abenteuer:g72:die_suche_nach_dem_vierten_zeichen

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abenteuer:g72:die_suche_nach_dem_vierten_zeichen [2021/11/20 19:34] – angelegt nassiriusabenteuer:g72:die_suche_nach_dem_vierten_zeichen [2022/02/15 19:42] (aktuell) – [Die Suche nach dem dritten Zeichen VIII] nassirius
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 Die Vermutung steht im Raum, dass Quentan Gorbas der Auftraggeber für den Anschlag gewesen sein könnte, da sein Verhalten dem ärmlichen Wasserträger gegenüber schon sehr auffällig war Die Vermutung steht im Raum, dass Quentan Gorbas der Auftraggeber für den Anschlag gewesen sein könnte, da sein Verhalten dem ärmlichen Wasserträger gegenüber schon sehr auffällig war
 ==== Die Suche nach dem dritten Zeichen V ==== ==== Die Suche nach dem dritten Zeichen V ====
 +**28.1 - Frühstück**
 +Das typische Geräusch der blubbernden Wasserpfeife erfüllt den kleinen Innenhof, in den es die Gruppe nach diesem Tag verzogen hat. Leise knackt ein Feuer, Insekten, die fernen Geräusche der Stadt hinter den dicken Palastmauer - all das wiegt die Vier in Sicherheit. Moriah und Dajin grübeln noch eine ganze Weile über dem Buch, bis ein beherztes Gähnen aus der Kehle des Thorwalers dringt. 
 +“Wollt ihr es nicht langsam gut sein lassen?”, fragt er mit einem Blick auf die beiden Rätselfanatiker. Dabei fällt ihm auf, dass die Spielerin - das Kinn auf die Knie gestützt, die Arme um ihre Beine geschlungen - mehr zuschaut als mitdenkt. Ein leises Schnarchen auf seiner Linken offenbart, dass auch Fenoscha ihren Weg in das Reich des Schlafs gefunden hat. “He, Meister Dajin - Ihr solltet es ihnen gleich tun!” \\
 +Dajin aber winkt nur murmelnd ab und vergräbt sich tiefer in das Büchlein, woraufhin Björn die beiden Frauen weckt, welche nur zu dankbar in ihre Zimmer schlurfen. 
 +Dajin jedoch versucht vehement die Rätsel zu lösen, bis die Zahlen vor seinen Augen tanzen. Beim ersten kommt er auf 23, beim dritten auf 42 und ist sich bei beiden sicher es gelöst zu haben - aber bei zweien bekommt er gar keine Lösung hin. Als er sich mit dem letzte Rätsel beschäftigt, ist es schon fast wieder früh. Er bemerkt kaum, dass seine Augenlider immer wieder zufallen, bis er sich fragt, warum die 23 plötzlich immer größer wird, sich vom Blatt löst … und da ist er eingeschlafen.\\
 +\\
 +Als die anderen mit dem ersten Gezwitscher der Vögel, knurrenden Mägen und noch reichlich Schlaf in den Augen zurück in den Hof kommen, sehen sie den Fürsten des Tals - in sich zusammengesunken, das Kinn auf der Brust und in den Händen das Buch - dort, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Moriah, die gerade noch herzhaft gähnt und sich streckt, verharrt mitten in der Bewegung. Sie schaut Dajin ins Gesicht und danach auf das Buch. \\
 +“Heckst Du schon wieder was aus?” Die Stimme der Zwergin in ihrem Rücken lässt die Spielerin kurz zusammenfahren. Vorsichtig schleicht sie an den Magier heran und zieht ganz sachte das Buch unter seinen Fingern hervor. Triumphierend dreht sie sich zu Fenoscha und winkt damit, bevor sie wieder zu den Gefährten geht. Björn, der sich gerade eines der überaus köstlichen Gebäckteile klauen möchte, die für die Helden angerichtet wurden, schaut Moriah über die Schulter, als sie beginnt, durch die Rätsel zu blättern. Sie beobachtet vor allem das Gekritzel und liest in einer sehr filigranen “Die Zahl ist nicht 23!”. Der Verfasser scheint noch mehr geschrieben zu haben, aber um den Rest zu erkennen wäre wohl eine Lupe vonnöten.
