tagebuch:lucrezias_tagebuch

Peraine

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A. hat heute zwei Gaukler, I. und Q. angeworben. Sie waren etwas schwer von Begriff, aber sie werden wohl nützlich werden können, sollten wir auf phexische Weise das Buch einsehen müssen. Zumindest, so deren Künste besser sind als Q.s Grazie zu Pferde. Der schöne Schimmel tut mir leid.. Per fortuna muss mein lieber ehrenwerter Vater dies nicht sehen…

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Diese Lande scheinen sich der Ordnung abgewandt zu haben. Liegt dies am Mittelreich oder ist allein dieser Answin von Rabenmund Schuld an diesem Zustand? Dass selbst der Adel einfach so an Bäumen gehängt wird…Und das auch noch zu einer Zeit, an dem sich das Land den Orks entgegenstellen, in welcher Einheit herrschen und das Reich zu Größe führen sollte…I. und Q. haben es hier nicht leicht in diesen Zeiten. Menschen wie sie erfahren ohnehin kaum Achtung von den Reichen und Adligen. Jetzt müssen sie sich sogar noch mehr als sonst um ihr Leben fürchten…Ob dies wohl der Grund dafür ist, dass I. die Leichtigkeit Q.s zu fehlen scheint? Doch auch Q. scheint zu Teilen sehr nervös zu sein.

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Diese Mücken sind unerträglich! Noch unerträglicher als solch Schwüle. Per fortuna kann man Stinkmirbel verwenden um diese Viecher etwas fernzuhalten. Dieses hat F. gefunden. Er scheint Hesinde deutlich näher zu sein als Q. und I. Die “Unterkünfte“, solch eine esagerazione diese so zu nennen, sind nichts weiter als ein Dach über dem Kopf…Es ist ein Skandal, dass die civilizzazione nicht auf ganz Dere zu finden ist. Den anderen scheint es nicht viel auszumachen im Freien zu übernachten; I. und F. scheinen es sogar richtig zu genießen.

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Endlich lassen uns die Mücken etwas mehr zufrieden, seitdem ich die Stinkmirbel in Wachs eingearbeitet und in Öl vermischt habe. Wieder einmal bewies F. etwas Verstand und wusste dies auch zu würdigen. Obgleich mir A. leid tut…der Geruch ist für sie natürlich noch schlimmer als für uns. Entsprechend haben auch unsere Unterhaltungen abgenommen…che peccato!

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Diese Lande werden immer barbarischer! Jetzt binden sie schon Menschen nackt an einem Baum um von den Tieren aufgefressen zu werden!

