiß, während Dajin in den gekauften Unterlagen eines gewissen Borotin Almachios blättert. “Ist mein Vater ein Erzdämon?” steht darauf geschrieben. “Also, was machen wir nun mit diesem … Tempel?” Moriah schaut Jabal von der Seite an. “Kannst du irgendwie herausfinden, ob er unheilig ist? Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich möchte ungern einen Tempel wider Phex in unserer Burg …” “Deiner Burg, du zahlst Zinsen”, meint Tungdil und grinst Moriah frech an. “Dann halt meiner, dann müssen wir uns über Zoll bei Nutzung des Tores unterhalten”, feixt Moriah zurück. “Wir sollten”, unterbricht Jabal die beiden. “… dieses unheilige Gebäude dem Erdboden gleich machen.” Moriah nickt, aber Tungdil gibt zu bedenken: “Was ist, wenn wir damit die eingesetzten Verwalter der Burg verärgern?” “Du meinst, dass sie an Phex und Zholvar gleichermaßen glauben?” Jabal schnaubt bei dem Gedanken daran. “Aber das ist doch auch in Tobrien üblich, oder?” Moriah schaut etwas unsicher zwischen Tungdil und Dajin hinterher. “Ich meine schon häufiger an Schreinen für Götter und deren Widersacher gesehen zu haben … “ Das Knurren Jabals wird unmerklich lauter und beschwichtigend hebt sie die Hände. “Keine Sorge, ich bleibe ein Kind des Mittelreiches, ich bin auf deiner Seite, Wolf.” “Zumindest hat der Tempel Borotin Almachios zum Nachdenken gebracht”, murmelt Dajin und blättert ein weiteres Blatt Pergament um. “ER hat sich gefragt, ob Phex und Zholvar vielleicht eines ist.”
Die letzten Worte, die Dajin gesprochen hat, hängen noch in der Luft, als Jabal wütend den Tisch umwirft, um den die Gefährten sitzen. Gerade noch konnten Moriah und Gerion ausweichen. Die Mine des Rondrageweihten wirkt seltsam verzerrt, wölfischer als sonst. Die Worte, die mehr einem Knurren ähneln, sprechen von “ketzerischem Unsinn” und die Welle der Aggression, die von ihm ausgeht, lässt die anderen für einen Augenblick erstarren. Wütend blickt er auf den Magier und die goldenen Augen blitzen, bevor er sich knurrend los reißt und aus dem Raum stapft, nicht ohne ein letztes Mal mit der Faust gegen den Türrahmen zu schlagen. Tungdil ist währenddessen um den Tisch herum zu seinem Freund gegangen und, als sei nichts gewesen, widmen sie sich weiter dem Text. Mit einem tiefen Seufzen beginnt Moriah, den Tisch aufzurichten und die verschiedenen Dinge wieder aufzuheben. Der Angroschim und der Magus stecken gemeinsam ihre Köpfe über die eng beschriebenen Seiten. “Schau mal, hier”, sagt Dajin. “Er hat Angst davor, dass sich seine Seele splittet, wenn zu viele ungleiche Mächte an ihr zerren.” Tungdil zieht skeptisch eine Augenbraue hoch und schaut auf die Textzeilen. “Er scheint sich auch nicht sicher zu sein, ob sieben oder acht … jedenfalls versteht er es so, dass sich seine Seele zu keiner Seite bewegt, wenn er sich mit genügend gleichstarken Mächten einlässt die alle in unterschiedliche Richtungen ziehen.” Moriah stellt klappernd Teller und Becher zurück. “Wenn aber Götter und Dämonen nur zwei Seiten einer Medaille sein sollten …” “… gibt es ein Ungleichgewicht.” Tungdil schaut Dajin an. “Oder nicht?” Mit einer Hand auf die Tischplatte gestützt schaut die Spielerin zu ihren beiden Freunden. “Er geht wirklich davon aus, dass er seine Seele stabilisieren und retten kann, wenn er mit möglichst vielen Erzdämonen Pakte schließt?” “Nun, zumindest diskutiert er mit sich selbst, ob er eine “gefälschte Münze” in der Mitte dieser Mächte sein kann – in diesem Fall müsse es ihn zerreißen. Wenn nämlich ein Gott und ein Dämon eigentlich eine einzige Entität sind, dann hat er durch seine …” Dajin räuspert sich kurz. “ … angebliche Abstammung von Phex als sein Großvater eine stärkere Bindung mit dem Herrn des Neides.” “Zum Glück hört das unser Geweihter nicht … Götter und Dämonen nicht als Widersacher, sondern … ” Sie unterbricht sich und schaudert. Dann blickt sie noch einmal zu den beiden anderen und verlässt dann auf der Suche nach Jabal den Raum. Als sie wenig später zurückkehren, nachdem Jabal sich ausgetobt hat, liest Dajin noch immer. Borbarad fasst den restlichen Text so zusammen, dass er am Ende des Textes zu dem Schluss kommt, dass die Grolme Unrecht haben und Phex und Zholvar zwei Seiten derselben Medaille sind. Borotins wirkt mit seinen Worten schon viel beruhigter und er beschließt, sich damit nicht mehr zu befassen. Als letzten Satz liest Dajin vor: “Ich kann also weitermachen.„ Der Text ist nur wenige Wochen alt. “Also hat Borbarad selbst Zweifel an dem, was er tut.” “Und ist schlau genug, sich selbst vom Gegenteil zu überzeugen …” Sorgfältig rollt Dajin die Schriftrollen zusammen und verstaut sie in seinen Taschen, während die anderen diese Information verarbeiten. Langsam erinnern sie sich daran, dass sie noch etwas anderes zu tun haben. Sie beschließen, sich im Anschluss nun den Tempel erst anzuschauen, bevor sie mit Prakmak über den Vertrag und den grolmischen Glauben sprechen.
66.1.2.2 – Der Tempel Die grob gehauenen Steinwände des niedrigen Gebäudes wirken wie aus grauer Vorzeit. Der Tempel mit den Zeichen des Fuchses und dem Herrn der Goldgier sind an den Wänden grob mit einem Meißel tief ins Gestein getrieben. So grau er von Außen ist, so grau ist er von Innen und Jabal, Tungdil und Moriah läuft ein Schaudern über den Rücken, als sie in das Zwielicht des Tempels eintreten. Einzelne Lichtstrahlen fallen genau auf den improvisierten kleinen Marktstand, der in der Mitte des Raumes zusammengeschustert wurde. Verschiedene Grautöne lassen den Raum fast größer wirken als er ist und geben eine optische Illusion von tiefen, dunklen Nischen und Verstecken. Auch begleitet die Helden ein permanentes Gefühl von Unwohlsein. Dasselbe Gefühl wie Blicke im Nacken in einer der Seitenstraßen einer großen Stadt im Dunkeln, wenn Nebel aufkommt. Jabal ist sich sicher: Hier ist nicht nur Phex am Werk.
Das Gespräch mit Prakmak ist überraschend unaufgeregt und es wird ein Passus in den Vertrag aufgenommen, dass auf dieser Burg – solange Moriah Herrscherin ist – nur Phex verehrt werden soll. Der Grolmenkönig ist von all dem wenig beeindruckt, willigt dem ohne zu zögern ein und erklärt ihnen, dass sie nur nutzen, was schon von vornherein zu der Burg gehörte. Tungdil erzählt später, dass es tatsächlich tobrische Tradition ist, dass Götter und Erzdämonen auf diese Art verehrt werden, wie es schon im Efferdtempel in Muschelstrand war. Jabal lehnt die Vorstellung rundheraus ab. Trotzdem reißt er mit Jabal und Moriah den Tempel nieder und kämpft anschließend gegen Giergeister die aus dem Trümmern des Tempels hervorkommen. Allerdings weiß Jabal, dass sie so nur das Gebäude zerstört und nicht den unheiligen Boden neutralisiert haben. Doch leider ist das ein Tod, den sie sterben müssen.
Als sie sich für ihre Abreise vorbereiten, sind die Grolme schon dabei, einen neuen Marktstand auf den Ruinen des Tempels aufzubauen – scheinbar wollen sie keine Zeit verlieren. Als sie gehen, haben sie auf der einen Seite zwar das Gefühl, dass der Vertrag fair ist – allerdings bleibt auch das dumpfe Gefühl, von den Grolmen verarscht worden zu sein. Es ist wohl ganz typisch für den Handel mit Grolmen, sich nicht zu 100 Prozent wohl zu fühlen. Falk, der Anführer der Truppen die sich in der letzten Nacht ergeben und auf Moriah eingeschworen haben, bekommt noch fünf Marschbefehle ausgehändigt, die er nach eigenem Wissen und Gewissen einsetzen kann, um vorbeimarschierende Truppen von ihrem Weg abzubringen.
Zu guter Letzt spricht Dajin noch ein letztes Mal mit seinem Schüler Rohal zwischen den Ziegen, um ihn darum zu bitten, uns zu begleiten. Er stimmt dem zu, aber nur, wenn sein Freund “Der Graf” auch mitkommt. Ohne ihn geht er nicht. “Hast du sonst alles, was du mitnehmen willst?”, Rohal klopft kurz auf seinem zerschlissenen grauen Gewand rum und holt dabei von irgendwoher noch eine Rohalshaube, die er sich über den Kopf zieht. “Nein, ich hab alles.” Dajin bemerkt sofort den Obsidian, der in die Haube eingelassen ist. “Woher hast du diese Haube?” “Diese?” Fragt Rohal, wie so oft, ist nur Verwirrtheit in seinen Augen zu sehen. “Weiß ich nicht, ich glaube, ich besaß sie schon immer.” “Dann pass gut auf sie auf.”