 +Das Geklirr von Bechern und der Duft nach frischem, heißem Mohaka zieht durch den Innenhof, als Moriah - mit zusammengekniffenen Augen und einer Zungenspitze zwischen den Lippen - versucht, mehr zu entziffern.\\
 +“Ohne die Lupe wird’s nichts …” Sie schaut kurz zu Dajin. “Wär doch gelacht, wenn der keine hat.” Sie schnappt sich eine Tasse des schwarzen Goldes, schleicht wieder zu Dajin und lässt die Tasse unter seiner Nase immer wieder hin und her wandern. 
 +“Daaaajin.” Ganz sanft lässt sie seinen Namen von der Zunge rollen, als sie da so neben dem Magier hockt. “Daaaajin, aufwachen! Ich hab hier was für Dich …” Dajin öffnet langsam ein Auge, schaut seine Gefährtin an und murrt: “Lass mich. Warum musst du mich unbedingt wecken?” Er versucht, sich von ihr wegzudrehen. 
 +“Komm schon, Dajin, hier! Ich hab dir Mohaka mitgebracht”, flötet sie. “Außerdem bräuchte ich etwas aus deinem Rucksack …” und beginnt mit der freien Hand nach Dajins Zeug zu greifen. 
 +“Wag dich.” So unzufrieden hatte Moriah ihn nun wirklich noch nicht gesehen. Sie verharrt mitten in der Bewegung, als er ihr die Tasse wegnimmt. “Was willst du denn?”
 +“Nun gut.” Sie steht auf und lässt alle Scharade fallen. “Du hast doch bestimmt als belesener Herr eine Lupe dabei, oder?” Ein Grinsen unterdrückend schaut er zu ihr hoch und hebt die Tasse. \\
 +“Nein?” \\
 +“Aber du liest doch viel?”\\
 +“Ja?” \\
 +“Dann … warum nicht?”\\
 +“Ich kann dir ein Teleskop anbieten.” Sie legt den Kopf schief, nicht sicher, ob er sie nur verarschen möchte oder nicht. “Wirklich, hier!” Er stellt die Tasse noch einmal ab, kramt in seinem Rucksack und reicht ihr ein zusammengeklapptes Fernrohr. Sie zieht eine Augenbraue hoch, schaut auf das Gerät in ihrer Hand - und drückt kurzerhand Björn das Buch in die seinen. 
 +“Geh mal weiter weg!” Dajin lacht leise in sich hinein und nimmt endlich den ersten Schluck des heißersehnten Getränks. 
 +“So weit?” Björn steht etwa zwei Schritt von Moriah entfernt. Die scheucht ihn mit der Hand weiter. \\
 +“Nee, weiter weg!” \\
 +“So?”\\
 +“Nein!”\\
 +“... so aber?”\\
 +“Halt mal still!” Dajin kommentiert diese Aktion mit einem undefinierbaren Geräusch.