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Heute war Boron mir nicht fern. Im Laufe des Tages entdeckte F. zunächst stinkendes schwarzblaues Fell, dass sich als Orkfell erkennen ließ, was auch F. entsprechend zuordnen konnte. Infolgedessen gingen A. und ich gen Praios um und F. gen Firun um die Gegend auszukundschaften. A. und ich fanden im hohen Gras einen Haufen toter Menschen, zwei von ihnen in rondrianischer Kleidung, und von einem Pfeilhagel durchbohrt worden. Nun da ich so darüber nachdenke, hätte uns dies schon sagen können, dass die Orks vielmehr hinter Rondrianern als hinter uns her waren. Doch die Wunden und der Blutverlust müssen meinen Verstand vernebelt haben. Als wir weitergingen entdeckten wir einen Ork vor uns. Ich ging weiter gen Praios um den Ork im Auge zu behalten und abzulenken, damit A. währenddessen den Ork vom Baum holen kann und wir ihn zusammen erledigen können. Dabei hätte er mich beinahe entdeckt, wenn ich mich nicht so gekonnt versteckt hätte. Als ich ihn von meinem Versteck aus sah, hätte ich am liebsten weglaufen mögen. Drei Haarschöpfe schien er als Trophäe an seinem Gürtel zu tragen. Dennoch musste ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, damit er nicht A. angriff. Obgleich ich ihn zunächst traf, landete auch dieser einen Hieb und erwischte mich am Bauch. Per fortuna konnte ich den Ork hinreichend lange hinhalten, dass A. ihm den Rest geben konnte. Danach half sie mir zurück auf den Wagen und heilte mich auch dort. Dies schien sie auch derart erschöpft zu haben, dass sie selbst aus ihrer Nase zu bluten schien. Währenddessen hat wohl F. auf seiner Seite einen Ork zur Strecke gebracht und hinter uns kamen uns Krieger der Nebachoten, angeführt von Therek von der roten Hand, wie wir kurze Zeit später erfuhren, entgegen. So beschlossen wir auf diese zu warten. Wie erwartet wollten die Nebachoten direkt in den Hinterhalt laufen, doch ich konnte sie dazu überreden, doch lieber einen rondrianischen Kampf zu führen, indem man die Orks aus dem Hinterhalt mittels einer Flöte aus einem 2.5 Finger langem, angeknabbertem, mit Runen die an Vögeln erinnerten, sowie einem Mundstück versehenen, Fingerknochen, die F. bei einem der Orks fand, herauszulocken. So platzierte man sich strategisch sinnvoll, die Nebachoten beteten, während wir uns zuvor Wachs in die Ohren gestopft haben, um nicht in einen rondrianischen Rausch zu verfallen. Dennoch war dies in gewisser Hinsicht bereits zu spät, denn eine Umarmung von Therek schien mich bereits Rondra näher gebracht zu haben. Nachdem ich in die Flöte blies erhoben sich die Vögel, was wohl das Zeichen für den Hinterhalt war und auch die Runen erklärt, sodass die Orks kamen herausgelaufen. So kämpften wir und siegten über die Orks, wenn auch diese Begegnung nicht ohne ein Geschenk für Rondra von mir blieb und ein merkwürdiges Gefühl, als ob die Kraft Rondras in mich gefahren sei. Wir ziehen nun erstmal mit den Nebachoten weiter, da sie ebenfalls nach Rhodenstein wollen.

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Boron möge über sie wachen! Auf unserem Weg nach Rhodenstein stießen wir auf ein Schlachtfeld…8 Menschen und 4, statt wie wir erst dachten 5, Zwerge wurden von einer Horde Orks niedergemetzelt, wenngleich sie diesen einen außergewöhnlichen Widerstand boten: Um die 40 Orks konnten sie niederstrecken! A. erkannte den nur knapp dem Tode entkommenen Zwerg als T. und heilte ihn, wobei A. wieder blutete…dieses Mal war es wohl noch schlimmer… A. gab T. noch einen Schlaftrunk, damit er zur Erholung so still wie möglich liegt. Danach legte sie sich hin. Therek und die anderen verbrannten die menschlichen und zwergischen Überreste, obgleich dies nicht im Sinne Borons ist. Besser als sie verfaulen zu lassen, gewiss, doch…

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Wir haben erfahren, dass sie ebenfalls auf der Suche nach einem Buch sind, da Faisal und Therek sich darüber unterhielten. Wenn sie das gleiche Buch wollen wie wir, so wird das möglicherweise ein Wettstreit. Außerdem wissen wir nicht, was sie von einem dunklen Ritter unter der Burg meinten, der ihre Herausforderung sei, welcher Faisal rufen und Therek besiegen will. Es scheint, als hätten wir ein Rätsel von Nandus erhalten…

