Rashdul | |
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Region(en) | Rashdul |
Die meisten kennen Gorm als permanent verschleierten Wirt des roten Nestes, der zuverlässigg und hilfsbereit seinen Teil zur Gemeinschaft beiträgt. Sie lieben seine vorzüglichen Gerichte. Viele sind aber auch froh, wenn sie dem rauhen Hünen dann wieder aus dem Weg gehen können. Einige schätzen ihn als starken Kampfgefährten und treuen Verbündeten, der pragmatisch und zielorientiert Aufträge ausführt, sich Hierachien unterordnen kann, dabei aber nie seinen eigenen Kopf komplett ausschaltet. Aber außer Bianca, seiner blinden Adoptivtochter, gibt es kaum einen Humanoiden, dem er ohne Scheu und unmaskiert gegenübertritt. Und niemanden, der mehr über seine Vergangenheit weiß und die schrecklichen Dinge, die er getan, aber auch erleiden musste.
Sein offizielles Leben fängt nach seiner Wiedergeburt als Koch an, Tsa sei gedankt, nach seinem Leben als Söldner im tiefen Süden und nach seiner Heilung bei den Noioniten in Selem. Mittlerweile sind die seelischen Wunden verheilt und nur noch die unzähligen Narben, das fehlende, linke Auge und sein Gehörverlust auf dem linken Ohr zeugen von seinem ersten Leben.
Das rote Nest
Der Gasthof „Das rote Nest“ im Tal ist ein einfaches, aber gemütlich eingerichtetes Lehmhaus mit angrenzenden wirtschaftsgebäuden. Hier leben Gorm und Bianca. Neben dem Gasthof betreibt er noch eine kleine Brauerei sowie eine Ringkampfschule. Über der Tür befindet sich eine Tafel mit folgendem Spruch: „Alle unter einem Dach, frei von Not und Ungemach, vor uns Suppe, Brot und Bier: Travia, wir danken Dir!“
Abenteuer in Rashtul
Keine aufkommenden Einbildungen, keine Schweißausbrüche und keine Übelkeit – ich bin froh, dass ich dieses Kapitel hinter mir habe. Die Leichen im Fluss am Tor von Rashtul lassen zwar meine Gedanken kurz schweifen, aber schaffen es nicht mehr, mich aus dem hier und Jetzt zu reißen.
Dann geht es schon weiter und Magister Hasrabal, der nun mit Ucur angesprochen werden will, führt uns zu unserem Kontakt. Wie es sich herausstellt, ist dieser allerdings mitsamt seiner Familie deportiert oder sogar ermordet worden.
Mir war nicht bewusst, dass es schon so schlimm und der Kampf zwischen Rastullah-Anhängern und Zwölfgötter-Gläubigen so weit fortgeschritten ist.
Ein wenig schockiert hat mich die Abgebrühtheit der Gefährten, insbesondere von Reos.
Ich bete, dass der Kampf gegen das Böse gewonnen werden kann und die Kosten dafür nicht zu hoch sein werden. In einer verrohten Welt ohne Mitleid und Empathie möchte ich nicht leben. Na, vielleicht war es auch nur aufgesetzt. Ein jeder muss sich Strategien zurechtlegen, um mit dem Schrecken zurechtzukommen. Oder bin ich inzwischen einfach zu lange in der kleinen, heilen Welt des roten Nestes geblieben und lebe ein Ideal, was es nicht gibt?
Unsere erste Aufgabe besteht darin Professor Bravaldi auszukundschaften. Jalif soll die eigentliche Arbeit übernehmen und ich bin zu seinem Schutz abgestellt und um Schmiere zu stehen.
Auf dem Weg dorthin habe ich die Gelegenheit bei verschiedenen Marktständen Häppchen zu probieren bzw. hier und da eine Kleinigkeit zu erstehen. Auch wenn ich es mitunter etwas anders machen würde, ist der Gang über die Straßen sehr inspirierend und ich kann es nicht erwarten, einige Sachen nachzukochen.