 +“Lach nicht!”, schmunzelt Moriah, bevor sie ihren Blick auf den Magier richtet und feststellt, dass er ganz und gar nicht lacht. Die Zunge schwillt ihm an und er bekommt Atemprobleme, der Mohaka war wohl vergiftet. Moriah schickt einen Sklaven los, um Hilfe zu holen und Björn wirft sich Dajin über die Schulter und rennt hinterher. Da der Sklave allerdings zuvor Bemerkungen gemacht hatte, die ihr Misstrauen geweckt haben, schickt sie zusätzlich ihre Elster zur Dracheneiakademie - es handele sich um einen Notfall, Meister Dajin drohe zu ersticken. Gleichzeitig herrscht sie eine der noch dort stehenden Sklavinnen an: “Du! Wer hat das Frühstück gemacht?” Stammelnd erklärt die junge Frau vor ihr, was sie weiß und erklärt sich bereit, Moriah zur Küche zu begleiten. Sie weist auch die anderen Sklavinnen an, mitzukommen und will ihnen als Letzte folgen. Als sie sich aber einem Gefühl folgend nochmal umschaut, um ganz sicher zu gehen nichts übersehen zu haben, sieht sie einen Menschen, der gerade von der Mauer springt und sich zielstrebig auf das Buch mit Rohals Zahlenrätseln stürzt. \\
 +“HEY! Was wollt Ihr hier?”, brüllt sie der Gestalt entgegen, zwei Schritte in die Richtung gehend. Der Mann schaut sie an und für ein paar Augenblicke sieht sie sein Seelentier, das absonderlich eine Mischung aus Spinne und Skorpion zu sein scheint. Kurz legt sich das schimmernde Abbild dieses Wesens über ihn, offenbart eine größere, mächtigere Gestalt, wie eine Blaupause, durchscheinend, gläsern - bevor er sich umdreht und mit einem übernatürlichen Sprung über die Mauer setzt. Die Spielerin blinzelt einmal, zweimal - und setzt hinterher. Sie folgt ihm über den Hof, Richtung Tor. Sie folgt ihm selbst dann noch, als sie sieht, wie er einfach senkrecht eine Wand hinauf und eine Zeit an ihr entlang läuft. Eine Wache tötet. Manchmal scheint es, als ob er sich wie eine Spinne oder Skorpion bewegt oder sowohl als auch. Über die Mauer zum alten Sternentempel setzt. Erst dort, oben auf der Mauer, lässt sie sich von der Stimme des überlebenden Gardisten einholen, der sie eindrücklich warnt, denn dort warte nur der Tod. Sie sieht, dass die Mauern des Tempels dazu gedacht sind, etwas im Tempel zu halten - nicht andersherum - und hört noch, wie das fremde Wesen in die Kanalisation verschwindet. Manchmal scheint es, als ob er sich wie eine Spinne oder Skorpion bewegt, als auch. 
 +Dajin ist es derweil gelungen, sich selber zu heilen und von Björns harter Schulter zu entkommen. Als sie sich wieder im Hof des Gästehauses treffen und Moriah berichten will, was sie gesehen hat, taucht ein Magier der Dracheneiakademie auf, um Dajin zu heilen und verschwindet erst, als er bezahlt wurde. Für jede noch so unsinnige Dienstleistung.\\
 +\\
 +28.2 - Inhalation für Efferd-Gläubige\\
 +Dicker Nebel wabert träge aus den Becken im Tempel der Neun Flüsse, rollt über den Boden um dann vor den Füßen der vier neuen Besucher zu vergehen. Mit sandigen Stiefeln, staubiger Kleidung und dem Schreck in den Gliedern hatten sich die Vier entschieden, nach dem Kenner der Küsten zu suchen - denn, ganz ehrlich: es mochte niemand so wirklich in die Kanalisation. 
 +Leise Gespräche werfen Echos in den buntgekachelten Räumlichkeiten. Es ist warm, es duftet nach allerlei Öl und geschäftige Akolythen eilen von A nach B. Sowieso ist der tulamidische Efferdtempel sehr viel lebendiger als alle Tempel, die unsere Zwölfgöttergläubigen bisher für den Wassergott gesehen haben. 
 +“Efferd zum Gruße, Ihr seht suchend aus? Sicher wollt ihr eine Überfahrt segnen lassen, dann stellt euch bitte dort an.” Mit einer ausladenden Geste weist er auf eine viel zu lange Schlange vor einem der Schreine, in der sich gefühlt alle Kapitäne Khunchoms ihre Holzbeine in den Bauch stehen. “Danke, vergesst den eifrigen Efferdakolythen nicht.”