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Wir sind in Rhodenstein angekommen. Die Lage schien bedrückend und man sah keinen, der nicht bewaffnet war. Wir machten zunächst ein Lager in der Nähe der Burg. Bald darauf fand eine Bestattungsfeier statt und ein Bock wurde auf einen Platz geführt um der Göttin Rondra geopfert zu werden. Herdan von Rhodenstein, der Ordensgroßmeister, vollzog die Schächtung im Namen Rondras mit Erian, dem Schwert Leomars, und als die Klinge den Hals des Bockes durchtrennte, schien die Luft gespannt, als ob tatsächlich die Göttin ihn erhörte und gleich selbst hinunterkommen wöllte um die Orks niederzustrecken! Als ob ihr Zorn alles um uns herum füllte! Danach trank Herdan das Blut und gab die Schüssel rum. Therek, der wie wir erfuhren nicht bei allen beliebt war, schien angewidert von diesem Brauch und hielt später in der Nacht ein eigenes Ritual. Doch davor erwachte noch T. und so gingen wir mit ihm, doch ohne A., zum Festessen, dass sehr ausgelassen schien, in Anbetracht der Umstände, oder wohl auch gerade wegen der Umstände. Im Laufe des Abends kam Ritter Dankwulf, der Bibliothekar, zu uns und fragte uns nach unserem Begehr. Doch als ich ihm unsere Bitte offenbarte antwortete er vielmehr ausweichend, dass dies doch ohnehin nur eine Legende sei (eine doch irritierende Aussage vor allem, da Herdan von Rhodenstein eine Koryphäe in der Forschung zu Leomar zu sein scheint, jedoch die Kelche, von denen Tungdil zu wissen scheint, dass es sie gibt, ebenfalls nur für eine Sage hält) und dass die Bibliothek keine Legenden enthielten. Er behauptete, dass M. u. S. ausgelagert und womöglich im Tempel des Herzogs zu finden sei. Doch Irion sagte später, dass dies wohl eine Lüge gewesen sei, war sich jedoch nicht sicher, ob auch die Auslagerung eine Lüge gewesen ist. Tungdil wollte jemand anderen fragen, doch das schien mir nicht sinnvoll zu sein, wenn bereits der Bibliothekar über ein Buch lügt, welches er für ein Märchen hält. Zumal, wenn sie bemerken, dass wir ihnen nicht glauben womöglich auch ihre Achtsamkeit vergrößern würden. So blieb zu überlegen, was das Sinnvollste zu tun sei und ob vielleicht doch Therek uns hilfreich sein könnte, ob man sich phexisch Eintritt in die Bibliothek verschaffen musste oder in die Gemächer von Herdan selbst. Doch um A. zunächst in Kenntnis zu setzen und ihr die Möglichkeit zu geben ihren Willen oder Meinung kundzutun, kehrten wir zu ihr zurück und teilten ihr das Erfahrene mit. F. hat sich zuvor noch angeguckt, wie man in die Bibliothek einsteigen könnte (wobei er auch mitbekam, wie Dankwulf die Hände der Statue drehte bevor er die Bibliothek aufschließ) und so überlegten wir, wie auf dem Weg zu A. bereits, wie man sich am Besten zutritt verschaffen könnte. Man überlegte auch den Schlüssel von D. zu stehlen, doch dies zu tun bedeutete bei Entdecken, dass wir keinen zweiten Versuch haben würden, während man mehrfach versuchen kann zu eine Wand erklimmen oder eine Tür phexisch zu öffnen. Meine Anspielung letzteres zu tun schien nur Tungdil verstanden zu haben. Während sich die anderen darüber unterhielten, ob man eine verschlossene Tür von innen öffnen könne zog er seine Dietriche hervor.