Dabei habe ich natürlich immer auch einen Blick auf Jalif, der seinerseits darauf achtet, sich nicht zu weit zu entfernen und so auch mitbekommt, als ich überraschend von einem Magier angesprochen werde. Er stellt sich als Ghomal As`Shar vor und möchte mich als Koch und Leibwächter anstellen. Nach seinem lüsternen Blick zu urteilen, will er allerdings etwas anderes – zumindest auch.
Unabhängig davon, dass ich Männer sexuell nicht anziehend finde, kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen, dass seine Lust weiterbestehen würde, würde er mich ohne Kaftan und Schleier sehen.
Dazu kommt es aber auch nicht, da eine merkwürdige Alte, anscheinend seine Mentorin, ihn zu sich beordert. Dem Geräusch nach zu urteilen, ist sie bestimmt nur ein Skelett unter ihrem Gewand, so sehr klappern ihre Knochen.
Doch zurück zu unserem Auftrag. Wir müssen feststellen, dass sich bei Professor Bravaldi eine Reihe von Personen zu Besuch einfinden. Neben Ghomal und seiner Mentorin Mirona ya Menario, einer Totenbeschwörerin, wie wir später erfahren, sind noch die Spektabilität Belizeth Dschelefsunni, Galotta, der Beherrschungsmagier mit 4 elfischen Beschützern, und der Professor selbst mit zwei mohischen Leibwächtern anwesend.
Jalif entscheidet sich zum Rückzug und wir ziehen unverrichteter Dinge ab.
Die folgende Standpauke durch Hasrabal war nach meinem Dafürhalten im Ansatz gerechtfertigt, auch wenn er die Situation aus der Ferne natürlich nicht beurteilen kann. Aber so sind die Herrschaften: basierend auf oftmals ungenauen Informationen ein theoretischer Plan und dann eine Beurteilung der oftmals hektischen Mission aus der Ruhe des Kartenraums heraus. Wie oft habe ich so etwas oder ähnliche Situationen erlebt. IRGENDWELCHE STUBENHOCKER WOLLEN KRIEGERN DIE SCHLACHT ERKLÄREN!
…ruhig Gorm…tief durchatmen…nicht abschweifen.
Ich hoffe, der Plan zum Einbruch in die Magierakademie taugt etwas und wir müssen nicht zuviel improvisieren.
Im Anschluss gehen Reo und Jalif nochmal los, um vielleicht doch noch an Informationen zu gelangen, was Dschelefsunni morgen vorhat.
In der Nacht werden wir von Kampfgeräuschen geweckt. Nach kurzem Zögern erkunden wir die Situation und müssen mit Schrecken feststellen, das alanfanische Borongeweihte von Golgariten angegriffen werden. Da so ein Frevel selbst zwischen rivalisierenden Glaubensrichtungen absolut unüblich ist, gehe ich fest davon aus, dass Galotta dahinter steckt. Es kann kein Zufall sein, dass ein Beherrschungsmagier sich mit der Spektabilität trifft, welche den Konflikt zwischen den Glaubensrichtungen anheizt und für den kommenden Tag Großes plant.
Während Beonwulf und Luc entsprechend der Rondratugenden noch auf sich aufmerksam machen wollen, bringe ich den Anführer aus dem Gleichgewicht, indem ich ihn in vollem Lauf von hinten mit dem Schild einen Schlag versetze. Anschließend würge ich ihn zur Bewusstlosigkeit und will ihn aus der möglichen Sichtlinie des Magiers zurück zu seinem Tempel auf der anderen Seite des Platzes tragen, als der plötzlich auftauchende Reo uns vor nahenden Gardisten warnt. Wir treten den Rückzug an, in der Gewissheit ein Massaker zum Teil verhindert zu haben.
Beonwulf kann zum rondragefälligen Kamof gerne bei Übungen oder ähnlichen Spielereien auffordern. Beim Waffengang aus Spaß ist das definitiv das Richtige, falls sich alle dran halten. Wenn es aber darum geht, einen Kämpfer schnellstmöglich ohne Verletzungen aus einem Kampf zu nehmen, dann geht das nicht anders.