 +“Deshalb sind wir aber nicht hier.” Dajin tritt ein paar Schritte auf den jungen Mann zu.\\
 +“Nicht?” \\
 +“Nein.”\\
 +“Wir hatten gehört”, ergänzt Fenoscha. “... dass wir hier Informationen …” und ihre Stimme senkt sich, so dass sie sich im Rauschen des Wassers tarnen kann. “... erhalten könnten?” Der Akolyth reckt sich, geht einen Schritt zurück und schaut sich fast eine Spur zu hektisch um.\\
 +“Nun, eine Tempelführung? Sehr gern, sehr gern, die Damen, hohe Herren …” Und er hält seine Hand auf. “Nun, gegen einen Obolus gebe ich euch gern, worum ihr mich gebeten habt.” 
 +Eines der Bilder an der Wand soll den Kenner der Küsten zeigen und nachdem ein paar Münzen die Hände gewechselt haben sagt er, dass man den Kenner der Küsten in zwei Stunden hier im Nebelbasar treffen könne. Danach richtet er einen ernsten Blick auf Dajin und warnt ihn, dass auf ihn ein hohes Kopfgeld ausgesetzt wurde, da es heißt, er habe die Seite gewechselt. Schließlich habe er sich den Söhnen des Buches angeschlossen. Er ist ja  mit einer großen Anzahl an Schwarzmagiern in den Krieg gezogen und als Einziger zurückgekehrt.
 +Als die Helden zwei Stunden später im kühlen Wasser des Nebelbasars sitzen, werden sie von einer weiblichen Stimme aus dem Nebel angesprochen. Als sie erfährt, dass die Helden einen Weg in die Kanalisation suchen und den alten Hesindetempel finden wollen, erzählt sie, dass dort unten ein mächtiger Magier herrscht. Er ist der Oberste der Sechs und sein Name ist Ashulab ibn Shahr. Er hatte eine romantische Beziehung mit Chania bint el’Layla. Als sie starb hatte er sich von der Hesindekirche abgewandt und den dämonischen Weg gewählt. Er gleicht heut eher einem Skorpion als einem Menschen.\\
 +Für ihre Hilfe verlangt sie, dass ein Kind des Kenners der Küsten namens Hashim el Alif, das zu Unrecht der Schmuggelei bezichtigt wurde und in die Sklaverei verkauft werden soll, frei gelassen wird. Nur dann wird sie am Abend unter der Palastbrücke warten. Es ist ein Leichtes, als Dajin später Fürst Selo um den gefallen bitte den Jungen frei zu lassen.
 +Dieser hat auch noch ein Angebot für Dajin und Moriah. Da er seine private geheime Geldschatulle etwas aufbessern möchte, will er die beiden für ein bald stattfindendes Boltan Turnier mit hohen Einsätzen etwas vorfinanzieren. Bei der Möglichkeit bekommen beide leuchtende Augen und sagen gerne zu.\\
 +\\
 +Bevor sie am Abend losziehen besorgen sich die Helden noch ein paar Artefakte, Heil- und Astraltränke und Waffenbalsam. Während die Anderen noch die Zeit bis zum Abend nutzen, um sich auszuruhen, geht Moriah mit Selos Hilfe durch einen Geheimgang aus dem Palast zum Phextempel, um zu beten. Auf dem Rückweg nutzt sie die Gelegenheit, noch einmal im Hesindetempel vorbeizuschauen und nach dem hohen Bruder zu fragen. Allerdings kommt sie zu spät - der Hesindegeweihte hatte sich in den frühen Morgenstunden das Leben genommen.
 +28.3 - Unter dem Hesindetempel\\
 +\\
 +Als am Abend dann alle durch den Geheimgang zum Treffpunkt gehen, entdecken sie im Tunnel eine Abzweigung, die wahrscheinlich zum Sternentempel führt, wo der Magier am Morgen verschwunden war. Mithilfe des Eiskelches, der sich so richtig mit niemanden mehr anfreunden kann, verschließt Dajin den Eingang, damit zumindestens für ein paar Stunden dort niemand mehr lang kann. Moriah nutzt die Gelegenheit noch einmal, um den Anderen ins Gedächtnis zu rufen, dass Ashulab ibn Shahr in genau diese Kanalisation entflohen ist. 