Ingerimm

01

So beschlossen wir die Dietriche zu verwenden, als Therek vorbeiging und wir ihnen folgten an dem Ritual an der Eiche beizuwohnen. Dies war ein vollkommen anderes als das Herdan vollzog. Statt den Bock im Namen Rondras zu opfern, wurde dieser als Sündenbock dargestellt, mit Büscheln von Orkfellen, beschimpft und letztendlich niedergemetzelt. Ein Ritual, dass mir auf der einen Seite fast barbarisch erscheint und doch auch befreiend. Danach trennten sich unsere Wege und sie kehrten zur Burg zurück, mit Ausnahme von Faisal, der mit Tungdil betete. Doch als wir zurückgingen mussten wir Schreckliches feststellen: Während die meisten sich bereits zum Schlafen niedergelegt hatten näherten sich die Orks zu Hunderten dem Fluss, während keine Wache Alarm schlug. Während I., Q. und F. zunächst Richtung Burg oder Lager liefen, liefen T., Faisal und ich in die andere Richtung und ich versuchte die Wachen über die Pferdeweide zu erreichen. Doch bevor dies gelang, wurden sie mit Pfeilen durchbohrt. Während dieser Zeit hatte bereits T. ein Loch in das Gatter geschlagen, sodass die Pferde hindurchrannten. Ich folgte den Pferden, war jedoch zu dem Zeitpunkt derart geschwächt, dass die Teilnahme an einem Kampf wohl ein sinnloses Opfer gewesen wäre. Doch als ich mich aufmachte zum Lager, merkte ich plötzlich einen Teil meiner Kräfte wiederkehren…Sollte dies ein Zeichen von Rondra sein, dass ich umkehren sollte? Doch warum erschien das dann nicht, als ich mich zu den Wachen aufmachte, sondern erst, als ich mich von der Schlacht fortbewegte? Und was war mit unserer Aufgabe? Etliche Fragen schossen durch meinen Kopf, während T. trotz seines Zustandes sich zum Kampfe aufgestellt hatte…Und da fiel mir ein, dass man damals von einem Marek, Dajin und Tundil gesprochen hatte…Konnte es sein, dass man seinen Namen damals falsch widergab und dies ein und dieselbe Person war? Während ich hoffte, dass ich noch eine Gelegenheit bekam diesem nachzugehen, wurden plötzlich unzählige Orks mit einem Blitzschlag niedergestreckt! Ein Wunder Rondras! Doch von Faisal blieb nichts als Asche übrig…Kurz danach begann die Schlacht und wir zogen uns zurück um uns unserer Aufgabe zu widmen. Als wir auf der Burg ankamen wurden wir bereits von Q. grinsend am Tempel empfangen, der uns die Tür geöffnet hatte.