Wieder im Versteck wird lange über das weitere Vorgehen diskutiert. Ich bin dafür zu versuchen, die Magier auszuschalten. Aber dies wird als zu gefährlich abgewiesen. Wie kann man nur zulassen, dass so eine Gefahr von einer einzelnen Person ausgeht? Das soviel Macht zusammengetragen wird? Müsste man diese nicht stärker begrenzen?
Irgendwann reicht mir die Diskussion und ich gehe in die Küche, um mich am Herd abzulenken – sollen die Entscheider entscheiden.
Letztendlich soll Jalif die gefangengenommenen Boronis aus dem Gefängnis befreien. Die Gardisten hatten sie alle festgenommen. Die Phexgeweihten sollen durch Reo auf unsere Seite gebracht und gewarnt werden. Professor Bravaldi soll getötet werden, genauso wie Ghomal.
Bis auf die Sache mit Ghomal wird alles genauso durchgeführt.
Als ich mich mit dem Schüler Mironas in der Herberge treffen will, will dieser aus Angst, sie hätte mich geschickt, zuerst mein Gesicht sehen, bevor er mit mir auf das Zimmer geht. Dass er nicht zurückzuckt, hat mich irgendwie berührt und auch die Angst vor seiner Mentorin lässt sich vielleicht noch zu unserem Vorteil einsetzen.
Ich betäube ihn also nur und bringe ihn zu den anderen. Es stellt sich heraus, dass sein größter Alptraum ist, dass Mirona ihn als Untoten wieder auf Dere zurückbringt nach seinem Ableben. Letztendlich geht er mit ins Tal und ich glaube, ich werde mich um ihn kümmern, sobald die Geweihten und der Rat mit ihm durch sind.
Die Sache mit dem Buch für Hasrabal und den fehlenden Runen für Bastrabuns Bann geht auch gut. Der Plan zum Einbruch in die Magierakademie war besser durchdacht, als man von den Hochrangigen gewöhnt ist.
1017 BF
Peraine
[…]
Hasrabal ben Yakuban kam heute auf uns zu und hat uns eine Möglichkeit in Aussicht gestellt, an die Glyphen für die Erstellung Bastrabuns Bann zu gelangen. Leif hatte schon herausgefunden, dass wir diese in Rashdul finden könnten. Aber das letzte Mal, als wir Hasrabal um Hilfe diesbezüglich baten, war er nicht willig uns diese zu geben. Jetzt scheint sich etwas geändert zu haben. Er selbst will im Gegenzug dafür das Buch des Sandes haben. Er sagt, dass, wenn der Plan gelingt, können wir wahrscheinlich Bastrabunns Bann, zumindest schon für das Tal, ziehen. Er sagt, dass das Buch uns wie auch ihm helfen könnte, indem es unsere Feinde schwächt und uns stärke. Was dies genau heißt, konnte ich heute nicht herausfinden. Aber ich hoffe, dass ich auf unserer Reise nach Rashdul mehr erfahren kann. Ich vermute allerdings, dass es vielleicht mit der Erstellung von Golems zu tun haben könnte.
Hasrabals Plan ist, uns magisch unterhalb der Bibliothek zu bringen. Mit verbundenen Augen sollen wir dafür an einen Ort großer Macht gebracht werden, welcher uns dorthin bringen kann. Um an die Glyphen zu kommen, müssen wir nur in einer Inventarliste nachsehen, wo das Buch in der Bibliothek zu finden ist und uns nicht erwischen lassen. Dies sollte allerdings gut gelingen, da die stumme Bibliotheksmeisterin Mirshan saba Shomal den roten Rahjalüsten fröhnen soll und danach erstmal ihren Rausch ausschlafen muss. Außerdem ist die Inventarliste sehr genau, da man bei beim Zurückstellen eines Buches an falscher Stelle zur Disziplinierung in die Labyrinthe unterhalb der Schule verbannt würde. Hasrabel selbst scheint diese Erfahrung persönlich gemacht zu haben. Welch Überraschung.