 +“Entweder haben wir ihn nun also eingesperrt - oder er läuft irgendwo hier mit uns durch die Dunkelheit.” Wasser tropft durch das dichte, kurze Schweigen, bevor die Helden ihren Weg wieder aufnehmen - nicht ganz ohne das Gefühl von Blicken im Nacken.\\ 
 +Unter der Brücke werden die Helden von einer Frau begrüßt. Sie will die Gruppe nur kurz an ihr Ziel fahren und wieder verschwinden, stimmt aber am Ende zu, wenigstens kurz zu warten ob die Helden zurück kommen um sie zurückzubringen.\\
 +“Ich geb euch eine Stunde. Wenn ihr dann nicht wieder da seid, bin ich weg.”
 +Als sIe unter dem Drakonitertempel vorbeikommen warnt Sie alle still zu sein, da der Eingang zum Reich der Sechs nicht weit ist. Dort würden zwei Wachen auf sie warten, die nicht bestechlich sind, denn die Sechs folgen ihrem Herzen. Als sie die Wachen jedoch erblicken, sind die beiden in die Wand eingeschmolzen, ihre Knochen gebrochen, aber noch am Leben. Anscheinend ist noch jemand anderes hier unten, der etwas von den Sechs will - allerdings ebenfalls borabaradianisch.
 +Die Zwergin, der Magier, der Krieger und die Spielerin wagen sich langsam und vorsichtig durch das Dunkel. Der Untergrund ist vom Brackwasser feucht, irgendwo tropft ist und leises Tappen von Kanalisationsbewohnern begleiten sie. Fenoscha und Björn gehen vorne weg, Dajin und Moriah hinterher - rechts und links vom Kanal. Zielsicher bewegt sich Fenoscha an der ersten Abzweigung nach links vorbei. Moriah aber schleicht, so leise sie kann, einmal kurz in den Gang - nur um ein paar Sekunden später durch ein halblautes FUMP davon in Kenntnis gesetzt zu werden, dass Dajin über den Kanal gesprungen ist. \\
 +“Warte, Moriah!”, zischt er und eilt ihr hinterher. \\
 +“Dajin?” Die Stimme der Zwergin knallt scharf durch die Stille. Kurze Zeit später rennt sie klappernd hinter dem Magier her und bekommt ihn noch am Schlawittchen zu packen, während Moriah schon weiter vorn fast an der nächsten Abzweigung hockt und sie mit großen Augen über die Schulter hinweg anstarrt. “Moriah! Ihr könnt doch nicht…”, beginnt sie laut loszuzetern, als Moriah vor sich ein Geräusch hört - und sich einer Spinne gegenüber sieht. Sie flucht laut und schießt ihren Bolzen auf die Kreatur ab, der allerdings kaum Schaden zu machen scheint. Hektisch versucht sie sich von der Spinne wegzubewegen, allerdings ohne Erfolg - das Wesen packt sie, wirft sie auf den Rücken und beginnt, sie einzuspinnen. Moriah wird schon eingesponnen und angeknabbert, als Dajin sie versteinert und Fenoscha und Björn mit den Spinnen kurzen Prozess machen.\\
  
 ==== Die Suche nach dem dritten Zeichen VI ==== ==== Die Suche nach dem dritten Zeichen VI ====
 +**29.1 - Bartholomea und der Skorpion (23. Tsa 1019 BF)**\\
 +\\
 +“Moriah, willst du dich nicht doch kurz abwaschen?” Die Zwergin schaut von Moriah zum Brackwasser der Kanäle und wieder zurück zur Spielerin, die sich gerade rudimentär versucht Spinnweben und Spinnenflüssigkeiten von ihrer Kleidung zu wischen. Brackwasser - Moriah, die wischt. Brackwasser - Moriah, die innehält und den Kopf hebt. Brackwasser - Moriah, die eine Augenbraue hochzieht. 