66.2 – Freitag, 18.11.22 – 66.2.1 – Picklige Schwarzmagier, garstige picklige Schwarzmagier “Seht ihr? Dafür braucht ihr mich. Bestimmt.” Die Stimme des Grafs klingt selbstzufrieden. “Dieses Labyrinth ist mein Schicksal.” Vor etwa einer halben Stunde hatte er die Gruppe mit einer einfachen Rechts-Links-Folge durch das Heckenlabyrinth im Osten der Burg gelotst, durch welches die Helden ihren Weg zum Spinnenwald bahnen mussten. Vor etwa zwanzig Minuten hatte er angefangen mit sich selbst zu diskutieren. Irgendein wirres Zeug darüber, wann genau er die Gruppe denn durch welches Gängegewirr lotsen muss und trotz des dumpfen Gefühls, etwas vergessen zu haben, kommt er zu dem Schluss, dass es nichts anderes gewesen sein kann. Auch die Reisenden aus dem Bornland, die noch fast nach Schnee riechen und sich kurz am Feuer um die Mittagszeit bei den Helden aufwärmten, irritierte er mit seinen halblaut geführten Gesprächen. Spannender wurde es nur, wenn Rohal mit ins Gespräch einstieg. Die Berichte der Reisenden allerdings besorgt die Gruppe nachhaltig. Sie erzählten, dass dort trotz des fortschreitenden Frühlings im Bornland noch tiefster Winter herrscht. Nachdem sich die Gäste wieder auf den Weg nach Burgheym machen und das Knarzen der Sättel unterstrichen vom quietschen der Räder des Karrens das vornehmliche Geräusch neben den leisen Gesprächen Rohals ist, rätseln die Gefährten darüber, warum es zu dieser Jahreszeit dort noch so kalt ist. “Der Feind kommt näher.” Verwundert schaut Jabal Moriah an, die danach kurz die Geschehnisse in Bjarldorn und Notmark erzählt. Sie ist nach den Geschehnissen in Kurkum davon überzeugt, dass Uriel mit Glorana und der Wilden Jagd auf dem Weg ist, um Tobrien in die Zange zu nehmen. Bergan reiten sie durch die ersten Ausläufer des Waldes, bis sie auf dem Scheitelpunkt ein Gasthaus unter rotschwarzer Flagge sehen. Das Sonnenlicht, das die Szenerie fast romantisch beleuchtet, scheint über die Geschehnisse zu spotten. Ein Jüngling in schwarzroter Robe steht und befehligt andere, außerhalb des Sichtfeldes. In der Nähe bewegen sich fünf Körper sacht im Wind und der Kontrast könnte grotesker nicht sein. Die Gruppe verlangsamt sich und diskutiert, als ein gellender Schrei einer Frau über die Baumwipfel gellt. Verstört steigen ein paar Tauben in der Nähe auf. Fünf weitere rotschwarz berobte Gestalten stehen etwas Abseits. Ihr Unbehagen sickert trotz der Entfernung bis zu den Helden durch, während ein paar deutlich besser gekleidete Kämpfer die Straße bewachen. “Jetzt holt die Toten herab!”, klingt die hohe Stimme des Adepten den Weg hinab. “Wir dürfen keine Ressourcen verschwenden.” Geknickt, mit zerfetzter Kleidung und schlurfendem Gang taucht die Angesprochene auf und beginnt, eine Leiche nach der anderen wieder auf den Boden zu legen. Noch während die Helden diskutieren, aber auf die feindliche Gruppe zuhalten, bemerkt sie einer der Wachleute, der unmittelbar auf sie zu reitet. “Hey, ihr da!”, brüllt er ihnen entgegen. “Was habt ihr geladen?” Die Hufe des Pferdes treiben hart in den Untergrund des Weges. “Wobei … ist auch egal, das gehört jetzt uns.” Tungdil reitet ihm entgegen und überzeugt ihn davon, dass die Gruppe wertvoll ist. Der Krieger verbucht das zwar eher unter “Gehört eh uns”, willigt aber ein, dass sie ihm unbehelligt folgen dürfen. Auf dem Weg zu den Magiern weiht Tungdil seine Gefährten ein, dass er einen Überraschungsangriff plant und prescht vor, um den pickligen Schwarzmagier in ein Gespräch zu verwickeln. In einigem Abstand hält die Truppe an und Moriah und Jabal steigen von ihren Pferden. Während sich auch Gerion und Dajin zum Angriff bereit machen, schleicht Moriah kurz zu dem Gasthaus und späht durch ein Fenster in den Innenraum. Dort sieht alles danach aus, als habe der feindliche Trupp gründlich auf- beziehungsweise ausgeräumt, aber es scheint sich keine Verstärkung im Hinterhalt zu verstecken. Sobald Tungdil den Kampf eröffnet, geht es recht schnell. Jabal springt zum Magier, aber schlägt nicht zu, sondern bremst seine Klingenspitze weniger Finger vor der Nase des Pickligen. “Ergebt euch”, grollt er. “Ihr habt keine Wahl.” Dajin rollt kurz ob des Pathos’ mit den Augen. Kaum hörbar brummt er “… so viel zum Überraschungsangriff …”, als die Leibwachen des Magiers natürlich angreifen. Der Kampf ist trotzdem schnell beendet, denn die rotschwarz zusammen geflickten Soldaten greifen nicht ein. Es sind offensichtlich einfache Bauern und die Frau, die von dem Magier gequält wurde, ihre Dorfvorsteherin. Sie wurden gezwungen, sich Borbarads Truppen anzuschließen. Sie haben bei dem Gasthaus Wache halten sollen, als die fünf Diebe Unterschlupf suchten, doch als sie als Diebe erkannt wurden, hatte man sie erhängt “… wie es sich gehört”. Dass der picklige Magieradeptus mit der neu gewonnen Macht nun ganz den Sadisten raushängen lassen musste, während er keifte, dass diese “Ressourcen” sofort vom Galgen geholt werden, weil der Meister sie in Mendena braucht, überrascht die Helden kaum. In einer ähnlichen Arroganz spricht der Jüngling auch mit Tungdil und Jabal, während Moriah sich im Hintergrund den halb abgehackten Arm wieder zusammenflicken lässt. Erst als Dajin mit erhobenem Dolch kurz hinter Jabal steht hält der Rondrageweihte ihn auf. “Wir erschlagen kein Kind!” Eine Diskussion bricht aus, während derer sich die Vier entscheiden, wie die Gruppe mit Kriegsgefangenen umgeht: Zwangsrekrutierte, besonders die Frischen, werden – wenn es möglich und sinnvoll ist – die Möglichkeit erhalten zu fliehen und sich an einen sicheren Ort zurückzuziehen. Echte Überzeugungstäter werden befragt und dann getötet. Es sei denn, Zeit und Ort lassen es zu, zu versuchen, sie umzudrehen. Wenn es sich um Krieger & Söldner handelt und die Zeit es zulässt, verurteilt Jabal sie für ihre Taten zu einem schnellen Tod. Über die konkrete Form des Ablebens von Magiern entscheidet Dajin und es ist immer Vorsicht geboten. Das Urteil über überzeugte zwergische Borbaradabhänger obliegt Tungdil. Opportunisten werden zeiteffizient so unschädlich wie möglich gemacht: Waffen, Rüstung & weitere Ausrüstung abnehmen, Offizieren den Waffenarm brechen, solche Dinge. Ihr Leben wird in der Regel geschont.
Nachdem Dajin noch einmal die Fesseln und Ketten überprüft hat, wecken sie den Magier. Er heißt Hexagon al Shira, war Jahrgangsbester in der Akademie von Brabak, und er war Schüler der Nekromantin Dimiona. Sein ganzes Wesen trieft vor Stolz und jugendlicher Arroganz, für diese glorreiche Aufgabe auserkoren worden zu sein. Je länger allerdings die Zeichen mit ihm reden, umso kleinlauter wird er. Aus Muschelstrand weiß er zu berichten, dass Magier versuchen, das dritte Zeichen aus Gefangenen zu extrahieren, aber Borbarad soll verärgert sein, dass es so lange dauert und er es selbst machen will. Der Auftrag ihrer Reise war es, möglichst viele Leichen nach Mendena zu bringen. Außerdem haben die Gefährten eh keine Chance nach Muschelstrand zu kommen, denn ein Banner soll in Kürze in ihre Richtung aufbrechen. Als er dies alles berichtet hat, stößt Dajin ihm einen Dolch ins Herz.
Die Gehängten und im Kampf gestorbenen bringen die Gefährten in das alte Gasthaus. Die Flammen lodern noch, als sie sich mit ihrem Karren weiter auf den Weg ins Feindesland machen, damit die Ressourcen nicht in Borbarads Hände fallen. 66.2.2 – Spinnenwald und Rebellen Der gelle Schrei des Falken ertönt. Jabal, Moriah und Tungdil schauen der schlanken Gestalt des Raubvogels hinterher, der den Weg Richtung Muschelstrand vorauseilt. “Wirklich, niemals werde ich mich daran gewöhnen …”, murmelt Jabal. Tungdil klopft ihm dabei zwei Mal beruhigend auf den Oberschenkel, während Moriah sich ein Schmunzeln nicht verdrücken kann. Mit scharfen Augen sucht der Magier in Tiergestalt nun den Weg nach dem Banner des Feindes ab. Der Plan ist, sich rechtzeitig im Wald des des Spinnenkönigs zu verstecken, in der Hoffnung, dass die Bekanntschaft mit der Spinnenkönigin aus dem Süden vielleicht hilft. Als Dajin voraus fliegend aus dem Wald kommt, sieht er das Banner schon auf halbem Weg zwischen dem Wald und Muschelstrand. Allerdings wird seine Aufmerksamkeit von etwas fremdartigem abgelenkt. Riesig, braun-grün, groß für ein Schiff und trotzdem vor Muschelstrand im Meer schwimmend, wirkt es fremd und furchteinflößend. Selbst auf diese Distanz. Aus Neugier fliegt er näher heran und erkennt: Es ist eine Dämonenarche. So nahe fliegt er heran, dass er auf der Dämonenarche Darion Paligan erkennt, der plötzlich zu ihm schaut und seinen Finger auf Dajin richtet. Plötzlich erscheinen mehrere kleine fliegende Dämonen, die Jagd auf den Magier aus Maraskan machen. Dajin kann sie abschütteln und fliegt zurück.
Dem Plan folgend gehen die Gefährten kurz vor dem Aufeinandertreffen mit dem feindlichen Banner in den Wald und Tungdil ruft grüßend den Spinnenkönig. Moriah stellt sich hinter den zwergischen Begleiter, legt ihm eine Hand auf die Schulter und lässt die Kraft des Zeichens seine Worte weiter tragen, freundlicher klingen und die Unschuld ihrer Bitte unterstreichen. Tatsächlich taucht der Spinnenkönig mit seinem unzähligen Gefolge auf. Es war nur ein Augenblick und an jedem der Bäume hängen plötzlich hunderte Spinnen jeglicher Größe. Der Spinnenkönig hält nicht viel von seiner wilden Schwester aus dem Süden, aber dank Moriahs Zeichen verhält er sich friedlich und erzählt auch von dem Pakt, den vor Generationen der Herrscher Tobriens mit den Spinnen geschlossen hat. Der Wald gehört den Spinnen, dafür lassen sie die Reisenden des Weges in Ruhe. Tungdil verhandelt mit ihm noch einen zusätzlichen Pakt, dass die Gefährten Gastrecht im Wald bekommen, und die Spinnen sich dafür das Banner von der Straße holen dürfen. Um die Zeit zu verbringen, führt uns der Spinnenkönig noch an einen Ort, zu dem er meint, dass er jemanden interessieren könne. Ein Pfad öffnet sich und wir finden einen gigantischen Pfotenabdruck Liskas, der Wolfsgöttin. Er misst über 100 Schritt. Während wir warten und hin und wieder leise Schreie aus der Ferne hören, schreitet Jabal tief in Gedanken verloren den Abdruck ab.
Der Spinnenkönig ist schon lange verschwunden, als eine kleine Spinne die Gefährten wieder auf den Weg zurückführt. Eine Gestalt in Spinnenweben gewickelt hängt von einem Baum: Die Spinnen haben ein Abschiedsgeschenk hinterlassen. Als die hängende Figur die näherkommenden Schritte hört, fängt sie an zu betteln. Es ist ein Maraskaner, der wohl zu dem Banner gehört hat. “Sie lässt mich am leben, wenn ich dir etwas sage!”, wendet er sich flehentlich an Dajin. “Nun, Bruderschwester, dann sprich”, fordert dieser den Landsmann in seiner gewohnt freundlichen Art und Weise auf. Dass sein freies Auge eventuell die Freundlichkeit seiner Stimme nicht spiegelt fällt dem panischen Mann in den Netzen nicht auf und seine Gefährten teilen an dieser Stelle Dajins Empfinden. Er berichtet, dass der Frosch auf die Plagenbringer gebracht wurde, die bald nach Mendena aufbricht, da die Magier es nicht schaffen, das Zeichen zu extrahieren. “Er will es selber tun!” Trotz seines Betteln, tötet Dajin auch ihn.