An das Buch des Sandes ranzukommen, ist weniger simpel. Wir müssen derselben stummen Bibliotheksmeisterin einen Schlüsselbund abnehmen, welcher uns unterhalb der Bibliothek die dritte bronzene Tür öffnet. Dann führt es durch einen langen Gang, welcher eventuell von Dämonen oder Elementaren geschützt wird. Die Elementare sind wohl von Hasrabal selbst gerufen. So soll ein Gruß von Hasrabal reichen. Gegen Dämonen helfen nur unsere magischen Waffen, weshalb die Gruppe ohne Frage mit diesen ausgestattet werden muss. Bei dieser Gelegenheit wird ein paar Auserwählten von ihnen die Möglichkeit gegeben noch andere Artefakte auszusuchen, die bei dieser Queste helfen könnten. Wenn die Dämonen erledigt sind, müssen wir am Ende des Ganges immer nach rechts, 3×3-fach. Dann müssen wir die Tür mit einem äußerst schweren Schlüssel öffnen. Hasrabals will uns diesen Schlüssel geben. Aufgrund seiner Schwere denke ich, dass der gute Gorm mit uns kommen sollte. Mit dem Schlüssel sollen wir direkt an das Buch des Sandes gelangen. Auf dem Weg dorthin könnte es eventuell noch weltliche Fallen geben. Danach müssen wir den flugfähigen Golem Kharshaz meiden, da dieser uns bei der Spektabilität melden würde.
Allerdings gibt es noch etwas weiteres zu beachten: Der Grund, warum wir so leicht in die Bibliothek können, liegt daran, dass der Tag der Ankunft, ein lokaler Rastullah-Feiertag, ist. An diesem Tag soll auf dem Platz des Schweigens ein Beweis erbracht werden, dass Rashtul al'Sheik, der die Stadt vor 3000 Götterläufen gegründet habe, nur noch will, dass Rastullah angebetet wird. Man will veranlassen, dass 12 Göttergläubige aus der Stadt vertrieben werden…Eine Stadt, die sonst für Toleranz stand… Die Stimmung soll stark aufgeheizt sein… Was bei solchen Stimmungen passieren kann, ist nahezu unaussprechlich… Ich werde entsprechend die Gruppe darauf vorbereiten, keine Bekennungen zu anderen Göttern als Rondra, Hesinde, Phex, Tsa und Ingerimm zu machen, da unser Leben und der Erfolg der Queste davon abhängen. Außerdem werde ich veranlassen, dass alle in lokaler Tracht reisen. Zusätzlich ist wichtig, dass ich nicht als Frau erkenntlich bin. Den Göttern sei Dank, dass meine weiblichen Reize nicht zu sehr ausgeprägt sind. So muss ich in erster Linie nur mein Haar binden und mich mit „Luc“ ansprechen lassen.
Später erfahre ich, dass Jalif phexisch mitgehört hat. Da er sich in Rashdul hinreichend auskennt, soll auch er mitkommen. Genauso wie Beornwulf und Reo. Reo scheint auch auf Phexens Wegen zu wandeln. So wird er uns dort bestimmt behilflich sein können. Und wenn nicht, gibt es zumindest weniger einsame Nächte im Zelt.
[…]
Heute habe ich Hasrabal nach dem Buch des Sandes gefragt. Er versuchte zunächst auszuweichen und es auf Sentimentalität zu schieben. Als ich direkter nachhakte, ob man mit dem Buch Golems erschaffen könne, meinte er, dass man diese mit dem Buch verbessern könne. Außerdem habe ich mir genauer erläutern lassen, wo wir genau rauskommen unterhalb der Bibliothek.