 +“Nunja, du hättest dich ja nicht auf die Spinnen einlassen müssen …”, versucht die Zwergin einen Scherz zu machen. Die Spielerin funkelt sie an, greift nach ihrer fallengelassenen Armbrust und zischt beim Vorbeigehen: “Es wäre einfach toll, Fenoscha, wenn du beim nächsten Mal, wenn du siehst, dass ich schleiche, nicht einfach hinter mir herbrüllst.” Mit säuerlichem Gesichtsausdruck geht sie weiter Richtung Norden. Die Zwergin schluckt ihre Antwort herunter und beeilt sich, mit den Worten “Entschuldige Moriah, du hast natürlich Recht” wieder ihren Platz vor ihr einzunehmen, bevor sie dann doch lieber mit Björn tauscht. “Wegen des Lichtes”, natürlich. Also folgen Fenoscha und Dajin rechts des Kanals dem Weg, Björn und Moriah links. 
 +“Es sieht hier alles gleich aus!”, flucht der Thorwaler nach ein paar Metern. \\
 +“Du bist hier halt auch nicht auf dem Meer … da vorne geht’s lang!” \\
 +Moriah und Björn springen zu den anderen über den Kanal, nur um sofort stehen zu bleiben und zu lauschen. Schreie ertönen aus dem Gang rechts von ihnen. Sofort spannen sich die Helden für einen eventuellen Angriff. Mit einem warnenden Seitenblick zu Fenoscha hebt Moriah den Finger an die Lippen, um zum nächsten Gang zu schleichen. Ein weiterer Schrei lässt sie in der Bewegung erstarren, gefolgt von Schritten, die lauter werden. Der Kampfeslärm begleitet jedes Schlurfen, als ein Mann in Söldnerkluft aus dem Gang heraustritt, wie in Zeitlupe zu den Helden schaut und dann mit leblosen Augen ins Brackwasser kippt. Der Hals ist massivst zerstört. Nach einem tiefen Atemzug schiebt Moriah den rechten Fuß weiter. Holt den rechten nach. Plötzlich dreht sich die Welt, der Magen sackt erst nach oben, dann nach unten - und sie stolpert mitten rein, vor den Gang. Steht dort, gut einsehbar, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Blickt einem dicken Magier ins Gesicht. Der dicke Magier blickt zurück, flucht und kurz, für einen halben Augenblick, scheint sich eine große, skorpionartige Figur über ihn - bevor er, statt die Helden anzugreifen, nach rechts verschwindet. Moriah rennt kurzerhand los und als sie den Gang gegenüber der Treppe prüft, über die der Magier verschwunden ist, blickt sie in das Gesicht von Bartolomea di Zeforika, die sich hinter einen Söldner duckt. \\
 +Von der Treppe sieht sie ölig schimmernden Nebel träge Stufe um Stufe hinunter wabern.\\
 +“Oh, hervorragend, lass sie gehen!”, schneidet die höhnische Stimme der Frau durch die Gänge. Moriahs Blick wandert zurück zu der Gegenspielerin, die sich langsam mit ihrem Leibwächter rückwärts durch die Leichen der Söldnerkumpane aus dem Raum schieben will. Die anderen haben Moriah mittlerweile eingeholt, und Dajin erkennt, dass dies ein dämonischer Nebel ist, der Krankheiten verursacht.\\
 +“Also, findet ruhig raus, was da oben ist!”, ruft Bartolomea noch, bevor sie so schnell wie möglich aus dem Umkreis des Nebels bewegt - ebenso wie Moriah, die ihnen wieder hinterher setzt.
 +“Berührt den Nebel nicht, der Nebel macht krank!”, ruft Dajin immer wieder, folgt aber Moriah auf dem Fuße - genau so wie Fenoscha und Björn. Allerdings stolpert Fenoscha über die vor ihr liegende Leiche und als sie sich instinktiv umwendet sieht sie ein kleines, steinernes Buch, das bis etwa 30 cm vor den Nebel schlittert. Als sie in ihm das kleinste Buch Der Staue von Chania erkennt, springt sie geistesgegenwärtig nach vorne und greift zu.  Sie landet auf dem Bauch und schließt beide Hände um den Gegenstand. 