Die Reise geht weiter durch den Wald, aber kurz bevor die Gefährten aus ihm heraustreten, verkleiden sie sich mithilfe der Rüstungen der Borbaradianer, die sie bei dem alten Gasthof getötet haben. Währenddessen beginnt der verrückte Graf leise vor sich hinzukichern. “Was ist so lustig, Graf?” “Ihr solltet euch hüten auf dem Weg”, sagt er mysteriös. “Feinde, die Freunde sind, werden euch überfallen.” Tungdil zieht eine Augenbraue hoch. “Sprecht ihr von den Rebellen?” Graf Baldur Greifax von Gratenfels grinst und nickt. “Jaja, und nicht nur das – ich kenne auch den Weg durch das Labyrinth!” “Aber durch das Labyrinth sind wir doch schon durch?” “Nicht dieses. Ein anderes.” Kaum aus dem Wald herausgetreten erfüllt sich die Prophezeiung und Tungdil erkennt bei den Wegelagerern, die soeben aus ihrem Versteck getreten sind, die Rebellen, bei denen er auf dem Weg aus dem Norden ein paar Tage verbracht hat. Auch ihr Anführer ist dabei: Golambes von Gareth-Streitzig, ein Halbelf mit blondem Haar und scharfen Gesichtszügen – und der Onkel von Brin, dem Reichsbehüter. Tungdil gibt sich zu erkennen, bevor die Pfeile der Rebellen ihre Sehnen verlassen. Golambes verspricht, die Gefährten zu unterstützen, und kann berichten, dass drei Pottwale die Plagenbringer angegriffen haben, weshalb sie noch immer vor Muschelstrand liegt, da sie repariert werden muss. Die Besatzung des Adlers musste teilweise in einer Blutgrube gegeneinander antreten und die Überlebenden werden noch immer in Muschelstrand gefangen gehalten und als Informationsquelle über den Adler genutzt. Auch sollen die Gefährten in Muschelstrand den Wirt Tari ins Vertrauen ziehen, denn er kann helfen, sie zur Arche zu bringen. Und dafür, dass sie Golambes auf den Adler nach Gareth mitnehmen, werden die Rebellen sie auch bei der Flucht unterstützen. 66.2.3 – Im Ungetüm Die hellen Steine, welche die Straße unter den Füßen der Reisenden bilden, ist verdreckt von Schlamm, Blut und anderen Substanzen, die keiner der Helden genauer identifizieren will. Es ist laut in Muschelstrand. Von überall kommen Stimmen, teilweise klingt Musik, woanders tönen dumpf Schläge und Schmerzenslaute aus einer Gasse. Helles Lachen von Frauen rieselt von einem der Balkone hernieder und aufgrund der Menge an Menschen und Wesenheiten kommt die Gruppe mit dem Karren nur langsam voran. Sie können nur noch ahnen, wie schön die Stadt einmal gewesen sein muss. Dajin und Tungdil, die sie noch im alten Glanz kennengelernt haben, tauschen finstere Blicke. Selbst Hummerier und Krakonier wandeln hier wie normale Bürger. Die Tür zu der Taverne, in der Tari als Wirt arbeiten soll, quietscht und lässt von innen nicht nur mehr Geräusche hinaus in die Stadt, sondern auch mehr Gestank und eine wilde Musik, die ihren Rhythmus durch alle Gäste des Schankraums zieht. Es ist dicht gedrängt und stinkt nach Schweiß und Bier. Nur die Drachengardisten scheinen im allgemeinen Chaos eine Art Ruhe zu haben. Es scheint, als genössen sie mehr Respekt als sie verdient hätten. Eilig drängen sich die Fünf durch die Menschen hin zur Theke, wo ein charismatischer, blonder Mann eilig Getränke ausgibt und flotte Sprüche drückt. Als er sich Moriah zuwendet sehen sie alle, dass sein Lachen seine Augen nicht erreicht. Im Gegenteil, er scheint kühl und berechnend über die Situation zu wachen. “Und was kann ich für euch tun?” Moriah schenkt ihm ein Lächeln und bestellt eine Runde Bier für alle. Während er die Humpen füllt und austeilt tauschen die beiden das ein oder andere freundliche Wort, bis Moriah sagt: “Wir sind auf dem Weg hierher an Irrlichtern vorbeigekommen.” Tari schaut sie an, die Augen kurz geweitet, und nimmt einem nach dem anderen den Krug wieder ab. “Dann solltet ihr das hier nicht trinken, wartet.” Er grinst breit. “Für euch habe ich etwas Besseres.” Während der Wirt sich um die Getränke kümmert, lässt Moriah den Blick den Tresen hinabstreifen und schaut eigentlich mehr oder weniger ins Leere, bis sie bemerkt, dass sie ein Hummerier anschaut. In wenigen Sekunden überspielt sie ihr Erstaunen, lächelt freundlich und nickt ihm zu, bevor sie sich mit einem kribbelnden Gefühl im Nacken wieder Tari zuwenden will. Hauptsache nicht auffallen ist die Devise. Allerdings hat der Hummerier andere Pläne und sein Freund, ein Krakonier, ist so freundlich, all die Anzüglichkeiten zu übersetzen, die er Moriah … anbietet. Die Situation spitzt sich zu, doch bevor sie völlig eskalieren kann wird die Aufmerksamkeit von einem Drachengardisten auf sich gezogen. Er unterbindet die Anzüglichkeiten des Hummeriers – nur um dann seinerseits aufdringlich zu werden. Gerade als der Herr namens Gero Moriah auf ein privates Getränk einladen will, wird er von einem Boten schnellstens und unmittelbar zur Plagenbringer gerufen. Endlich allein an einem Stehtisch in einer dunklen Ecke, übertönt und abgeschirmt durch das Tohuwabohu um sie herum, bestätigt Tari den Helden, dass sich Björn auf der Dämonenarche befindet. Wale haben ein gigantisches Loch in ihre Flanke gerissen und einige der Seeschlangen getötet, welche die Plagenbringer sonst durch die Meere ziehen. Allerdings hat der dämonische Algenteppich um das gigantische Geschöpf sie zu ihrem Gott geschickt. Nichts desto trotz kann die Plagenbringer nicht fort, bevor nicht diese Wunde geheilt ist. Auch erfahren sie von Tari, dass zwei der Wächter, die in der Nähe sitzen und lustlos Karten spielen, zum nächsten Wachdienst dort eingeteilt sind. Kurzerhand beschließen Dajin und Moriah, diesen beiden Gesellschaft zu leisten. Während sie die beiden bei einer kleinen Partie Boltan ein Getränk nach dem anderen ausgeben erspielen sie sich ein paar Informationen. Zum Einen verlässt der Admiral die Plagenbringer nie und zum anderen kann er überall in dem Geschöpf seine Augen in der Wand öffnen. Erst als Metapher verstanden fragen Moriah und Dajin nach, doch anscheinend handelt es sich tatsächlich um Augen: Entweder ist er eng mit dem dämonischen Wesen verbunden oder ein mächtiger Zauberer. Oder beides.
Kurz darauf mischen sich Jabal, Tungdil, Moriah und Dajin mit Gerion, Rohal und Baldur in Uniformen unter die Menschen auf den Straßen von Muschelstrand. Tari hatte für die Übrigen noch rotschwarze Überwürfe der Gardisten, für Dajin sogar noch eine Robe. Damit wird er automatisch als Fähnrich anerkannt und er tut sein Bestes, wie ein richtiger Borbaradianer zu wirken: Er humpelt und verzieht das Gesicht, die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Eilig folgen sie dem Weg zum Hafen, als ein Ruf hinter ihnen sie verharren lässt. “DER BARON!” Sie treten zur Seite und wenden sich um – und wahrhaftig, dort reitet der Baron von Muschelstrand. An seiner Seite: Dahna. Dajins Blick erhellt sich nur für einen kurzen Augenblick, denn etwas wirkt an ihr nicht richtig. Es dauert nicht lange, bis sie erkennen, dass Dajins ehemalige Freundin von den Toten zurückgebracht wurde. Nur Farbe und Duftwasser sorgen dafür, dass sie nicht auf den ersten Blick ihr wahres Wesen offenbart. Der Magier schluckt schwer und über Tungdils Mine legt sich eine Mischung aus Wut, Trauer und Ekel. Schnell entfernen sie sich von diesem Ort, die Stimmung noch finsterer als zuvor. Jeder Schritt näher an die Arche zerrt mehr an der Seele der Helden. Über 200 Schritt misst das schwimmende Gebilde im Hafen der Stadt und sah sie von weitem noch wie eine Art gigantisches Schiff aus, so offenbart sie beim näherkommen ihre grausame Gestalt. Lange, dünne Spinnenbeine ragen aus dem Rumpf des Wesens. Das Wasser im Hafen schäumt von den beiden überlebenden Seeschlangen, die sich leidend ständig winden. Aus Löchern tropft grüner, roter oder schwefliger Schleim und wer einen weiteren Blick wagt, erkennt Hunderte von Morbus, welche die Borke besetzen. Schaudernd macht der Geist Halt, als er sich zu erkennen weigert, dass Leichen auf die langen Dornen gespießt sind. Gerade öffnet sich das den Helden zugewandte, gigantische Auge, als … “Fähnrich! Wer seid Ihr und was führt Euch her?”, reißt eine quäkende Stimme die Helden aus dem furchtbaren Anblick. Dajin, mit einer beeindruckenden Geistesgegenwärtigkeit gesegnet, schafft es, den Wachen zu erklären, dass er mit seinen Begleitern nicht nur die Ablöse ist, sondern auch beordert, sich das Walloch genauer anzuschauen. Eine provisorische Rampe führt hinauf ins Innere des Galeerenfressers, über welche ein paar Sklaven gerade eine kleine Dämonenarche vor Schmerzen schreiend auf die Wunde zutragen. Das Brett in ihren Händen quietscht in tausend nie gehörten Stimmen und übergießt sie mit ätzenden Säuren, doch die Sklaventreiber kennen keine Gnade. Während die Wache abzieht im Glauben, ihr wohlverdientes Feierabendbier trinken zu dürfen, zwingen die Magier und Sklaventreiber den Archensprössling zur Verschmelzung mit der Plagenbringer, wobei er sich so gut er kann dagegen wehrt. Die Ablenkung nutzend beritt die Gruppe das dämonische Geschöpf.