[…]
Wir sind in Rashdul angekommen, wo wir nur noch mit Magister Ucur reisen. Sie wollten wissen, was wir hier wollen. Jalif konnte einen lokalen Magier nennen, den wir besuchen wollen. Man warnt uns davor die falschen Götter anzubeten und dass diese nichts in der Stadt zu suchen hätten. Doch diese Anordnung scheint kein Allgemeinwissen zu sein, wie mir das Verhalten einer anderen Stadtwache verriet. Nachdem wir die Gebühren gezahlt hatten, wollten wir Unterkunft bei einem ehemaligen Sklaven Magister Ucurs finden… Ich wusste vorher nicht, dass er sich zu den Zwölfgöttern bekannte… sonst hätte ich vielleicht erahnen können, was uns dort erwartete… ein einziges Massaker war es wohl gewesen. Die Leichen hatten sie wohl schon weggeschafft… Ebenso wie deren Hab und Gut… Nur ihr treuer Hund war noch aufgespießt dort… Wir mussten eine andere Unterkunft finden. Jalif konnte uns eine weitere Möglichkeit nennen: Bei einem Händler, der Rastullah-gläubig ist. Das sollte eine sicherere Unterkunft bieten… Und das nur, weil sie nicht schnell genug das Zeichen einer der Zwölfgötter von der Tür gekratzt hatten wie ihre Nachbarn… So gehen wir zu Jalifs Bekannten und werden dort herzlich Willkommen geheißen. Er erkennt mich als Liebfelder und erzählt mir, dass es hier wohl noch einen anderen Liebfelder gibt… Derzeit ist mir nur einer bekannt, der in dieser Gegend verweilt. Und genau dieser ist es. Ich lasse mir sagen, wo dieser wohnt und bitte Jalifs Bekannten über meinen derzeitigen Aufenthalt nichts zu verraten. Für eine angemessene Entlohnung tut er dies auch. Dies veranlasst mich Jalif in Begleitung von Gorm und Reo loszuschicken, um Informationen über di Bravaldi einzuholen.
Reo wollte sich dafür erst rahjagefällig kleiden, bevor er ausziehen wollte, so dass Jalif und Gorm zurück waren, bevor Reo unterwegs war. Wohl Phex sei Dank. Sie hatten zu berichten, dass im Hause di Bravaldi eine Versammlung abgehalten wurde. Mit „hohem“ Besuch. 4 Elfen, die auf die Anwesenheit Galottas hindeuteten, sowie Mirona ya Menario, deren Knochen klapperten wie die eines Skeletts, ihrem Schüler Ghomal Ash'Shara, sowie Belizeth Dschelefsunni. Doch aufgrund dieser Gefahr, vor allem durch die Elfen, kamen sie, zunächst ohne Phexens Wege weiter gegangen zu sein, zurück. Sie wussten nur zu berichten, dass Ghomal Ash'Shara einen Leibwächter suchte und nichts gegen männliche „Gesellschaft“ hatte. Hasrabal hatte uns im Nebenzimmer belauscht und sich darüber lustig gemacht, dass Jalif und Gorm nicht gelauscht hatten. Dass man im Tode nichts mehr lernen kann, schien Hasrabal genauso nicht zu interessieren, wie dass Elfen ganz und gar andere Geschöpfe als Dschinne waren… Dies sollte er mal Athavar und Nimithil erzählen. Ich entschied mich, Jalif nicht einfach dazu zu zwingen zurückzukehren. Als allerdings Reo deutlich machte, dass er sich zutrauen würde, selbst dorthin zu gehen, um mehr zu erfahren, ließ ich Jalif und Reo zusammen dorthin zurückkehren, während der Rest in der Unterkunft blieb.
Doch die Nacht blieb nicht ruhig… Plötzlich konnte man Trubel hören vom Platz des Schweigens. Dem Ort, wo der Orden des Al'Anfaner mit dem Orden des Puniner Ritus aufeinander traf. Es schien um Leben oder Tod zu gehen. Schnell machte ich mich fertig und verschleierte mein Gesicht. Auch Gorm und Beornwulf waren aufgeschreckt worden und gingen mit mir, obgleich Hasrabal dagegen war. Auch den anderen sagte ich, dass sie ihre Gesichter verschleiern sollten, damit sie niemand erkennen kann. Denn was auch immer passierte, die Wahrscheinlichkeit, dass man danach versuchen würde, uns festzusetzen, war enorm hoch. Als wir dort ankamen, mussten wir mit ansehen, wie 5 Golgariten dabei waren die Al'Anfaner Boronis abzuschlachten. Einer lag sogar schon am Boden. Sie schienen überzeugt, dass Boron den Al'Anfaner Ritus nicht dulden würde… Gorm warf ihren Anführer, der Schaum vorm Mund hatte, zu Boden, um ihn aufzuhalten und zugleich um seine Anhänger, die zu zögern schienen, davon zu überzeugen, die Waffen zu senken. Doch auch der Nächste zeigte nun Schaum vorm Mund und rannte in die Speere, der sich verteidigenden Al'Anfaner Boroni. Kurz darauf kam Reo und konnte den Verursacher dieses Massakers erleuchten: Galotta. Und dafür bezahlte Reo mit zwei Pfeilen von Galottas elfischer Schutzgarde. Er konnte sich allerdings mit dem Heiltrank, den ich jedem für die Queste habe zukommen lassen, wieder auf die Beine verhelfen, so dass wir fliehen konnten. Denn die Garde, wie zu erwarten, war in der Nähe. Jalif hatte sie derweil etwas aufgehalten, um uns Zeit zu verschaffen.