 +“HA!” Ein Geräusch der puren Freude löst sich aus Fenoschas Kehle, bevor sie bemerkt, dass sich ein gigantischer Schatten über sie schiebt. Langsam blickt sie nach oben, sieht wie der Nebel sich direkt vor ihr auftürmt und Ashulab ibn Shahr in seiner vollen Gestalt auf sie hinab blickt. Ihre Mine ändert sich schlagartig. Bevor der Stachel auf sie hernieder gehen kann, weicht mit einer Rückwärtsrolle aus\\
 +und ruft nach Moriah und Dajin, die schon weiter gelaufen sind. Das kleine Buch an sich gedrückt liegt sie auf dem Boden. Björn stellt sich schützend über sie.
 +Bartolomea rennt daraufhin nach Norden weg.\\
 +Schwach im Nebel ist die Chimärengestalt des Magiers zu erkennen, und ohne zu zögern springt Björn in den Nebel um dem Magier zu erschlagen. Es bedarf nur weniger guter Treffer von Björn und Fenoscha um ihn zu erlegen, und Dajin bläst den Nebel fort, bevor den beiden etwas passieren kann.
 +Der Magier haucht noch “Jetzt kann sie niemand mehr sehen”, verstirbt und alles fleischliche verfällt schnell zu Staub.
 +Auffällig war nur, das er mehrere versteinerte Finger an einer Hand hatte. Als Fenoscha nach diesen greift bemerkt sie, dass der Magier seinen Traviaring versteinert hat, um ihn zu einem Teil seiner selbst zu machen. Dajin schaut sich parallel noch das Amulett des Magiers an, das in der Asche des Chimärenmagiers liegt und möchte dann dem Skorpionschwanz noch den Stachel rauben, während Fenoscha sich vorsichtig neben Moriah schiebt, die etwas angespannte versucht, sämtliche Gänge im Blick zu behalten. Ein Ellbogen piekt sie an der Hüfte. Einmal, zweimal, bevor der gestresste Blick auf die Zwergin hinabfällt. \\
 +“Schau, was ich gefunden hab.” Moriah schaut verwirrt drein, schaut zu Dajin, der gerade Björn bittet, die Stachel abzutrennen. 
 +“Du hast es gefunden!” Ein schnelles Lächeln huscht über ihre Lippen. “Entschuldige Fenoscha, ich möchte gerne …” Ihr Blick gleitet zurück zu Dajin, der noch den Stachel zu sichern versucht - auch das Gift scheint sich schneller zu verflüchtigen als ihm lieb ist. 
 +“Dajin … können wir … ?”, fragt Moriah ungeduldig. Das leise “... bitte?” hört eventuell nur Fenoscha. \\
 +**29.2 - Tom und Jerry suchen Rohal (Nacht 23. auf 24.)**\\
 +\\
 +Die eiligen Schritte werfen ihren Widerhall von Wand zu Wand zu Wand, während die Helden schnell atmend hinter Bartolomea und ihrem Söldner herhetzen. Die Luft scheint klebrig vor Konzentration und Adrenalin. In den nächsten Gang, eine nächste Kreuzung, ein schmaler Weg - 
 +“... perfekt für eine Falle.” Moriah atmet tief durch und denkt noch darüber nach, was sie tun könnte, als Björn entschlossen an ihr vorbei mitten in den Kampf stapft. Fenoscha läuft hinter ihm her als Dajin nach einer Warnung an ihr vorbei einen Zauber schickt, der einen Lichtblitz explodieren lässt. Einer der beiden hat sich schnell ergeben nachdem sein Partner tot war und durfte fliehen.\\
 +\\
 +Nur kurze Zeit später können die Helden die hitzige Diskussion der di Zeforikas hören. Scheinbar fehlt auch ihnen noch eine Lösung zu dem Rätsel und sie streiten, wessen Leibsklave zuerst vorgehen soll.