Die ersten Schritte ins Innere des Ungetüm fühlen sich für die meisten der Gefährten befremdend an. Das Bewusstsein, etwas so großes, lebendes zu betreten, hat sich keiner von ihnen jemals ausgemalt. “Erste links!”, ruft der Graf und Dajin zögert nicht, seiner Anweisung zu folgen. “Zehn, Neun, Acht …”, fügt die Stimme des Grafs an, als er hinter Dajin in einen kleinen, engen Gang folgt. Nur kurz hatte sich der Magier gewundert, warum sie nicht den großen Gang nehmen, der offensichtlich gut begehbar zu sein scheint, denn die Abzweigung scheint eine Art Rutsche zu sein. Der Maraskaner in Verkleidung schwingt sich ins Schwarze. Kurz hinter ihm die zählende Stimme. Einer nach dem anderen folgen sie ihnen und entgehen nur knapp dem Drachengardisten Gero, der just in dem Moment aus dem breiten Gang gen Ausgang schreitet, als Baldurs Stimme die Null ansagt. Mit lautem Platschen landen sie in einem dunklen Raum und bis zu den Waden in Wasser. Oder zumindest hoffen sie, dass es Wasser ist. Der Untergrund unter ihren Füßen ist uneben, glitschig, nachgiebig und irgendetwas scheint um sie herum in dieser Flüssigkeit zu liegen. Dajins FlimFlam offenbart Arme. Beine. Aufgequollene Gesichter. Ressourcen. Moriah fängt panisch an, rückwärts zu gehen und stößt gegen Rohal, erschrickt sich und schreit kurz auf, während sie sich umdreht. In dem Moment, in dem sie Rohal ins Gesicht schaut, ist er wieder da, geistig klar und leise spricht er beruhigende Worte. Es dauert nur ein paar Sekunden, doch die Macht, die ihre Seele beruhigt, ist überwältigend. “Zweite rechts!” In den Wänden rechts und links befinden sich große Tore. Auf der rechten Seite ist eines offen. Dahinter ist ein gut beleuchteter Gang, so hoch, dass ein Oger hindurch passt. Doch es ist das erste Tor. Das zweite daneben ist geschlossen. Dajin steht davon und überlegt, während die anderen den Raum mehr oder weniger zu ignorieren versuchen. Gerade als er überlegt, doch lieber den schon geöffneten Weg zu wählen – schließlich liegen beide nebeneinander und führen in dieselbe Richtung – hören sie fröhliches Gesumme und große, schwere Schritte. “Du musst es öffnen.” Die Stimme Baldurs ist nur ein Raunen in Dajins Ohr. “Er kommt.” Tungdil schaut in den Gang und sieht in der Ferne, beleuchtet von bläulich-grünlichem Licht, die Silhouette eines Ogers. Er watet so schnell er kann durch die Leichen zu Dajin. “Wir sollten uns wirklich beeilen.” Kurzerhand schiebt er sanft, aber bestimmt seinen Freund aus dem Weg und zückt seinen Dietrich. Also öffnen sie das Tor und stehen danach in einem ähnlichen Gang, an dessen Wänden fluoreszierendes Moos Licht spendet und gerade, als die schweren Schritte des Ogers ins Wasser platschen, schließt sich das Tor wieder hinter ihnen. Nach ein paar zögerlichen Schritten kommentiert Baldur “… dritte links …” und wie auf Kommando bemerken die Helden Türen rechts und links im Gang. Oder so etwas ähnliches. Mit dem Rücken zu den Eindringlingen sitzt ein Magier in Rotschwarzer Robe, der Dokumente bearbeitet, Zahlenreihen vor sich hinmurmelt, irgendwas zu vergleichen scheint. Als er Schritte hört wedelt er hektisch mit der linken Hand, gibt harsche Befehle und erst, als er sich umdreht, stockt er. Durch Dajins Lüge, von Borbarad persönlich geschickt worden zu sein, wird auch dieser Raum passierbar. Auf dem Weg packt Moriah sich eine Handvoll des leuchtenden Mooses ein. Tiefer und tiefer folgt die Gruppe der Stimme des Grafs in die Eingeweide des Ungetüms hinein. Sie rennen so schnell sie können durch eine sogenannte “Methankammer”, glücklicherweise ohne zu ersticken. Sie krabbeln durch einen engen Gang in eine Kammer, aus der viele Gänge abzweigen, wobei das Wort “Gang” schon eine arge Beschönigung ist. Die “Sechste rechts … oder?” ist ein sehr enger, tiefschwarzer Durchgang, durch den sich jeder einzelne regelrecht schieben muss. Zum ersten Mal bei diesem Höllenritt zögert das erste Zeichen. Die Unsicherheit in der Stimme des Grafen und die Enge des Ganges vor ihm, beides in Kombination – irgendetwas hält ihn zurück. Moriah bemerkt seine Zurückhaltung, tritt neben ihn und lächelt ihm kurz auffordernd zu. Danach schiebt sie sich – das leuchtende Moos in der Hand – in die Röhre, Stück für Stück und das beängstigendste ist noch nicht mal die gespenstige Umgebung oder die Beklemmung, sondern die Tatsache, dass die Wände des Ganges fühlbar lebendig sind. Warm und arbeitetend. Am anderen Ende landet sie in einer Art Hohlkammer, an deren Boden eine extreme Kälte bis zu ihr strahlt. Gerade rechtzeitig, bevor der Gang sich in einer Kontraktion zusammenzieht. “Ich glaube, wir sind am Ziel!”, ruft sie halblaut und ohne wirkliches Ziel in Richtung des Ganges, aus dem sie gerade fiel, und geht ein paar Schritte auf die kalte Stelle am Boden zu. In der Finsternis immer den linken Fuß vorschiebend, den rechten nachsetzend. Nach und nach folgen ihre Gefährten, bis nur noch Baldur und Jabal fehlen. Jeder von ihnen hat eine Kontraktion des Ganges abwarten müssen, bevor sie sich sicher hindurch bewegen konnten. Der Graf dreht sich noch einmal zu Jabal um, grinst ihn breit an und schlägt in die Hände. “Wir sehen uns drüben.” Sein Körper verschwindet nach und nach. Er hat Schwierigkeiten, sich zielstrebig vorwärts zu bewegen, als hilft Jabal ihm, indem er seine Füße nimmt und ihm Halt gibt, während Baldur sich weiter schiebt. Allerdings passiert das, was sie zu vermeiden suchten: Das Mahlen von Knocken und Fleisch, ein ersticktes Gurgeln und Baldur Greifax von Gratenfels ist nicht mehr. Verwirrt hält Jabal noch immer die übriggebliebenen Füße des Gefährten in der Hand. Die Gruppe im Magen schaut alarmiert und fast unisono zum Gang, erschrocken. Sie wissen, dass es nichts gibt, was sie tun können. Das bläuliche Licht des Flim Flams wirft unruhige Schatten auf die Blassen Gesichter und an die Wände des vermeintlichen Magens. Jabal auf der anderen Seite nutzt seine Rüstung, die er vor sich in den Gang schiebt, bevor seine Gestalt folgt. Über und über mit Blut besudelt taucht er bei seinen Freunden auf, die just in diesem Moment den Flim Flam löschen – denn unter ihnen scheint ein Licht durch den Boden. Und nicht nur das. Ein unförmiger Schatten, erst groß, dann immer schärfer und dunkler und klarer, schiebt sich an den Boden heran und sie erkennen: Jemand lauscht von unten. So leise er kann schleicht Jabal hin und mit einem gezielten Stich verletzt er den Menschen tödlich. Leider platzt dabei der Magen auf und Jabal, Dajin, Moriah, Tungdil, Rohal und Gerion landen an dem Ort, an dem Björn gefangen gehalten wird. Der Blick durch den Raum zeigt nicht nur drei weitere Soldaten und einen Magier, sondern auch Björn. Eingeschlossen in einem Eisgefängnis bewegen sich die Gliedmaßen der Echse nur minimalst, denn um ihn herum schweben vier kleine, bläuliche Kugeln mit Stacheln, von denen eine nahezu niederhöllische Kälte ausgeht. Sie wirken wie schwebende Eiskristalle. Während Tungdil und Jabal sich in den Kampf mit den Wächtern begegnen und Dajin gegen den Magier kämpft, rennt Moriah von einer Kugel zur anderen und zerteilt sie so schnell es geht. Diese niederen Dämonen halten das dritte Zeichen gelähmt und auch Moriahs Bewegungen werden verlangsamt, fast schmerzhaft. Erst beim Dritten ist sie nicht zielsicher genug, aber trotzdem erledigen die Gefährten alle Gefahren. Sobald der Bann gebrochen ist beginnt das Eis um Björn langsam zu tauen. Erleichtert, den Thorwaler mit dem kalten Herzen wieder gefunden zu haben, nehmen sie ihn in die Arme – auch um den Tauprozess zu beschleunigen.
Es dauert etwas, bis Björn sich langsam wieder bewegen kann, und derweil sind aus vielen Richtungen Alarmrufe zu hören. Tungdil läuft vornweg, einen Ausweg suchend und rennt dabei in einen Hinterhalt von Armbrustschützen. Dank seines Schildes kann er sie abwehren und Jabal springt über ihn drüber um die Schützen zu köpfen. Die Gefährten treffen noch auf ein paar wenige Wachen, die aber keine große Gefahr sind, bis sie wieder vor dem Loch in der Arche stehen, welches kurz davor ist geschlossen zu werden durch die Jungarche. Jabal und Tungdil nutzen die Gelgenheit, springen auf die Jungarche um ihr ein paar Hiebe zu geben und Tungdil springt auch sogleich weiter um die überraschten Magier etwas einzukürzen. Björn, der von seiner eisigen Steifheit nun endlich vollkommen befreit ist, bekommt von Dajin einen Fortifex vor sich gezaubert und rennt wie ein Rammboch den Steg entlang und schubbst jeden ins Wasser der vor ihnen auftaucht.
Geschütze auf der Arche werden noch nach ihnen geschossen, treffen aber nicht, genausowenig wie ein paar Ranken, die sich von der Arche abgespaltet haben.
Als sie die Rampe aus dem Walloch hinunterstürmen sehen sie, wie der Adler langsam schon an Höhe gewinnt. Golambes steht an Deck und ruft ihnen zu, dass sie sich beeilen sollen und so schnell wie sie können, fliehen sie mit der Seeadler.
66.2.4 – Tungdil und die Kappe 26. Ingerimm 1019 BF nach der Flucht → am 29. Ingerimm in Kurkum
An Deck der Seeadler herrscht viel Betrieb bei der Flucht aus Muschelstrand. Björn ist noch immer zu einem großen Teil in seiner Echsengestalt und sehr langsam. Alle Mannschaftsmitglieder der Adler, die gesund genug sind, tun ihr Möglichstes, dass das Luftschiff so viel Distanz zu dem verfluchten Ort aufbaut wie es geht. Moriah und Jabal kümmern sich darum, dass sie Rohal und Björn an eine geschützte Stelle setzen – jeder für sich in seiner eigenen Welt, und doch irgendwie in ihrem Zustand vereint. Danach greift jeder Einzelne von ihnen beherzt zu. Erst, als sie sicher sind, dass sie nicht mehr verfolgt werden, wird das Treiben ruhiger und die Mannschaft wird beherzt begrüßt. Sie beschließen, nach Kurkum zu fliegen und dabei Schamaham zu umgehen. Auf dem Weg werden die Verletzten versorgt und Jabal und Moriah tun ihr Möglichstes, um Björn wieder aufzubauen. Er verwandelt sich zwar Stück für Stück zurück, scheint aber zutiefst von den Erlebnissen geprägt worden zu sein. Eines Abends sitzt die Gruppe um eine Feuertonne, trinken, was auch immer sie in ihren Vorräten noch gefunden haben und haben für einige Augenblicke die Illusion von Normalität zurück. Rohal sitzt zwischen Dajin und Tungdil, die Kappe in Händen. Gedankenverloren schaut er auf die Reflektion im Obsidian. Tungdil folgt seinem Blick. “Rohal …”, beginnt er. “… darf ich den Splitter aus dieser Kappe entfernen?” Rohal schaut noch immer auf den Stein und es dauert einen Augenblick, bis er antwortet: “Es wird einen Zeitpunkt geben, an dem es wichtig ist, dass dieser Stein in dieser Kappe sein wird.” Er wendet sein Gesicht Tungdil zu und lächelt ihn an. “Danach kannst du überlegen, ob du diesen Stein und die damit kommende Verantwortung tragen willst.” Dann verzieht sich die Mine leicht und er greift sich mit einer Hand an die Stirn. “Weißt du, mein Geist … er ist wirr und wild und schwer zu greifen … wenn ich nur … “ Die Stimme wird leiser, ein Gemurmel, das fast an Baldur erinnert, bis der Blick des jungen Schülers wieder von dem Spiel der Flammen im Obsidian eingefangen wird. Währenddessen unterhalten sich Moriah und Dajin leise auf der anderen Seite. Sie erzählt ihm von ihren Gedanken über Rohal, die sie seit dem Tal begleiten und im Innern der Plagenbringer verstärkt wurden. “Sag, Dajin …”, fragt sie vorsichtig und fühlt sich dabei fast wie ein Kind, das seine Eltern fragt, ob der schwarze Mann wahr ist. Dabei verzieht sich kurz ihr Gesicht, im Wissen, die Antwort geben zu können. “… kann es sein, dass unser Rohal … Rohal ist?” Dajin schaut ihr in die Augen und nickt fast unmittelbar. Moriahs Augen werden groß. “Der Rohal?” “Der Rohal.” Dajin nickt erneut. “Borbarad und Dajin sollen den Aufzeichnungen nach immer gleichzeitig wieder auftauchen und nach der Macht, die wir bei ihm schon gesehen haben, bin ich schon davon überzeugt, dass er wirklich Rohal ist.” Bewundernd und ehrfürchtig schaut die Spielerin zu dem jungen Mann hinüber, der wie im Selbstgespräch immer wieder das Gesicht verzieht und vor sich hin murmelt. Sie erinnert sich aber auch an die Momente der Weisheit und Kraft, wenn sein Geist klar und greifbar war. Bis auf eine Zwischenlandung, weil sie noch einen der verfluchten Bäume sehen die Tungdils Herzen bergen, verläuft die Reise nach Kurkum ruhig. Noch immer liegen die Flüchtlinge im Rondraschlaf. Doch es fühlt sich fast so an, wie nach Hause zu kommen, als sie ihre Füße auf die Steine des Hofes setzen.