Drinnen angekommen haben wir uns aufgeteilt. Während ich, obgleich keine Hoffnung es dort oben zu finden, mich zunächst auf die Suche gemacht habe, hat der Rest sich darum bemüht, dass wir weiter nach unten gehen können. Weiter unten vermutete ich M. u. S. tatsächlich. Bei dem Versuch lösten sie jedoch einen Alarm aus, obgleich wir zuvor feststellten, dass man in Rhodenstein wohl Fallen eingebaut hat. Sie konnten jedoch den Alarm wieder ausstellen. Daraufhin nahm ich mir dort oben, wo es nur Bücher über sichere Fakten gab, das Inventarbuch, in welchem Seiten herausgerissen wurden, mit und folgte den anderen weiter nach unten.
Dort angekommen sahen wir, nachdem wir ein paar Laternen entzündeten, einen Raum mit einem Altar, vier Säulen und Büchern. Der Altar bestand aus schwärzestem Koschbasalt und hatte ein etwa handbreiter Schlitz mit spitz zu laufenden Enden in der Mitte. Der Altar wurde einst von Leomar errichtet. Die Säulen hatten hingegen Reliefs, die man wohl versucht hatte zu entfernen. Es waren wohl Reliefs von echsischen Wesen. Die Säulen wurden irgendwann nach dem Altar erbaut. Eines davon war auch zuvor eine Statue gewesen, eine in Form eines echsisch-amphibischen Wesens. Ich untersuchte die wieder die Bücher und glich sie mit der Liste ab, die ich mitgenommen hatte. Dadurch ergab sich, dass M. u. S. wohl auch nicht dort zu finden sein würde. Die anderen sollten wieder nach einem Weg suchen, der einen weiterführt. Stattdessen sammelte Tungdil irgendwas am Altar auf.
Irgendwann hörten wir plötzlich Stimmen und mussten uns verstecken. Runter kam jedoch nicht Ritter Dankwulf oder Herdan von Rhodenstein, sondern ein reicher Schönling, der Gaugraf Konrad von Hohenfels, und ein Muskelprotz von einem Waldmenschen, Ynu. Beide trugen Säcke, wobei Von Hohenfels nur einen kleinen sich bewegenden Sack in der Hand trug, Ynu jedoch einen menschengroßen über seine Schulter geworfen hatte. Sie unterhielten sich zunächst über den Alarm, kamen dann runter und gingen zum Altar. Dort stieß von Hohenfels das Schwert Erian in den Schlitz und der Altar bewegte sich, sodass ein Gang nach unten zum Vorschein kam. Danach hat der Waldmensch den Sack einfach in den Gang runtergetreten und man konnte den Laut einer Frau vernehmen. Wir folgten ihnen. Da es einen Hebel, der beweglich war, wenn man Erian aus dem Altar zog, gab, ließen wir den Weg über uns verschließen, indem T. das Schwert aus dem Altar zog. So konnte uns zumindest niemand folgen. Danach kam es zu einem Kampf zwischen den Beiden und uns. Jedoch konnten wir sie bezwingen. Die Person aus dem Sack sagte, dass der Gaugraf ein Diener des Namenlosen sei, jedoch wollte sie ihn noch befragen und schien sich auch nicht ganz sicher zu sein. So fesselten wir ihn, durchsuchten den Moha, der den Kampf nicht überlebte, und Gaugrafen und nahmen alles an uns. A., eine Hexe wohl, erzählte uns von zwei Hexen oben, die sie wohl verraten hätten. Der Gaugraf hatte vorgehabt sie zu opfern um das Omegatherion zu wecken. Dafür hatten sie anscheinend auch krötenartigen Dämon gerufen um die Kraft A.s auszusaugen. Während der Gaugraf und überreden wollte ihm A. auszuhändigen im Gegenzug zu unserem Leben, erwachte plötzlich der Moha wieder zum Leben und war eine schreckliche Gestalt. Aber zum Glück konnten T. und ich ihm ein schnelles endgültiges Ende bereiten, jedoch erschien eine weitere dämonische Gestalt. Erst konnte man es nur spüren, später auch sehen: Ein dämonischer Rabe. Die beiden dämonischen Gestalten waren jedoch Feinde und versuchten uns jeweils auf ihre Seite zu ziehen. Der Rabe schien einen Körper zu suchen, während die Kröte A. wollte. Dabei schien der Rabe der Schlimmere zu sein, konnte er T. mit seinem Blick allein fast in die Hallen des Boron schicken…Zum Glück konnten A. und ich ihm helfen… Am Ende konnten wir jedoch beide besiegen. Von dem Raum, in dem wir waren, führten zwei Gänge ab, die von je einer Statue bewacht wurden, welche den Gang verteidigten, sobald jemand zu nahe kam. Eine dritte Statue bewachte hingegen eine Kiste. Ich bat Q. diese zu holen. Zunächst schien er auch sehr gekonnt der Statue auszuweichen, doch der letzte Schlag traf ihn an seinem Arm! Dies erschreckte mich zutiefst und ich konnte nur hoffen, dass jemand noch etwas von den gefundenen Heiltränken hatte…Per fortuna hatte Amuri noch etwas! Er trank also davon und sah alsbald besser aus…Danach musste ich mich der Kiste zuwenden und tatsächlich war es das Buch wonach wir gesucht hatten.