 +Als Romeo vorschlägt darum zu spielen, tritt Moriah plötzlich hinter der Ecke hervor und sagt, dass sie mitspielen will.\\
 +\\
 +Bartolomea bietet an, dass die Helden vorgehen, wenn beide Parteien vorher ihre Lösungen bei den Zahlenrätseln austauschen und schwören sich nicht gegenseitig anzugreifen oder hinterrücks umzubringen.
 +Die di Zeforikas sind etwas entsetzt als sie feststellen, dass Dajin nur eines der Rätsel lösen konnte, aber sie halten sich an die Abmachung - davon überzeugt, dass die Helden schon im nächsten Raum sterben werden.
 +Die erste Tür öffnet sich anstandslos, nachdem alle Zahlen in der zwergische Vorrichtung eingestellt wurden, und die Helden gehen in den nächsten Raum, der komplett verspiegelt ist. Mithilfe des Buches sehen Dajin und Moriah Parallelen zwischen diesem ersten Raum und dem Rätselaufbau. Drei Stellen sind auf dem Boden durch ein Rohals-R markiert. Anhand der Zeichnungen von Chanias Statuen bringt Dajin seine Gefährten in die entsprechende Position, bevor er sich auszieht und unsichtbar macht. In dem Moment, in dem er verschwindet, öffnet sich mit einem dumpfen Klick eine der Spiegelpaneele in der Wand. \\
 +Fenoscha und Björn luken übereinander um die Ecke, während Dajin Moriah seine Klamotten wieder abnimmt und sich ankleidend ebenfalls zum Durchgang geht. Es öffnet sich ein langer Gang, der ebenfalls verspiegelt ist. Vier Türen links, vier Türen rechts. FUMP! ein Geräusch von er andere Tür erinnert die Helden daran, dass sie tendenziell noch andere in ihrem Nacken haben. 
 +“Nun gut, 2R, 1L.” Nachdem Fenoscha noch die Tür hinter ihnen schließt hören sie in der Stille des Ganges ein Schleifen aus den Wänden, Schuppen, die über Stein schaben … 
 +Sie folgen der Rätsels Lösung, welche sie aus einem der steinernen Bücher im Sternenturm gefunden hatten, und gelangen über eine uralte Treppe weiter nach oben. Seit bestimmt 500 Jahren scheint niemand mehr hier hinaufgegangen zu sein und jeder Schritt wirbelt dicke Staubwolken auf. Unsichtbare Spinnweben streichen den Helden durch das Gesicht, bis sie durch eine dicke, uralte Holztier in einen weiteren Raum kommen. An einer Wand ist eine riesige Karten Aventuriens aufgemalt, die deutlich schon mehrere Jahrhunderte alt ist. An der gegenüberliegenden Wand steht eine Rohalsstatue, die auf die Karte zeigt. Genau genommen auf den nördlichen Teil Rashduls, wo der alte Palast war.
 +Björn dreht etwas an der Statue, damit diese woanders hinzeigt und Dajin löst einen kleinen Windsturm aus, um den Staub aus Jahrhunderten wieder zu verteilen und die Spuren zu verwischen, aber ob es erfolgreich war um die Di Zeforikas zu täuschen wissen sie nicht.\\
 +Als sie wieder an den di Zeforikas vorbeikommen nicken sie sich nur kurz zu, und sie sagen, dass das Metall ihnen gehören wird. 
 +“Wir sehen uns dann am Zielort.”\\
 +Die Kennerin der Küsten hat noch gewartet und die Helden sicher wieder aus der Kanalisation gebracht. Als sie auf die Straße treten, hören sie aus einer Gasse ein pfeifen. Es ist der Söldner Orelio Santuez, den sie hatten fliehen lassen. Auf Fenoschas Vorschlag will er sich Thesia von Ilmenstein im Norden anschließen.\\
  
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  • Zuletzt geändert: 2021/11/20 19:34
  • von nassirius