66.3 – Samstag, 19.11.22 – 66.3.1 – Auf dem Weg nach Gareth 14. Rahja 1019 BF → Gareth
In Kurkum feiern die Gefährten ein bescheidenes Wiedersehen mit der neuen Amazonenkönigin Gilla. Als die Gefährten ihr Golambes vorstellen, ist schon zu merken, dass Gilla in ihrer Kindheit die höfische Etikette anerzogen wurde, so einfach verfällt sie in den höfischen Sprech unter Adligen. Die Nachricht von dem zerstörten Löwenstein nimmt Gilla gefasst auf, denn sie hatte es schon befürchtet. Sie lässt verlauten, dass 2 Tage der Trauer folgen für die gefallenen Amazonen.
Im Gegenzug hat Gilla von seltsamen Neuigkeiten aus dem Norden zu berichten. Die Adelsmarschallin Tjeika von Notmark ist zurück in Festum und stellt sich gegen ihren Vater Uriel indem sie den Süden gegen ihn vereinigt. Nach den 2 Tagen der Trauer will Gilla selbst in den Norden aufbrechen, um Thesia von Ilmenstein zu unterstützen.
Als der Adler über Schamaham fliegt, sehen sie wie sich eine immer größer werdende Armee in der Stadt sammelt und im Norden der Stadt werden fensterlose kastenförmige Gebäude hochgezogen. Auch in Beilunk wird keine Pause gemacht, denn selbst aus der Luft ist zu sehen, wie die Stadt sich für den Krieg rüstet. Neben vielen Botenreitern sind auch lange Schlangen an Flüchtlingen zu sehen, die von Beilung abgewiesen werden, ihr Glück in Richtung Warunk suchen. Der Hafen von Beilunk scheint auch in Chaos zu sein. Die Stern von Beilunk, das kaiserliche Flaggschiff sollte hier liegen, aber das Schiff blockiert halb versenkt den Hafen. Die Grenze nach Darpatien ist dicht. Golambes erklärt, dass dies wohl gemacht wird um Schollenflucht zu verhindern. Leibeigenen, die von der ihnen zugewiesenen Scholle Land fliehen, sind damit Straftäter. Ein Land, das Flüchtlinge über die Grenze lässt, macht sich damit potentiell der Mittäterschaft schuldig.
Die Küstengebiete zwischen Beilunk und Perricum sind die ersten, in denen das Leben noch scheinbar normal verläuft und die Auswirkungen des Krieges scheinen hier noch kaum jemanden berühren. Die Gefährten machen einen Zwischenhalt in Perricum. Lutisana wird mit einem großzügigen Haufen Dukaten auf dem Weg zum Tal geschickt. Die Stadt selbst ist in großer Hektik verglichen mit früheren Zeiten. Auch wenn die Stadt von Timshal Paligan regiert wird, ist sie offensichtlich weiterhin treu dem Kaiserreich ergeben. Es sind wohl nicht alle Paligans zu Borbarad übergelaufen. Auf den Straßen sind viel mehr Soldaten als früher unterwegs und während die Gefährten sich auf den Weg zur Löwenburg, hören sie raunen von einem Diebstahl und Ausbruch vieler Kranker aus dem Hospiz der Akademie. AAuf der Löwenburg erfahren die Gefährten, dass Ayla mit ihren Räten auf dem Weg nach Gareth ist, um mit den Sennen darüber zu sprechen, den Kriegszustand auszurufen. Jabal wird vorerst auf der Burg bleiben. Dort will er sich natürlich der Meditation und dem Göttinnendienst hingeben. Es ist ihm aber auch ein Anliegen, alte Schriften zu studieren, um die, zuletzt doch teils sehr wirren, Geschichten einzusortieren, die die Gefährten über Wesen anderer Sphären gehört haben.
Auf der Akademie empfängt die Spektabilität Olorand von Gareth-Rothenfels Dajin und Tungdil und entschuldigt sich zutiefst, ihnen so oft empfohlen zu haben, sich einzuweisen, jetzt da Borbarad doch wirklich aufgetaucht ist. Er gesteht, dass eine Elfe, die nach der Beschreibung als Azaril identifiziert wird, mehrere Bücher gestohlen hat, die Nichtwelt, 12 Götterzug und Buch der Abschwörung, und einige verrückte Schwarzmagier befreit hat. Tungdil will noch eine Woche in Perricum bleiben, damit die Magier untersuchen können, wie sein Fluch gelöst werden kann. Die restlichen Gefährten fliegen weiter nach Gareth
Auch auf dem Weg von Perricum nach Gareth merkt man nichts von dem Krieg, erst um Gareth herum sind viele hungernde arme Höfe zu sehen. Die Gefährten bitten Golambes ihnen ein Grundwissen an Etikette einzutrichtern. Die Nachrichten dürfen nicht untergehen, weil irgendjemand einen höfischen Fehltritt macht.
Björn hat sich derweil fast wieder komplett zurückverwandelt, ist aber nachhaltig verändert und steckt in einer Identitätskrise. Etwas ist in ihm zerstört worden. Jabal und Moriah tun das ihre, um ihn auf der Reise nach Gareth bestmöglich aufzufangen
Am Tag bevor sie Gareth erreichen, weist Golambes Dajin darauf hin, dass er voraus fliegen muss, um sie anzukündigen, sonst können sie nicht mitten in Gareth landen. Der Grund ist eine alte Prophezeiung, dass Gareth dereinst aus der Luft zerstört wird. Seitdem hält Gareth immer eine Wache bereit, um Gefahren aus der Luft schießen zu können.
Dajin verwandelt sich in einen Falken und fliegt voraus, um Melwyn Stoerrebrandt, erster Hofmagier und Hofalchimist des Kaiserhauses zu Gareth von ihrer Ankunft zu informieren und Vorbereitungen zu treffen. Da die beiden einander bekannt sind, willigt er ein, die Luftabwehr vorzuwarnen, aber er äußert auch Bedenken, ob es klug ist, dass Golambes einen solchen Auftritt hinlegt. Er fragt Dajin ob er wirklich weiß, auf welches politisches Spiel er sich dabei einlässt. Da Dajin die Zeit wichtiger als irgendwelche Machtspielereien der Mittelreicher ist, ignoriert er die Warnung.
66.3.2 – Gareth
Melwyn Stoerrebrandt hat sein Wort gehalten, denn nichts schießt auf den Adler, als er über Gareth fliegt. Golambes und die Gefährten geben ihr Bestes, um präsentabel auszusehen, als der Adler zur Landung ansetzt. Die Panthergarde steht schon bereit, aber Golambes wird bleich, als er erkennt, das Dexter Nemrod der einzige von Rang anwesend ist, um sie zu empfangen. Golambes geht vor den Gefährten auf Dexter zu. “Ein Ungewöhnlicher Auftritt in ungewöhnlichen Zeiten.” grüßt Nemrod und verneigt sich kurz vor Golambes. Er ist hager, hat eine Hakennase und ist vollkommen ergraut, aber sein Blick ist wie ein Bannstrahler. Dexter Nemrod begutachtet jeden der Gefährten ausführlich, als Golambes sie vorstellt, und erinnert sich auch an Dajin. “Wir haben uns schon einmal unterhalten, nicht wahr?” Dajin erinnert sich nur ungern daran, denn es war weniger eine Unterhaltung und mehr ein Verhör gewesen.
Dexter entschuldigt sich kurz und nimmt Golambes mit zu einem privaten Gespräch. Als Golambes nach einigen Minuten zurückkommt, immer noch sehr bleich im Gesicht, aber auch erleichtert. “Dexter wird dafür sorgen, dass wir schnell eine Audienz bei Brin bekommen.
Keine zwei Stunden später finden sich die Gefährten zu Tisch mit Brin, Emer und Golambes. Brin ist Verehrer Rohals und trägt den Bart nach seinem Vorbild. Emer an seiner Seite wirkt noch so, als würde etwas in ihr arbeiten. Aber beide wirken wie ein selbstbewusstes, gleichberechtigtes, starkes Paar. Herrscher aus eigenem Recht. Wir speisen und trinken und berichten dabei von den Ereignissen in Tobrien. Brin scheint keinen Zweifel an den Berichten der Gefährten und Golambes zu hegen, und bittet sie, in zwei Stunden noch einmal bereit zu sein, um vor dem versammelten Adel, der sich in Gareth befindet, noch einmal Bericht abzulegen.
Jabal wird daraufhin in den Saal geführt, wo Ayla von Schattengrund, Leomar und die Sennen darüber beraten. Hier wird Jabal noch einmal gebeten zu berichten. Ayla fordert die Sennen auf, gemeinsam zum Krieg aufzurufen gegen Borbarads Truppen, aber die Senne des Westens lehnt ab, da auch bei ihm Krieg droht.
Moriah wird derweil von Alara Paligan zum Gespräch gebeten und sie bittet Dajin, sie zu begleiten zur moralischen Unterstützung. Alara begrüßt beide freundlich, aber die Aura, die sie ausstrahlt, hat auch immer etwas Gefährliches. Zuerst muss sich Dajin entschuldigen, dafür dass er vor einigen Jahren eine Einladung von ihr ausgeschlagen hat, was er auch unter dem Ausdruck tiefsten Bedauerns tut. Moriah erfährt, dass ihr Bolatenspiel gegen Alara und die anschließende Flucht nur eine Scharade war, hinter der Alare und Nahema gemeinsam gesteckt haben. “Das war dein erster Schritt in die höchste Liga und wenn du dich gut genug anstellst, darfst du vielleicht mit uns spielen.” Nachdem sich die anfängliche Spannung gelöst hat, wird die geklärte Luft mit Alara und einer ihrer Orgien gefeiert.
Am Abend treffen sich die Gefährten wieder im großen Thronsaal. In der Halle herrscht großes Gedränge, denn viele Adlige haben sich seit dem ersten Eintreffen der Gerüchte aus dem Osten hier versammelt. Dexter Nemrod beginnt die Versammlung mit einem Vortrag, dass Niemand habe erahnen könne das Borbarad wieder zurückkehrt, und auch niemand hätte voraussagen können, dass er beabsichtigt Aventurien mit Krieg zu überziehen um die Herrschaft an sich zu reißen. Der Vortrag geht eine Weile, und selbst Moriah fällt es schwer, bei diesen Worten ruhig zu bleiben. Aber auch die Gefährten dürfen von ihren Erfahrungen berichten und Brin erklärt mit breiter Zustimmung die Mobilisierung der Truppen, um nach Tobrien in den Krieg zu ziehen.
Die Gefährten bleiben noch eine Weile in Gareth, um die namenlosen Tage abzuwarten. Moriah besucht in der Zeit nicht nur die Familie, sondern alle, die ihr lieb und teuer sind und bietet ihren Gefährten nicht nur eine Tour durch die Stadt an, sondern nötigt sich geradezu auf. Auf einem ihrer wenigen Ausflüge alleine, besucht sie den Phextempel, wo sie eine Nachricht ihrer Freundin Esmeralda Cascarilla (Esme) erhält. Diese ist nach Fasar gegangen, hat Moriahs letzte Nachricht verstanden und werde sich darum kümmern.
Sie trifft auf ihren Ehemann Farid. Sie verbringen ein paar Tage gemeinsamtauschen sich aus, bis sie sich wieder anzicken - aber von dem Nachtschatten weiß er nichts
Dajin besucht währenddessen Saldor Foslarin, dem Vorsteher der Pfeile des Lichts, denn er ist sich sicher, dass Borbarad nicht nur mit Knüppeln und Klingen zu besiegen ist. Er ist überrascht, dass Saldor seinem Vorschlag, einen all-aventurisches Konvent einzuberufen, sehr offen gegeüber steht und sogar seine Hilfe verspricht. Er will persönlich Nachrichten verschicken um alle nach Punin einzuladen. Nur die schwarze Gilde will er überzeugen, indem er verlauten lässt, dass die Weiße Gilde für alles bezahlt, wenn die schwarze Gilde nicht kommt.
Tungdil hat fast eine Woche in Perricum verbracht und die Untersuchungen der Magier der dortigen Akademie über sich ergehen lassen. Olorand erklärt ihm, dass die Herrin von Samra wohl den Fluch brechen könne.