Boron

Nachdem wir diese beeindruckende Kriegsspinne niedergestreckt hatten und in den Gang rechts hineinblickten, gab es eine weitere Überraschung. Statuen Leomars waren hier einst aufgestellt worden. Da Leomar sein Leben dem Kampf gegen das Omegatherion gewidmet hat, bewachen sie womöglich auch hier einen Teil des Vielleibigen. Oder eher bewachten. Denn sie wurden zerstört, geschmolzen, wie es schien. Dahinter im Gang arbeiteten Menschen. Als plötzlich ein Zwerg sich unserer Position näherte und wir uns versteckten, ergab sich eine doch sehr merkwürdige Situation auf die ich wahrlich nicht gefasst gewesen war: Tungdil und Dajin, die schon zahlreiche Abenteuer gemeinsam bestritten haben, debattierten doch tatsächlich darüber, ob der Zwerg denn getötet oder bewusstlos geschlagen werden sollte, sowie ob Tungdils Haltung diesen Zwergen nicht zu töten eine Frage der Spezies sei und ob er bei Menschen nicht bereitwilliger sei diese zu töten. Obgleich dies doch eine interessante Fragestellung ist, muss ich doch sagen, dass ich in dieser Situation wahrlich nicht damit gerechnet hatte. In der Zwischenzeit kam auch der Zwerg wieder und versuchte die Spinne zu füttern, indem er ihr einen Beutel rüberwarf. Damit ihre Leblosigkeit nicht auffiel, hob Tungdil die Spinne an und ich griff ein Beinchen von ihr um sie scheinbar nach dem Beutel greifen zu lassen. Es funktionierte auch und der Zwerg ging zurück in den Gang. Nach weiteren Minuten des Debattierens, in denen es auch darum ging, ob man denn den Gang einstürzen lassen will um die Menschen vom graben zu hindern, konnten wir uns darauf einigen, zunächst einen anderen Zwerg im Gang zu befragen, um herauszufinden wonach überhaupt gegraben wird. Wir wurden zunächst auch nicht als Eindringlinge erkannt…bis Tungdil seinen Namen preisgab…Anscheinend hat Tungdil einen der insgesamt vier Brüder getötet, weshalb sie nun Rache wollten. So formte sich ein Kampf, bei dem Tungdil zwei weitere Zwerge tötete und ich am Kopf eine Wunde erlitt, die mich ohne einen Heiltrank so nicht in die Hände von Boron, wohl Hesinde und Nandus ferner gebracht hätte. Den letzten Überlebenden der vier Brüder konnten wir dazu überreden, dass er uns erzählte was er weiß. So erzählte er uns davon, dass er Liscom von Fasar, nun als Hamid ben Seyshaban bekannt, gedient habe. Liscom wurde einst von meinen jetzigen Gefährten niedergestreckt und sei nun als viel mächtigerer Geist zurückgekehrt. Er hat die Zwerge dazu beauftragt dort graben zu lassen, allerdings nicht verraten, wonach er sucht. Ebenfalls erzählt er, dass sich Tanyja von Ilsur als Beraterin unter die Amazonen geschlichen habe. Die Motivation des Zwergen hingegen sei gewesen, dass die Welt schlecht sei und deshalb geheilt werden müsse mit der Hilfe von diesem Herrn von Farsar. Dies zu erläutern hätte jedoch zu lange gedauert. Als er nichts mehr zu erzählen hatte, erbat er einen Dolch, da sein Leben ohnehin vorbei sei. Da unsere Vorschläge ihn auch nicht umstimmen konnten, gab Dajin ihm seinen Dolch und der Zwerg beendete sein eigenes Leben. Danach verkleidete sich Tungdil als einer der drei Brüder um die Burg auszukundschaften, sowie uns unter die Gefangenen zu schmuggeln. So konnten wir herausfinden, dass sowohl noch Löwensteiner, als auch Kurkumer Amazonen unter den Gefangenen waren. Außerdem konnten wir so herausfinden, wo die Waffenkammer ist und wo Yppolita gefangen gehalten wurde.

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