Zurück in der Unterkunft erzählten mir Reo und Jalif, was sie erfahren hatten: Der rotköpfige Irre, wie sie Galotta nannten, sollte ein Massaker verursachen bei dem bloß Bonareth am Leben bleiben sollte. Außerdem sollte Bravaldi am darauffolgenden Abend Belizeth Dschelefsunni zum Grab von Karib al'Chalud bringen sollte. Einem Magier aus vergangener Zeit, der lebendig begraben wurde. Es sollte zwar auch mit jemand anderem möglich sein, doch wäre dieser weit wirkungsvoller. So war deutlich, was vor sich ging: Das Massaker an den Boroni war ein Vorwand um Bonareth als Schuldigen hinrichten zu können, als Blutopfer für den Untoten. Sie wollten durch Karib al'Chalud auf dem Platz des Schweigens sprechen und den Beweis darlegen, dass nur Rastullah angebetet werden soll. Es war klar, dass die Glyphen und das Buch des Sandes nun in jedem Fall nicht mehr unser eigentliches Ziel sein konnten. Allerdings konnten wir es nicht mit Galotta und Belizeth Dschelefsunni gleichzeitig aufnehmen. Nicht ohne einen Magier. Und Hasrabal würde uns nicht helfen können, selbst wenn er nicht das Ritual durchführen müsste… Tote machen ihm Angst… und zuvor war er noch so laut gewesen, als Jalif und Gorm nicht gelauscht hatten… Wir konnten also nicht verhindern, dass sie jemanden auferwecken würden. Aber wir konnten die Konsequenzen schwächen, indem sie entweder eine andere Leiche zum Leben erwecken mussten. Oder den angekündigten Zeitpunkt verschieben mussten. Und dies konnten wir erreichen, indem wir versuchten die geplanten Blutopfer zu befreien. Als auch, indem wir di Bravaldi, der Belizeth Deschelefsunni zum Grab führen sollte, endlich seiner gerechten Strafe zuführten. Außerdem konnten wir Ghomal Ash'Shara aus dem Machtpool Galottas, Menarios und Dschelefsunnis nehmen. Leicht, wie uns Reo erzählte. Wen er wohl im Rausche Rahjas den Schwingen Borons zugeführt hat? Die Befreiung der Gefangenen war mit Hilfe der Diener Phexens möglich, damit diese die Gefangenen bis nach Ehristar bringen konnten. Und so gab ich Reo, in Begleitung mit Jalif, 500 D mit. Doch Bonareth ließ sich nicht retten… Er wollte die Wahrheit sprechen und würde er auch dabei sterben… Dass Reo von 300 D, die nicht zu mir zurückkehrten, wahrscheinlich phexgefällig etwas behielt, kümmerte mich da wenig. Wobei es mich wohl ohnehin wenig bekümmert hätte. Ich bin immer überzeugter, dass er auf des Fuchses Wegen wandelt, auf welche Weise auch immer. Und so ist nun mal das Wesen des Fuchses. Was danach geschah, überzeugte mich noch mehr.