Daraufhin reist Tungdil nach Borbra und tatsächlich glaubt Mara ay Samra, die Frau von Tarlisin von Borbra, ihn heilen zu können. Der Trunk den sie braut, verursacht unglaubliche Schmerzen und Fieberträume. Er übergibt sich häufig mit schwarzem Schleim und entwickelt paranoide Ideen, so dass es zwischendurch schwierig ist, sich ihm zu nähern. Es dauert fast drei Tage, bis es ihm wieder besser geht, aber der Fluch ist gebrochen. Im Tal angekommen, wird er begeistert gefeiert, alle sind froh, dass er noch am Leben ist. Er schreibt einen Brief an Khunchom wegen Niobaras Statuette und schickt einen Magier mit der Nachricht dorthin. Allerdings besitzt die Statuette in Khunchom keinen Onyxsplitter. Leif wird beauftragt die Öffnung des Sphärentores in Burgheym vorzubereiten
66.3.3 – Zurück im Tal
Es ist ein heißer Tag, als am 22. Praios 1020 BF der Adler in Tals Tor landet und die Gefährten wieder vereint. Besonders Dajin ist froh, nach langer Zeit wieder ein paar halbwegs ruhige Tage im Tal zu verbringen. Am 24. findet eine Sitzung statt, in dem die Gefährten diskutieren, was die nächsten Schritte sind. Aus Rashdul sind Nachrichten eingetroffen, die verlauten, dass Hasrabal sich zum Sultan dort ernannt hat. Tungdil, Dajin und Moriah besuchen ihn daraufhin und schenken ihm 100g Arkanium von Moriahs wiedergefundenem Sternenmetall um den gemeinsamen freundschaftlichen Bund zu stärken, beziehungsweise um sich zu versichern. Er empfängt sie auch freundlich, hat aber auch viele Klagen. Ob es nun um Selo und Khunchom geht, oder was er denn mit all den Akademie Schülern machen soll, die den Teil der Dämonenbeschwörerei ausgemacht haben. Sie treffen einen Handel. Die Sandgolems, die sie überall in Gorien und Mhanadistan gefunden haben, wurden mit einer dämonischen Komponente erstellt. Hasrabal wird diese Komponente durch eine Elementare ersetzen und Dajin nimmt ihm die 12 Schüler ab. Dajin verlangt von den Schülern der Dämonenbeschwörung abzuschwören und wie alle Neuankömmlinge auch die 3 Fragen zu beantworten. Nur 2 der Schüler versuchen dabei sich durch Lügen durchzumogeln, woraufhin Dajin die beiden Borbarad anvertraut.
Ende Praios kommt es kurz zu einer großen Aufregung im Tal. Mitten auf den zentralen Platz von Talstadt öffnet sich ein instabiles Tor im Limbus, welches eine nahezu auseinanderbrechende durthanische Sphäre ausspuckt. Heraus tritt eine Gestalt in regenbogenfarbenen Gewändern gekleidet und buntem Schmuck im Haar, das so gar nicht zu seinem gezwungenen Lächeln passen will. Kalman von Silas wird zumindest von Moriah und Dajin freudig begrüßt. er ist dem Vorschlag Moriahs gefolgt und hat sein Leben der jungen Göttin versprochen und dadurch schon länger überlebt, als die Dämonenseuche es eigentlich erlaubt.. Am 30. Praios will er seine Magie opfern, in der Hoffnung, vollständig geheilt zu werden, und er lädt diejenigen ein, die ihn auf seinen letzten Reisen begleitet haben. In den folgenden Tagen gehen Moriah und Kalman gehen in der Zeit noch ihrer Verabredung nach
Dajin bedauert, dass Rohezal noch immer nicht zurückgekehrt ist, da er glaubt, dass Rohezal den Astralleib, den Kalman opfern will, vielleicht auf Ebrahim Gilindor übertragen könnte. Es war Ebrahim, dem Roahl all seine Magie geraubt hat, um den Limbuspfad nach Maraskan zu zerstören. Als Moriah das hört, ob Rohal dies nicht auch könne, schließlich habe er Ebrahim seinen Astralkörper genommen. „Ich zweifle nicht an Rohals Fähigkeiten, aber ich weiß nicht, wo sich sein Geist zu jedem Moment befindet.” “Vielleicht kann ich ihn aber zurückbringen. Ich habe es manchmal in seinen Augen gesehen, nur in Bruchteilen von Sekunden, aber er ist immer noch da. Vielleicht, wenn ich mein Zeichen einsetze?” erwidert Moriah. Einen Augenblick leuchtet Hoffnung in Dajins Augen, auch wenn er dies schnell wieder unterdrückt. “Es kann kaum schaden, es zu probieren.”
Am nächsten Tag suchen die beiden auf dem Dach der Akademie Rohal auf. Er scheint sich nicht gerne in geschlossenen Räumen aufzuhalten und verbringt die meiste Zeit dort. Moriah spricht mit Rohal und mithilfe des Zeichens, gelingt es ihr, Rohal aus der Umnachtung zu holen. Es wirkt nicht lange, aber in der kurzen Zeit verspricht Rohal, dass er den Astralleib von Kalman Ebrahim schenken kann.
Derweil erreichen auch immer wieder Nachrichten über die Fortschritte der Mobilisierung des Mittelreiches das Tal, aber zuletzt wenig gute. Aufgrund des schlechten Wetters verzögert sich der Aufbruch der Armee, die sich eigentlich mit einer Armee Walpurgas von Weiden bei Eslambrück treffen wollte. Am 30. Praios findet eine große Feier im Tsa Tempel statt. Moriah erweckt Rohals Geist erneut und alle anwesenden sehen, dass es DER Rohal ist. Ebrahim und Karman knien beide vor Rohal. Dieser zaubert ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Nur Gesten und Gedanken sind es, mit denen er den Astralkörper von Kalman auf Ebrahim überträgt. Als sich beide wieder erheben, wird die Welt ganzheitlich erschüttert. Alle Magie fähigen, zu denen auch Ebrahim wieder gehört, fallen in Ohnmacht. Kalman nicht. Im Tal hat sich eine Kraftlinie verschoben und am Sternenhimmel …
Dajin spricht mit Aischa saba Arika, der Nekromantin im Tal, die erklärt, dass ein besonders potenter Nekromant Dämonen in Untote setzen kann. Um dies allerdings für tausende Untote zu machen, benötigt es ein permanentes Tor in die Niederhöllen zu Thargunitoth
Es ist womöglich das 3. Magnus Opus Borbarads. Sie vermutet, dass der Molchberg ein wahrscheinlicher Ort für so einen Magnus Opus ist als Mendena
Das schlimmste befürchtend starten die Vorbereitungen im Tal für eine weitere Reise nach Tobrien und am 10. Rondra beginnt die Reise der Gefährten, diesmal auch von Alrech begleitet.
Reiseplan:
10. Rondra: Aufbruch im Tal 17. Rondra: Barburin 19. Rondra: Perricum 22. Rondra: Beilunk 24. Rondra: Warunk 27. Rondra: Ysilia 29. Rondra: Sumus Kate
66.3.4 – Dem Schrecken entgegen 22. Rondra: Bei Beilunk
Es ist der 22. Rondra, als der Adler über Beilunk fliegt. Die Stadt wurde noch weiter befestigt, aber auch die Sperren gegen die Flüchtlings Scharen wurde weiter ausgebaut und sie werden weiterhin Richtung Warunk gelenkt.
Zwischen den Flüchtlingen entdecken die Gefährten aber auch 3 Banner Rondrageweihte durch den Starkregen stapfend, die allerdings einige Verletzte mit sich tragen. Verwundert, denn von Borbarads Truppen war bisher noch nichts zu sehen, landen die Gefährten um herauszufinden, was vorgefallen ist. Bibernell Armalion von Hengisford führt den Trupp der Rondrageweihten an und grüßt Jabal und die Gefährten freundlich. Sie erzählt, dass die Markgräfin von Beilunk entschieden hat, jegliche Informationen die weder vom Hüter des Lichts, oder vom Reichsbehüter Brin kommen als irrelevant zu erklären. Sie will keine Truppen schicken, hilft aber auch keinen der Flüchtlinge. Sie hat sich sogar geweigert, die Rondrageweihten aus der Stadt zu lassen, und auch die Beilunker Reiter können ihre Arbeit nicht mehr verrichten, da sie eingesperrt wurden. Jeder, der die Stadt verlässt, gilt als Fahnenflüchtig. Daraufhin kam es zu einem kurzen Gefecht zwischen den Stadtwachen und den Rondrageweihten, die sich mit Gewalt einen Weg aus der Stadt bahnten. Auch die Beilunker Reiter und viele Mitglieder der Magierakademie haben die Chance genutzt, um aus der Stadt zu entkommen. Ihr momentanes Ziel ist Warunk, um die Stadt bei der Verteidigung zu unterstützen, denn der Feind soll schon bis zur Tobimora vorgedrungen sein. Als die Gefährten sich schon wieder verabschieden wollen, reicht Bibernell Jabal einen Brief. Das solltet ihr noch wissen. In dem Brief steht, dass auf Lutisana ein Kopfgeld von 1000 Dukaten ausgesetzt ist. Unsere Verbindung mit ihr kann schnell zu Komplikationen führen, da das Blumenthal ihr Asyl gewährt. Bibernell wählt noch drei Rondrageweihte aus, die die Gefährten begleiten sollen.
24. Rondra: Warunk Es hat noch nicht eine Sekunde aufgehört zu regnen, seit Beilunk in Sichtweite des Adlers kam. Der Radom an dem Warunk liegt, hat sich zu einem gewaltigen Strom entwickelt. Warunk selbst ist das genaue Gegenteil von Beilunk. Die Stadt scheint zu platzen von den ganzen Flüchtlingen, die hier Unterkunft gefunden haben. Im Gegensatz dazu sind weder Soldaten, Stadtwachen oder Söldner zu sehen. Dajin weiß, dass vier Kraftlinien unter dem Molchberg verlaufen sollten. Als er mit seinem Rubinauge auf den Molchberg blick, sieht er allerdings eine fünfte die nicht da sein sollte. Der Molchberg selbst allerdings scheint eine Art magisches Schild zu haben, durch das Dajin weder mit seinem Auge noch mit einem Occulus durchblicken kann. Moriah und Dajin wollen beide untersuchen, was dort möglicherweise unter dem Molchberg ist, aber Tungdil ist anfangs strickt dagegen, denn er will rechtzeitig auf Sumus Kate ankommen Der Streit droht beinahe zu eskalieren, aber am Ende stimmt Tungdil zu, zumindest einen kurzen Zwischenstopp zu machen, um mit dem Markgrafen und seinem Druiden zu reden, da sie vielleicht mehr wissen. Die Gefährten finden den Markgraf Trondwick von Pregelsaum in seinem Palastgarten, wo er sich um seine Blumen kümmert. Dass seine Stadt voller Flüchtlinge ist, scheint ihn im ersten Moment kaum zu interessieren. Die Gefährten zeigen anfangs wenig Verständnis, warum er sich mehr für seine Blumen zu interessieren scheint, als um die Flüchtlinge in der Stadt, und dass eine feindliche Armee auf dem Weg ist. Als die Gefährten nicht nachlassen mit ihren Warnungen, wird der Marktgraf zu ersten mal ungehalten, erklärt dann aber ruhig. Dass diese Pflanzen etwas Besonderes sind und er sie für teures Geld verkaufen kann, um Nahrung für die ganzen Geflüchteten zu kaufen. Wenn die Gefährten wissen wollen, was unter dem Molchberg steckt, sollen sie doch mit dem Duiden reden. Auch der will nicht mit den Gefährten sprechen, da er viel beschäftigt ist. Er scheint sich auch um die aktuellen Belange der Stadt zu kümmern. Auf Dajins Frage, ob er eine Veränderung seit dem 30. Praios bemerkt hat, sagt er nur, “Die Spinnen sind frei.” und deutet auf Glasglocke auf seinem Schreibtisch. Darin sitzt eine Miniaturgenaue Abbildung der Schutzspinnen, die sie sonst nur an den Orten gefunden haben, wo Teile des Omegatherions versteckt waren. Immer mehr dieser kleinen Spinnen sind in letzter Zeit aufgetaucht, aber keine großen. Vielleicht wurde einer der Eingänge leicht aufgebrochen, weshalb die kleinen Spinnen raus können. Der Schutz ist immer noch aktiv. Aber Borbarad hat definitiv sein Auge auf dem Molchberg.