Wir beschlossen, dass wir zusammen zu di Bravaldi gehen wollten, während Reo sich in das Haus schleichen wollte, um einen der Mohas auszuschalten. 5 Minuten gaben wir Reo, bis wir in das Haus einbrachen. Es ging alles glatt. Der magiebegabte Moha wurde von Reo mit einem Schnitt durch die Kehle zum ewigen Schweigen gebracht und sein Gefährte ihm kurz darauf in den Tod folgte. Dann ging ich zu di Bravaldi und hielt ihm das Wolfsmesser entgegen. Es tat gut, wie er da an dem anderen Ende des Wolfsmessers war. Wie häufig hatte ich daran gedacht, wie ich es ihm heimzahlen kann, wie er versucht hatte Mayfeder zu töten… und mich… aber vor allem Mayfeder… Wie er es gewagt hatte, den Menschen, der mich wirklich sehen konnte, mich verstand… mir diesen Schatz auf Dere hatte nehmen wollen… Doch selbst in diesem Augenblick, in welchem sein Leben kurz vor seinem Ende war, zeigte er keine Würde. Er stammelte von Erpressung, während er versuchte mich mit einer vergifteten Haarnadel zu töten. Als ich ihm die Kehle durchschnitt. Eine Befriedigung macht sich in diesem Moment in mir breit.
Nun, da ich dies niederschreibe, wird mir bewusst, wie sehr ich mir seinen Tod gewünscht hatte. Wir sehr es mich beschäftigt hatte. Und obgleich ich immer noch erleichtert bin, dass er nun nicht mehr auf Dere weilt und keinen Schaden mehr zufügen kann. So muss ich dennoch auch mein Innerstes reflektieren… Ich weiß, dass mein Handeln richtig war. Doch letztendlich weiß ich, dass es nicht allein Gerechtigkeit war, welche ich gesucht habe… Vergeltung… Rache… Ich denke, ich wusste es schon vorher… Aber ich wollte mir dessen nicht bewusst sein. Weil ich dann bei einer Gelegenheit hätte zögern müssen, ob das, was ich dabei war zu tun, richtig war. Nun da er tot ist und ich „Grund“ hatte ihn zu töten, wird es mir bewusst. Nun da ich „gerechtfertigt“ war… Ich muss die Götter um Verzeihung bitten… Vielleicht sollte ich auch mit einem Geweihten darüber reden… Mit Marek? Irgendwie fühlt es sich richtig an. Und doch lässt mich etwas zögern… Ist es, weil ich das Gefühl habe, mir zumindest seine Achtung und seinen Respekt verdient zu haben? Denke ich, dass durch meine Intention dies gemindert werden könnte? Und doch…
Die vergiftete Haarnadel gab ich Reo in einer Schatulle. Dann durchsuchen wir di Bravaldi Zimmer, in welchem wir noch einen Mondstein finden. Außerdem finden wir noch 3 Portionen Gift, sowie (…). Reo versteckte und vergrub di Bravaldis Überreste.
Danach macht sich Gorm auf dem Weg, Ghomal Ash'Shara zu töten. Doch stattdessen bringt er ihn bewusstlos zu uns. Er teilte uns mit, dass Ghomal Angst hatte und dachte, „sie“ hätte Gorm geschickt, bis er sein Gesicht sah. Somit beschloß ich, dass wir ihn befragten. Gefesselt, mit einem Helm auf dem Kopf und unter der Rüstung Beonwulfs begraben, weckten wir ihn. Wir erfuhren, dass Mirona ya Menario einen Pakt mit dem Widersacher Borons eingegangen war, seit dem sie auch derart klappert. Da er dies verweigert hatte, lebte er nun in Angst, denn sie würde ihn wieder auferstehen lassen, würde er etwas wider ihres Willens tun. So beschloss ich, dass er im Tal leben oder sterben sollte. Außerdem erzählte er uns, dass Mirona ya Menario es auch war, die den schwarzen Drachen im Auftrage „ihres Meisters“ erweckt hatte. Ich frage mich, ob di Bravaldi wusste, wer hinter Mirona ya Menario und Galotta steckt. Er hatte immerhin der grauen Eminenz gedient.
Hasrabals Plan geht auf und wir gelangen sowohl an das Buch für die Glyphen, als auch an das Buch des Sandes.
[…]