26. Rondra: Eslamsbrück Das Wasser schüttet wie aus Eimern aus dem dunkelgrauen Himmel. Es zieht in die Kleidung, unter die Rüstungen und lässt die Haut aussehen wie von einem Hundertjährigen. Jabal, Tungdil und Dajin stehen mit Moriah an der Reling, als die Seeadler landet. Ihr Blick streift über die Reihen der mittelreichischen Armee, die schon seit Tagen in diesem Wetter bereitstehen muss. Schwer tropft der Starkregen von den Helmen der leicht schwankenden Gestalten. Die Tobimora ist so über die Ufer getreten, dass ein Teil von ihnen bis zu den Waden im Wasser steht. Besorgt nehmen Tungdil und Jabal auch wahr, dass die Armee nicht bereit ist für das, was kommt. Zu wenig Menschen. Zu wenig Befestigung. Eslamsbrück ist nicht gewappnet. Alrechs Stimme reißt sie aus ihren gemurmelten Überlegungen: “Ich werde nun schlafen.” Irritiert drehen sich die Vier um und werfen einen Blick auf den jungen Mann, denn niemand hatte gefragt. Tungdil geht auf ihn zu, als Alrech noch einmal wiederholt: “Ich werde nun schlafen, denn er ist da. Razzazor ist hier, ich spüre ihn.” Wie zur Bestätigung gleitet ein dunkler Schatten über die dichte Wolkendecke und ein markerschütternder Schrei sät Angst und Schrecken in den Menschen im Schlamm. Wie eine Welle scheint das Geräusch sie zu zermürben und zu ängstigen. Es wirkt, als seien die Nerven bis aufs letzte blank gelegt und das Leuchten des folgenden Feuerstoßes tut sein Übriges. Jabals Stimme klingt dunkel und entschlossen, als er sagt: “Wir müssen zu Walpurga.” Die schweren Stiefel sinken zentimeterweise in den aufgeweichten Boden ein und die Helden haben den Gedanken, dass sich die anrückende Armee von Untoten sich tagsüber so fantastisch eingraben können. Im Zelt der Anführer sehen sich die Helden einer hohen Zahl Adeligen gegenüber, die sich hinter und um Walpurga von Weiden und Dietrad von Ehrenstein versammeln. [Wer war alles da?] Als die Helden beginnen, von ihren Erfahrungen und Beobachtungen zu berichten, ertönt erneut ein markerschütternder Schrei und sie sehen, dass auch die anwesenden Adeligen sich davor nicht zu schützen wissen. “Dieser vermaledeite Drache fliegt schon seit Tagen über unsere Köpfen und macht uns langsam alle mürbe!”, flucht Walpurga. “Er sät Angst unter der Landwehr und wären sie nicht zum Hierbleiben gezwungen, wären sie schon längst in alle Winde zerstreut.” Die Frustration schwingt deutlich in der Stimme der Kriegerin mit. “Es ist der untote Drache Borbarads”, sagt Jabal ernst und blickt in ungläubige Minen. “Untot.” Die Skepsis in diesem Wort ist kaum zu überhören, Moriah aber nickt. “Nicht nur der Drache, der Feind belebt Tote wieder und kommt mit einer Armee.” “Das ist doch ein ausgemachtes Lügenmärchen”, rollt Foslarins Stimme wie ein Donnergrollen durch das Zelt. “Für wie naiv haltet Ihr uns?” Dajin will Moriah zu Hilfe eilen und erzählt unterstützt von Jabal von der Plagenbringer, den wandelnden Toten und den Dämonen die Borbarad bei sich hat, doch der Weißmagier will davon nichts hören. Ständig unterbricht er sie, sein Gesicht wird immer röter und die Stimme immer lauter. Auch Jabal kann bei so viel Unverständnis kaum mit seinen Emotionen umgehen und verlässt wütend das Zelt. “Convocatus, Bruderschwester, bei allem Respekt, doch wir haben es gesehen, wir haben … “ “WENN Ihr Recht habt, Dajin”, fällt Walpurga ein, bevor Saldor Foslarin erneut eine Schimpftirade über die verbliebenen Helden abfeuern kann. “… dann hat unsere Armee hier keine Chance.” “Aber doch!” Dajin schöpft neue Hoffnung. “Wir haben eine Armee von Golems dabei, zur Unterstützung, die wir …” “GOLEMS?!” Nicht nur Moriah und Tungdil zucken zusammen, als Foslarin nicht mehr an sich halten kann. Auch einige der Adeligen scheinen sich von dem Zwerg fortbewegen zu wollen. “Dämonisches Otterngezücht! Wenn ihr DIE einsetzt, kämpfen wir nicht!” Keiner sagt danach ein Wort. Zu endgültig sind die Worte des Weißmagiers, die verhärtete Front zu deutlich spürbar. Selbst Jabal, der von Tungdil wieder zurück ins Zelt geholt wurde, nachdem er sich beruhigt hatte, bleibt ruhig. Moriah, die jetzt eine ganze Weile nichts gesagt hatte, spricht nicht laut, aber bestimmt. “Wir müssen zusammenstehen. Wenn Ihr nicht kämpft, fällt Tobrien und die Horden Untoter und Dämonen ziehen ins Mittelreich gen Garetien.” Sie, und nur sie sieht, wie die Tinte der Elster sich aus ihrer Haut heraus materialisiert und fast ätherisch in Gestalt ein paar Mal mit den Flügeln schlägt, als müsse sie sich an die Bewegung wieder gewöhnen. Sie ist greifbarer, nahbarer als sonst und als sie sich durch das Zelt bewegt, geradezu durch die Anwesenden hindurch, spürt Moriah, wie ihre Worte Wahrheit in die Herzen der Menschen setzt. Die Blicke Walpurgas und Saldors ruhen nun auf ihr. “Wenn es stimmt, was Ihr da sagt”, lenkt Walpurga ein. “… dann ist es gut, solche Wesen in der Hinterhand zu haben.” Sie schaut kurz zu Foslarin, der aber kein Wort beisteuert. Man sieht ihm an, dass seine Abneigung und die Wirkung des Zeichens in ihm gegeneinander kämpfen. “Und auch nur unter der Bedingung, DASS Ihr Recht habt, setzt ihr die Golems ein. Wenn ihr Unrecht habt, kommt unsere Armee mit dem Feind auch alleine klar.” Irgendwo über ihnen hören sie noch die Schwingen Razzazors und dem ein oder anderen geht bestimmt der Gedanke durch den Kopf, dass man so blind doch gar nicht sein kann. Doch keine kritischen Stimmen erheben sich. Tungdil wartet gar nicht ab, ob die Helden aus dem Gespräch entlassen werden, sondern entfernt sich und sorgt eigenhändig dafür, dass die Golems in ihrer Miniaturform bereits im Schlamm aufgestellt werden – denn er und auch Jabal, Dajin und Moriah wissen, was da kommen wird. Den Rest des Tages bereiten sie sich auf die bevorstehende Schlacht vor. Je weiter der Tag fortschreitet, umso mehr ist die Anspannung zu spüren, daher regt Jabal mit den anwesenden Rondrageweihten einen Göttinnendienst an. Während Waffen nachgeschärft, verteilt, Menschen in Position gebracht werden und auch die Möglichkeit, den Seeadler einzusetzen, noch einmal diskutiert wird, fangen die Rondrianer an zu singen. Nach und nach fallen immer mehr Stimmen in den Chor mit ein. Der Regen prasselt unermüdlich auf die Köpfe der Vielen, die sich dem Kampfe stellen und als Tungdil auf Alrechs Rücken steigt, um gegen den untoten Drachen zu ziehen, begeben sich auch alle anderen singend in Position. Laut schmettern die Reihen ihren Schlachtgesang der Göttin entgegen, dem Feind entgegen, und Mut und Ehre wappnet sie gegen Angst und Kälte, als der Feind anrückt. Gerade, als sie 200 Schritt vor der Armee Stellung beziehen, versiegt das Licht. Die Schlacht beginnt.
66.3.5 – Die Schlacht beginnt
Es ist zuerst eine Horde Goblins, die aus dem Feindesreihen mit lauten schrillen schreien beginnt nach vorne zu rennen. Nur kurz darauf kommen auch mehrere Gestalten aus der Luft näher. Eine davon ist Razzazor und neun Karakile von Magiern geritten. “Es geht los”, raunt Alrech Tungdil zu. Dieser klopft ihm nochmal aufmunternd auf den Rücken, bevor Alrech sich verwandelt und sich mit Tungdil auf dem Rücken in die Lüfte erhebt. Ohne jede Angst fliegt Alrech Razzazor entgegen und brüllt ihm seinen Hass entgegen, während das Heer unter ihm noch immer die Chöre der Rondra singen. Als die Karakyle sich nähern, schießen viele Feuerlanzen in die Luft. Einige treffen die Karakyle, andere ein paar Magier, aber die Koordination fehlt vollkommen. Auch einige Pfeile werden ihnen entgegen schossen, ohne im ersten Moment viel anzureichten und als die Karakyle nah genug herangekommen sind, werfen die Magier tönerne Flaschen ab, und wo sie aufkommen bricht ein Flammenmeer aus. Sie werfen mit Hylaier Feuer. Jabal, der sich beim zentralen Teil der Armee befindet, bemerkt plötzlich, dass Schlamm aufspritzt an Stellen, wo die Goblins noch gar nicht sind. Er gibt laute Befehle auf diese Stellen zu schießen, und viele Pfeile und Bolzen scheinen etwas unsichtbares zu treffen und kurz darauf schießen auch dort ein paar Feuerlanzen hin. Nach wenigen Sekunden taucht plötzlich ein Schruf auf, der gerade tödlich getroffen, am stürzen ist. Noch zwei weitere Schrufs werden so aufgedeckt, und als Jabal sicher ist, dass alle tot sind, ruft er das Zentrum der Armee zum Angriff auf, den Goblins entgegen. Derweil haben die Karakyle einen zweiten Angriff geflogen. Diesmal werden auch die letzten Magier getötet, nicht aber, bevor noch einige Hylaier Feuer in den Reihen der Verteidiger landen. Den letzten Karakylreiter, Murak die Ziforika, holt Moriah herunter, nicht aber bevor es ihm gelungen ist, die Ziele für die feindlichen Onager zu markieren. Hinter den voranstürmenden Soldaten folgt auch Dajin von Moriah begleitet, in der Hoffnung bei den gestürzten Magiern Astraltränke zu suchen. Auf dem Hügel hinter der feindlichen Armee haben derweil ein paar Magier einen wirren Tanz aufgeführt, der in einem lauten infernalischen Geheul endet, als mehrere Zants in ihrer mitte materialisieren und ohne lange zu zögern auf die tobrische Armee zu stürzen während die Magier weiter wild tanzen.
Die schwere Kavallerie, die am Fluss stationiert war, kommt mit ihrem Sturmangriff vollkommen ins Stocken, denn der Schlamm ist viel tiefer als anfangs gedacht, selbst die Pferde bleiben bis zur Brust stecken. Anfangs noch unbemerkt, treten drei Gestalten hinter den angreifenden Scharen hervor. Alle drei tragen eine weiße, bläulich schimmernde Kugel. Sie stehen im Dreieck, sich gegenseitig anschauend und fangen an Richtung des Schlachtfeldes zu laufen. Sie werden von einigen Kämpfern und Magiern begleitet, die scheinbar nur für ihren Schutz da sind.
Razzazor und Alrech haben derweil begonnen sich gegenseitig abzutasten. Alrech versucht dabei die Anwesenheit von Tungdil zu verbergen, bis er die erste Chance auf einen guten Schuss hat. Kurz darauf ist es soweit, als Alrech von oben einen Angriff auf Razzazor macht, der ihm ausweiche. Aber Dadurch hat Tungdil einen guten Moment um mit seiner Drachenjäger Armbrust auf Razzazor zu schießen. Er trifft, aber de Schmerz macht Razzazor nur noch wütender, und schwarmweise rähen fliegen aus dem Körper des untoten Drachen und stürzten sich auf den Angroschim. Die beiden Drachen krachen weiter gegeneinander und bekämpfen sich, während Tungdil versucht sich auf Alrech zur Sicherheit zu verstecken und weitere Chancen abzuwarten. Razzazor und Alrech versinken in einer Wolke aus Dunkelheit. Alrechs Stimme in Tungdils Kopf ist kindlich: “Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin”, denn der Untote Drache ist nicht nur größer und kräftiger, er ist auch ein viel besser Zauberer und versucht ständig Alrechs Geist zu verwirren.
66.4 – Sonntag, 20.11.22 –
Als Dajin die drei Magier mit ihren Kugeln sieht, hat er schon ein schlechtes Gefühl. Als dann noch in ihrer Nähe Körper erheben, die schon erschlagen am Boden lagen, erfüllen sich seine schlimmsten Befürchtungen. Borbarad hat wohl ein mobiles Thargunitoth-Portal erschaffen. “Hilf den anderen,” ruft Dajin Moriah zu, “ich hole die Golems. Wir brauchen sie gegen die Untoten.” Während Dajin zum Adler rennt, schließt sich Moriah Fenoscha und dem Heer der Verlorenen an, im Versuch die Verteidiger dort zu organisieren, wo Jabal es nicht mehr kann. Dabei wird sie in einen Zweikampf mit einem der Zants verwickelt und verliert dabei einen Säbel. Als beide dem zur Seite fliegenden Säbel kurz hinterherschauen, stockt der Zweikampf und der Zant sieht seine Gegnerin zum ersten Mal richtig an und erkennt Moriah als eine der Gezeichneten. Nach einem triumphierenden Heuler brüllt er: “EIN GEZEICHNETER IST HIER!”. Die auf dem Schlachtfeld verteilten Sechs Zants antworten mit einem vielfachen “Wo?” und fangen an, Richtung Moriah zu rennen.
Derweil wird der Kampf in der Luft immer prekärer für Alrech und Tungdil. Selbst die Treffer die Tungdil und Alrech landen konnten, scheinen Razzazork kaum zu stören, im Vergleich zu den Verletzungen, die Alrech erlitten hat. Tungdil zerbricht sich den Kopf um etwas zu finden, wie sie Razzazork besiegen können, da fällt ihm die Kette auf, die Razzazork um den Hals trägt. Es ist das Untragbares Halsband der Thargunitoth, ein Teil des Frevlergewandes. Die Kette ist vielleicht der Grund, warum der Untote Drach unendlich lebt. Wenn er die Kette nicht mehr trägt, wer weiß was passiert. Wenn er den Verschluss der Kette trifft, fällt sie vielleicht ab. Und selbst wenn nicht, die Furcht, dass es passieren könnte, kann Razzazork Einhalt gebieten.
Dajin hat den Adler erreicht und ruft Durgham zu, die Golems zu erwecken. Er soll sie in Richtung der Magier mit den Kugeln führen, denn die Golems sind die einzigen, die ohne Furcht sich den Untoten entgegenstellen werden. 3 Thorwaler, die sonst auf dem Adler arbeiten, schickt er mit, um Durgham zu beschützen, solange es geht. Danach springt Dajin mit auf den Adler und ruft Björn zu, diesen in die Lüfte zu bringen. Sein Ziel ist es, die Magier aus der Luft anzugreifen, um das Ritual zu unterbrechen.
Als ein zweiter Zant bei Moriah auftaucht und sie angreift kann sie sich nichtmehr verteidigen. Sie wird zu Boden gestoßen, aber der Zant tötet sie nicht, sondern packt sie mit dem Mund im Nacken, fast Gefühlvoll. Bevor er jedoch weit kommt, wird er von Walmir mit einem mächtigen Hieb erschlagen und auch der andere Zant wird überwältigt. Als Sie sich aufrichtet, sieht sie Jabal, wie besessen kämpfend. Dabei hat eine so tiefe Wunde in seiner Flanke, dass sie befürchtet, seine Innereien könnten herausfallen. Er scheint dies jedoch nicht zu bemerken und schlägt unverdrossen weiter auf alles ein, was ihm vor die Waffe kommt. Moriah sprintet zu ihm und schüttet einen Heiltrank auf seine Wunde, aber es passiert nichts. Mit aller Kraft reißt SIe Jabal nach hinten und für einen Moment sieht es so aus als ob Jabal in seiner Kriegswut zuschlagen will, aber es gelingt Moriah zu iihm durchdringen. Zum ersten mal seit der Kampf beginnt, scheint Jabal erst so richtig wieder seine Umgebung wahrzunehmen. Ein weiterer Heiltrank zeigt schließlich Wirkung, um die schlimmsten seiner Wunden zu heilen und er stürzt sich sofort wieder in die Schlacht.
Tungdil sagt Alrech, dass dieser sich unter Razzazor manövrieren soll, damit er eine Chance hat, auf den Verschluss der Kette zu schießen. Das Ziel ist klein, Razzazor schnell und der Bolzen verfehlt sein Ziel. Razzazor : “ZWERG!”, Tungdil: “DRACHE!” Doch er hat trotzdem Erfolg, denn wie er es sich erhoffte, hat Razzazor bemerkt, dass der Bolzen auch die Kette hätte treffen können. Er verhält sich dadurch auf einmal viel zurückhaltender.
Während der Adler sich langsam dem Schlachtfeld nähert, sieht Dajin aus der Luft, wie am Fluss der Nortmarker, Dietrad zum Duell herausfordert, welches er nicht ablehnen kann. Im Weggehen sagt Dietrad noch zu Jabal, dass er seinem Bruder ausrichten soll, “Ich verzeihe ihm.” Notmarker und Dietrad stellen sich am Fluss zum Duell zu Pferde mit Lanzen.
In der Hoffnung Dietrad unbemerkt etwas helfen zu können, zaubert er auf diesen einen Armatrutz und blitzt das Pferd vom Notmarker, der es aber unter Kontrolle bekommt. Aber so gelingt es Diethrad den ersten Angriff abzuwehren, aber beim zweiten anreiten stirbt Diethrad mit dem ersten Lanzenhieb.
Jabal und Moriah kämpfen derweil gemeinsam in der Mitte des Schildwalls, als die Magier ihr Portal immer näher bringen. Als plötzlich in seiner nähe sich fünf tote Rondrageweihte wieder erheben, brüllt Jabal zum Himmel, Rondra um Hilfe an und es kommt von weiter weg ein donnernder Widerhall, dann noch einer und noch einer. Irgendetwas ist geschehen, auch wenn Jabal es im Moment nicht sehen kann. Aus der Luft sieht Dajin, wie sich die Reihen der Verteidiger im Angesichts der wieder aufstehenden und gegen sie wenden Kameraden sich immer mehr auflösen. Mit einem kleinen magischen Trick verstärkt er seine Stimme um ein Vielfaches, um über das Schlachtfeld zu rufen: “Die Golems kommen! Sie kommen zu unserer Rettung!” Björn hat derweil die Balista auf dem Adler ausgerichtet und schießt auf die Magier mit dem Thargunitoth-Portal, aber der Bolzen schlägt neben ihnen in den Boden ein, ohne etwas anzurichten. Dieser Angriff sorgt aber dafür, dass die Wachen auf den Adler aufmerksam werden und auf diesen zu schießen. Auch die Magier beginnen die Besatzung zu blitzen, sodass der Adler langsam zur Seite treibt.
Jabal und Moriah gelingt es derweil den letzten der beschworenen Zants zu töten, und als dieser fällt, brechen die acht tanzenden Magier tot zusammen. Auch Walpurga wird überrascht, als 3 ihrer Leibwachen wieder auferstehen und beginnen sie anzugreifen, während sie versucht, sich zum Fluss durchzukämpfen, wo Notmarker den toten Dietrad durch den Matsch schleift und Walpurga eine Herausforderung entgegen brüllt. Walpurga zeigt Jabal den Befehl zum Rückzug, wendet sich aber selbst Notmarker zu. Jabal ignoriert den Befehl, obwohl das Heer immer weiter in sich zusammenfällt. Viele fliehen vor den Untoten und es droht, dass die ganze Front fällt. Die Golems nähern sich zwar, sind aber nicht die Schnellsten und Durgham ist bemüht, die Golems aufzuteilen zwischen dem Kampf auf seiner Flanke und noch mehr Richtung Zentrum und zum Fluss zu schicken. Da Jabal in seiner Kampfeswut Walpurga ignoriert hat, schlägt schließlich Fenoscha ihn bewusstlos und zerrt ihn zurück, während Moriah den Rückzugsbefehl ausruft.
Walpurga ergeht es nicht viel besser als Diethard im Duell gegen den Notmarker. Sie wird vom Pferd gestoßen und bleibt verletzt am Boden liegen, als Notmarker sie gefangen nimmt.
Dajin befürchtet, dass die Magier mit dem Thargunitoth-Portal zu sehr gegen direkte magische Angriffe geschützt sind, also zaubert er einen Fortifex hinter dem Magier, der an der Spitze des Dreiecks geht. Als er dagegen läuft fällt ihm die Kugel aus der Hand, explodiert in weißbläulichem Licht und der Magier löst sich schichtweise auf und vergeht.
Fenoscha und Moriah organisieren dabei den Rückzug der Truppen über die Brücke. Nur Durgham bleibt mit den Golems zurück und opfert sich, um die feindliche Armee möglichst lange aufzuhalten. Nur 650 der 1500 kämpfenden haben überlebt. Wenigstens 400 Adelige sind bei den Kämpfen gestorben. Erst jetzt zeigt sich, dass der Widerhall des Donners nach Jabals Gebet eine Hilfe Rondras war, denn die 3 Banner der Rondrageweihten denen die Gefährten nach Beilunk begegnet sind, kommen den Flüchtenden entgegen, obwohl sie noch wenigstens einen halben Tag entfernt sein sollten. Sie helfen den Flüchtenden und decken den Rückzug.
Als die Schlacht sich auflöst, trennen auch Alrech und Razzazor sich. Nach Tungdils Schuss auf den Verschluss der Kette, haben sich beide Drachen sich zurückgehalten und gehen ohne größere Verletzungen auseinander.
27. Rondra, morgens
Erst am folgenden Tag erwacht Jabal im Krankenlager. Saldors Magier haben auf Dajins Empfehlung bei der Flucht die Brücke über den Tobimora zerstört und so konnten die Geflüchteten Armee ein Lager aufschlagen, um sich um die Verwundeten zu kümmern. Moriah berichtet Jabal, was in der Schlacht und danach alles geschah, denn er erinnert sich nur an wenig. Dass Fenoscha ihn von hinten bewusstlos geschlagen hat … Ein paar Stunden später besucht Jabal Bibernell. Sie hat die Führung der übrig geblieben Armee übernommen, da alle, die einen höheren Rang als sie hatten, in der Schlacht gefallen sind. Sie urteilt, dass Jabal für ein Jahr keine Truppen der Rondrakirche führen darf, da er dem direkten Befehl Walpurgas missachtet hat, sich mit den Truppen zurückzuziehen..
Dajin spricht mit Saldor über das Omegatherion und was am Molchberg geschehen ist. Er will weiterfliegen zu Sumus Kate, wo die Druiden zu einer Versammlung aufgerufen haben und danach nach Ysilia, wo sich das tobrische Heer versammelt hat. Bibernell und Saldor wollen dagegen mit den Resten der Armee Bernfried entgegenziehen. Dieser hat keine Soldaten nach Eslamsbrück geschickt, weil angeblich ein neuer Ogerzug im Süden Richtung Ysila bevorsteht. Das ist es, was Dietrad seinem Bruder verzeiht , realisiert Jabal.